Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren zeigt weltweit einmalige Objekte aus den Höhlen der Schwäbischen Alb. Schon vor 40.000 Jahren spielte die Kunst eine wichtige Rolle für die Menschen. Die Landesregierung unterstützt den Antrag auf Anerkennung der Höhlen als UNESCO-Weltkulturerbe ausdrücklich.
„Die Venus vom Hohle Fels als ältestes bekanntes figürliches Kunstwerk gibt uns faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte der Menschheit und das damalige Leben. Schon vor 40.000 Jahren spielte die Kunst eine wichtige Rolle für die Menschen. Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren ‚urmu‘ zeigt die Venus und weitere weltweit einmalige Objekte aus den Höhlen der Schwäbischen Alb und eröffnet damit auch einen neuartigen Zugang zur Eiszeitkunst“, sagte Kunststaatsekretärin Petra Olschowski bei ihrem Besuch des Museums in Blaubeuren. Präsentiert werden im Original auch drei der ältesten Musikinstrumente der Welt sowie die Figur eines kleinen Löwenmenschen. Die Funde sind ebenfalls rund 40 000 Jahre alt.
Die Kunststaatssekretärin lobte die hohe wissenschaftliche und didaktische Qualität der Präsentation sowie die zielgruppenorientierten Vermittlungsprogramme des Museums, die Besucherinnen und Besucher aus vielen Ländern ansprechen. „Die Funde wie auch die Angebote sensibilisieren Gäste aus Nah und Fern für den großen kulturellen Sprung in der Geschichte der Menschheit, der sich in den eiszeitlichen Höhlen der Schwäbischen Alb ereignet hat“, so Olschowski. Für die hohe Qualität bürge vor allem die enge Verbindung mit der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen und dem Archäologischen Landesmuseum und die personelle Verschränkung: Der Leiter der Universitätsabteilung, Professor Nicholas Conard, ist zugleich wissenschaftlicher Leiter des Museums.
Antrag auf Anerkennung der Höhlen als UNESCO-Weltkulturerbe
Zum Besuchsprogramm der Staatssekretärin gehörte auch der Hohle Fels, wo derzeit das Grabungsteam der Universität Tübingen tätig ist. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Grabungs- und Forschungsarbeiten von Professor Conard, der seit 1995 die Ausgrabungen der Universität Tübingen im Lone- und Aachtal verantwortet . Dessen Team hat neben der Venus weitere spektakuläre Funde wie das berühmte Mammut oder jüngst das Seilerwerkzeug entdeckt.
Die Staatssekretärin zeigte sich optimistisch, dass der Antrag auf Anerkennung der Höhlen als UNESCO-Welterbe positiv beschieden werde. Die endgültige Entscheidung fällt Anfang Juli. „Die Höhlen und die Funde sind kultur- und menschheitsgeschichtlich von außerordentlicher Bedeutung. Die Landesregierung unterstützt den Antrag, die sechs Höhlen der Schwäbischen Alb in die Liste des Welterbes aufzunehmen, ausdrücklich. Die Anerkennung wäre eine große Chance für die Region wie für das ganze Land“, zeigte sich Olschowski überzeugt.