Wirtschaft

Neue Perspektiven für das wirtschaftliche Zusammenwachsen der deutsch-französischen Grenzregionen

Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (Bild: © Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg).

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut erwartet nach der Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron neue Impulse für das wirtschaftliche Zusammenwachsen der deutsch-französischen Grenzräume.

Nach der Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron für ein „souveränes, geeintes und demokratisches Europa“ vom 26. September in Paris und dem Inkrafttreten der Arbeitsmarktreformen in Frankreich erwartet Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut neue Impulse für das wirtschaftliche Zusammenwachsen der deutsch-französischen Grenzräume.

Wie jetzt bekannt wurde, hat die französische Regierung bereits am 15. September im Zusammenhang mit den Arbeitsmarktreformen gesetzlich geregelt, dass für häufig in Frankreich tätige Unternehmen aus dem Grenzraum in bestimmten Branchen und für kurzfristige Einsätze praktische Erleichterungen bei den Arbeitsmarktkontrollen eingeführt werden können. Die näheren Einzelheiten müssen noch innerhalb von sechs Monaten per Dekret festgelegt werden.

Hoffmeister-Kraut bezeichnete es als „positives und sehr willkommenes Signal“, dass die mit der Verschärfung der französischen Entsendebestimmungen aufgetretenen Marktzugangsbarrieren jetzt offensichtlich abgebaut werden sollen. „Gerade in den Grenzräumen muss unter Beweis gestellt werden, dass der europäische Binnenmarkt funktioniert“, so die Ministerin.

Seit einer Gesetzesänderung vor zwei Jahren muss sich jedes Unternehmen, das in Frankreich geschäftlich tätig werden will, einer aufwändigen elektronischen Anmeldeprozedur unterziehen. So müssen französisch sprechende Vertreter in Frankreich nebst dortiger elektronischer Postadresse benannt und umfängliche Unterlagen bereitgehalten werden und für den Baubereich sind zusätzliche Anforderungen zu erfüllen. Angekündigt ist auch die Einführung einer Entsendegebühr ab Januar 2018. Die bürokratischen Belastungen, Kosten und das hohe Sanktionsrisiko hätten viele Betriebe aus dem grenznahen deutschen Raum in die Resignation getrieben, die sich über Jahre ein festen Kundenstamm in Frankreich aufgebaut hatten, so Hoffmeister-Kraut. Die französischen Kunden würden darunter leiden, dass beispielsweise Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht zeitnah ausgeführt werden könnten.

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut wies darauf hin, dass die „geduldige, aber beharrliche Überzeugungsarbeit“ ihres Ministeriums gegenüber französischen Regierungsstellen sowie die enge Abstimmung mit den Kammern und Verbänden aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland erste Früchte trage: „Wenn wir weiterhin wie bisher alle gemeinsam und konsequent an einem Strang ziehen, lässt sich auch dieses schwierige Problem lösen“, sagte die Wirtschaftsministerin.

Sie hoffe, dass der bereits Anfang des Jahres in Paris begonnene Dialog mit dem französischen Arbeitsministerium rasch fortgesetzt werden könne. Von den grenznahen deutschen Kammern und Verbänden seien Vorschläge für praktische Erleichterungen vorgelegt worden, die jetzt im deutsch-französischen Austausch erörtert werden sollten. Aus der Sicht der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin wäre viel gewonnen, wenn sich das französische Kontrollsystem künftig mehr auf die missbrauchsanfälligen Risikobranchen konzentrieren würde. „Auch wir wollen, dass die Mindestlohn- und
Arbeitsschutzvorschriften befolgt werden und kriminelle Machenschaften in Risikobranchen bekämpft werden. Dazu macht das europäische Recht Vorgaben. Die Kontrollen sollten jedoch verhältnismäßig und ohne Diskriminierungen gegenüber ausländischen Entsendebetrieben durchgeführt werden. Hier kann die französische Regierung dem Plädoyer ihres Präsidenten für ein Zusammenwachsen der deutschen und französischen Märkte rasch Taten folgen lassen“, so die Ministerin.

Weitere Meldungen

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

„Luftflug“ im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

IMK 2024
  • Sicherheit

Innenministerkonferenz in Potsdam

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Ein fahrender Regionalzug
  • Schienenverkehr

Freie Fahrt für junge Menschen

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Tierschutz

Nachbesserungen am Tierschutzgesetz gefordert

Ein Landwirt pflügt ein Feld. Luftaufnahme mit einer Drohne. (Foto: Patrick Pleul / dpa)
  • Landwirtschaft

Kongress zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Juni 2024

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch im KI-Start-up- und Innovationszentrum AI xpress in Böblingen
  • Kreisbesuch

Wirtschaftsministerin besucht Unternehmen im Landkreis Böblingen

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
  • Schienenverkehr

Qualität im regionalen Bahnverkehr verschlechtert

AI Incubator 2024, Foto: Cyber Valley
  • Forschung

Start-up-Netzwerk von Cyber Valley wächst weiter

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
  • Wirtschaft

EU-Kommission droht hohe Strafzölle auf E-Autos aus China an