Das Team „Mitfahren-BW“ hat den ersten Hackathon des Verkehrsministeriums „Digital Mobility Hack“ mit ihrer intelligenten Mitfahr-App gewonnen. Im Rahmen der Veranstaltung konstruierten Entwicklerinnen und Entwickler in eineinhalb Tagen digitale Prototypen zur Mobilität der Zukunft.
Vom 20. bis zum 21. April 2018 fand der erste vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg veranstaltete Hackathon statt. Beim sogenannten „Digital Mobility Hack“ konstruierten Entwicklerinnen und Entwickler in eineinhalb Tagen digitale Prototypen zur Mobilität der Zukunft. Das Team „Mitfahren-BW“ überzeugte Publikum und Jurymitglieder mit einer Anwendung, bei der eine intermodale Nutzung von ÖPNV und Mitfahrgelegenheiten ermöglicht wird. Die Erstplatzierten dürfen sich neben einer Förderung durch das Mobilitätsstipendium BW über die gezielte Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Idee zur Marktreife freuen. Ein gemeinsames Abendessen mit Verkehrsminister Winfried Hermann rundete den Hauptgewinn ab.
Verkehrsminister Winfried Hermann, zeigte sich beim Abendessen mit den Gewinnern, von der Innovationskraft des Events begeistert: „Ich bin beeindruckt von der Umsetzung in so kurzer Zeit und den spannenden Ideen. Die Ergebnisse sind lebensnah und passen optimal zu unserer Vorstellung einer neuen, nachhaltigen Mobilität im Land. Die Gewinner zeigen: Individuelle Mobilität kann mit gemeinschaftlicher Nutzung, also Sharing, noch besser organisiert werden.“
Zahlreiche innovative Ideen auf der Grundlage von Datensätzen
Von multimodaler Mobilität über die Optimierung von Mitfahrgelegenheiten bis hin zu neuartigen Haltestellen-Information: Rund 40 Mobilitätsmacherinnen und -macher, aufgeteilt in zwölf Teams, tüftelten beim Hackathon des Verkehrsministeriums in Stuttgart an neuen Ideen für die nachhaltige, digitale Mobilität von morgen. Genauso vielfältig wie die Ideen der Teilnehmenden waren auch die zur Verfügung gestellten Datensätze. Datengeber des „kollaborativen Events“ waren neben dem Verkehrsministerium die Deutsche Bahn AG, Flixbus, der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS), Telefónica NEXT, der Flughafen Stuttgart und die Stadt Stuttgart, die auch alle in kurzen Spotlight-Talks die jeweiligen Daten vorgestellt haben. Darüber hinaus konnte auf weitere Datensätze aus dem Open-Data-Bereich zurückgegriffen werden. Die Teilnehmenden konnten sich aus einem bunten Potpourri an unterschiedlichen Mobilitätsdaten bedienen, um daraus zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Fünf Projekte erhielten Auszeichnung
Am Ende des zweitägigen Events stimmten das Publikum und eine Fachjury darüber ab, welche Projekte auch über den Digital Mobility Hack BW hinaus eine Unterstützung von Seiten des Landes erhalten sollen. Das Gewinnerteam „Mitfahren-BW“, Holger Bruch und Frank Gerhardt, überzeugten mit ihrem Ansatz zur Verknüpfung von ÖPNV und Fahrgemeinschaften. Anhand von Daten des VVS und von Fahrgemeinschaft.de zeigten „Mitfahren-BW“, wie durch die Zusammenführung der Daten ganz neue Kombinationsmöglichkeiten bei der Reiseplanung entstehen und die ineffiziente Auslastung des PKW-Verkehrs verbessert werden kann. Am Ende soll eine auf offenen Daten und Standards basierende Meta-Suche stehen, die alle Daten zusammenbringt und so zu einer einfachen und massentauglichen Anwendung wird.
Platz zwei ging an das Duo „OMG DINO“, die an einem Computerprogramm arbeiteten, das Fahrplandaten (im DINO-Format = Diva Infopool Nord ins GTFS-Format = General Transit Feed Specification) umwandelt, damit diese auch für Mobilitätsanwendungen genutzt werden können. Den dritten Platz belegte das Team „Wingman“ mit einem „Chatbot“ für die intermodale Reiseplanung rund um Flughäfen. Auch sie bekamen von der Jury eine Wildcard für das Mobilitätsstipendium.
Für das Mobilitätsstipendium qualifizierten sich auch die Teams „bikeshed“, die ein neues Konzept zum Bike-Sharing mit einem eigens gebastelten, per Bluetooth mit Handy steuerbaren Fahrradschloss entwickelten. Ebenso prämiert wurde das Team „laiD-Back“, das eine ultraschallbasierte Anwendung, die das Nutzererlebnis beim Bahnfahren verbessern will.
Durch die Förderung von solch innovativen Ideen möchte das Ministerium einen weiteren, erfolgreichen Schritt in Richtung Zukunft und in Richtung nachhaltiger Mobilität gehen. Das Wissen der Vielen, das auf dem Hackathon generiert wird, soll nicht verpuffen. „Wir wollen die Kreativen so begleiten, dass aus ihren Ideen Projekte oder sogar Unternehmen werden“, so Verkehrsminister Hermann.
Mit dem Mobilitätsstipendium BW fördert das Ministerium für Verkehr – mit bis zu 15.000 Euro und einem Begleitprogramm – Mobilitätsmacherinnen und Mobilitätsmacher dabei, ihre Visionen zur Marktreife zu bringen.
Projektzusammenfassung Gewinnerteam "Mitfahren BW" (PDF)
Präsentationen der Teams
Platz 2 "OMG DINO" (keine Präsentation vorhanden)
Gewinner Mobilitätsstipendium "bikeshed" (PDF)
Gewinner Mobilitätsstipendium "laiD-Back" (PDF)
"NeckarAlb - Staufrühwarnsystem" (PDF)
"Openmetromaps" (keine Präsentation vorhanden)
Digital Mobility Hack
Der Digital Mobility Hack bietet Nachwuchstalenten die Möglichkeit mit der Unterstützung von Expertinnen und Experten ihrer Kreativität und ihrem Können freien Lauf zu lassen. Die dabei entstandenen Applikations-Prototypen im Bereich Mobilität zeigen, dass Digitalisierung auch im Verkehrsbereich sinnvoll genutzt werden kann.
Eine reguläre Bewerbung für das Mobilitätsstipendium des Ministeriums ist noch bis zum 15. Mai 2018 möglich. Der Hackathon für digitale Mobilität ist Teil der Ideenschmiede digitale Mobilität des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg. Die Ideenschmiede ist Teil der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw. Die darunter laufenden Aktivitäten des Verkehrsministeriums sind in dem Arbeitspapier „Intelligente Mobilität der Zukunft: Digitalisierung in der Schlüsselrolle“ zusammengestellt.
Verkehrsministerium: Mobilität der Zukunft
Verkehrsministerium: Mobilitätstipendium Baden-Württemberg
Digitalisierungsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg (PDF)