Mit dem neuen Schuljahr startet an insgesamt elf Schulen im Land das Modellprojekt „Beratungsort Schule“. Um der beruflichen Orientierung an den Schulen einen höheren Stellenwert zu geben, wird modellhaft eine verstärkte Präsenz der Berufsberatung der Agentur für Arbeit erprobt.
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit starten mit dem neuen Schuljahr 2017/2018 an insgesamt elf Schulen im Land das Modellprojekt „Beratungsort Schule“. An sechs Schulen im Raum Freiburg und an fünf Schulen im Rems-Murr-Kreis wird modellhaft eine verstärkte Präsenz der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Freiburg beziehungsweise Waiblingen erprobt. Frühzeitige berufliche Orientierung und die kontinuierliche Begleitung schaffen die Grundlage dafür, dass Schülerinnen und Schüler die erforderlichen Kompetenzen für einen direkten Übergang in Ausbildung, Studium und Beruf entwickeln. Dafür steht das Tandem Schule und Berufsberatung.
Höherer Stellenwert für berufliche Orientierung an den Schulen
„Mit dem Modellprojekt kommen wir unserem Ziel, der beruflichen Orientierung an den Schulen einen höheren Stellenwert zu geben, einen wichtigen Schritt näher. Die enge Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung ist wichtig, um die bestehenden Angebote zur Berufsorientierung besser zu koordinieren. Denn die Schülerinnen und Schüler aller Schularten sollen rechtzeitig den für sie jeweils passenden Anschluss und dann auch Abschluss finden. Gleichzeitig können wir durch die Berufsberatung vor Ort die Lehrerinnen und Lehrer entlasten“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann.
„Wir wollen den Schülerinnen und Schülern, aber auch deren Eltern im vertrauten Rahmen der Schule noch mehr als bisher einen direkten und damit niedrigschwelligen Zugang zu unserer Berufsberatung ermöglichen. Das verbindliche Beratungsangebot von durchschnittlich sieben Stunden pro Woche unterstreicht den Prozesscharakter der Berufswahl und lässt schnell und unkompliziert die Klärung kurzfristiger Anliegen der jungen Menschen an die Berufsberatung zu. Unser Angebot ist für die Schule sozusagen ‚kostenlos‘. Es benötigt für Beratung jedoch einen störungsfreien Raum und eine entsprechende IT-Anbindung an das Netz der Bundesagentur für Arbeit. Ich danke daher allen Akteuren vor Ort und vor allem den entsprechenden Schulträgern, dass sie unser gemeinsames Vorhaben nicht nur ideell, sondern auch materiell in Form der Räumlichkeit und Ausstattung tatkräftig unterstützen. Nur so kann es gelingen, die Präsenz der Berufsberatung wirklich optimal auszunutzen“, erklärt Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.
Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre befristet und soll nach erfolgreichem Ende der Projektphase auch in weiteren Agenturbezirken umgesetzt werden. Mittelfristig soll die Berufsberatung so stärker in den Schulalltag integriert werden und selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Konzeptes zur beruflichen Orientierung vor Ort werden.
Liste der am Modellprojekt beteiligten Schulen
- Friedrich-Schiller-Gymnasium Fellbach
- Max-Eyth-Realschule Backnang
- Schulzentrum Rudersberg Werkreal- und Realschule
- Salier Gemeinschaftsschule Waiblingen
- Wittumschule – Gemeinschaftsschule Urbach
- Emil-Dörle-Werkreal- und Realschule Herbolzheim
- Jengerschule – Gemeinschaftsschule Ehrenkirchen
- Kreisgymnasium Bad Krozingen
- Max-Planck-Realschule Bad Krozingen
- Wenzinger Gymnasium Freiburg
- Werkrealschule Nördlicher Kaiserstuhl – Wyhl