Vor einem Jahr löste die Mobilitätsmarke „bwegt“ für den Nahverkehr den bisherigen „3-Löwen-Takt“ ab. Zum Start von bwegt verkündete Verkehrsminister Winfried Hermann ambitionierte Ziele. Jetzt zieht er eine positive Bilanz.
Der Startschuss für „bwegt“ fiel vor genau einem Jahr: Am 19. Oktober 2017 löste die Mobilitätsmarke für den Nahverkehr den bisherigen „3-Löwen-Takt“ ab. Zum ersten Geburtstag von bwegt zeigt sich Verkehrsminister Winfried Hermann sehr zufrieden mit der seither positiven Entwicklung: „Durch die Einführung neuer Fahrzeuge und eines neuen Fahrplankonzepts auf der Murrbahn im Dezember 2017 konnten wir die Fahrgastzahlen um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr steigern. Für das erste Jahr mit bwegt ist das eine großartige Verbesserung.“ Gründe hierfür sieht der Minister neben der besseren Taktung des Fahrplans auch in den neuen Zügen, die deutlich mehr Komfort mit Klimaanlagen, WLAN und Steckdosen bieten sowie Barrierefreiheit im Zug ermöglichen.
Steigende Fahrgastzahlen sprechen für das „Zielkonzept 2025“
Zum Start von bwegt im vergangenen Jahr verkündete Hermann ambitionierte Ziele. So sollen im „Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr“ die Fahrgastzahlen bis 2030 stark gesteigert werden. Aktuelle Zahlen für die Murrbahn, auf der im Dezember 2017 das erste Mal das Konzept zum Einsatz kam, belegen nun die positive Tendenz: Während es in der Zeit zwischen 2015 und 2017 auf der Strecke zwischen Stuttgart und Crailsheim leichte Rückgänge gab, stiegen die Fahrgastzahlen im ersten Halbjahr 2018 sehr kräftig an. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 ergibt sich bei den „Einsteigern“ ein Plus von 34 Prozent. Die durchschnittliche Besetzung der Züge hat dagegen um 13 Prozent abgenommen. „Das ist damit zu erklären, dass wir das Zugangebot ausgeweitet haben. Die Fahrgäste verteilen sich also auf mehr Züge. Das bedeutet mehr Platz und Komfort für die Reisenden und noch reichlich Platz für neue Fahrgäste“, erläuterte Hermann.
Meilensteine im ersten Jahr bwegt
Der Erfolg im ersten Jahr folgte auf mehrere richtungsweisende Meilensteine der Kampagne, die hinter der neun Mobilitätsmarke für den Schienen-Personennahverkehr (SPNV) steht. Erstmals präsentierte Minister Hermann der Öffentlichkeit das neue Konzept im Oktober 2017. Feierlich enthüllte er am Stuttgarter Hauptbahnhof das neue Logo der Züge im einheitlichen schwarz-gelbem Landesdesign und setzte mit bwegt den Startschuss für eine nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg.
Mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember 2017 ging das neue Konzept von bwegt dann erstmals auf die Schienen. Für Winfried Hermann das „persönliche Highlight im ersten Jahr bwegt“. Auf der Murrbahn von Crailsheim über Schwäbisch Hall-Hessental bis Stuttgart und der Gäubahn von Stuttgart nach Freudenstadt/Konstanz fahren seitdem 16 neue, moderne Züge. Durch die stärkere Leistung der Züge verkürzt sich für Fahrgäste auf der Murrbahn die Fahrzeit von Crailsheim nach Stuttgart um bis zu 15 Minuten.
Noch mehr Komfort im Nahverkehr ab 2019
Nach dem ersten Jahr bwegt stehen schon die nächsten Meilensteine an: Das Stuttgarter Netz (Netz 1), das größte in Baden-Württemberg, startet zwischen Juni 2019 und Juni 2020. Die Abellio Rail Südwest GmbH wird dort künftig die Bahnen im Neckartal und die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH die Bahnen im Rems-Fils-Netz und in der Region Franken-Enz betreiben. Zwischen Stuttgart und Nürnberg (Netz 3a) startet ab Mitte Dezember 2019 ebenfalls Go-Ahead seinen Betrieb. Die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) wird ab Juni 2019 mit neuen Zügen rund um Ulm (Netz 12) den Betrieb aufnehmen. Und nicht zuletzt gehen die DB Regio AG und die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) in den Netzen 9a und 9b im Breisgau und rund um Freiburg Ende des Jahres 2019 mit neuen Zügen in den Betrieb.
Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 ist dann auch der neue „bwtarif“ erhältlich. Mit nur einem Ticket können Fahrgäste dann nicht nur günstiger als heute über die Grenzen der Verbünde fahren, sondern die gesamte Fahrt mit Bussen und Bahnen ist bereits inbegriffen. Ein Plus an Komfort und für den Geldbeutel.