Nahverkehr

Baden-Württemberg „bwegt“: Die neue Dachmarke für den Nahverkehr ist da

Aus dem „3-Löwen-Takt“ wird „bwegt“. Die neue Dachmarke für den Nahverkehr bündelt künftig alle Maßnahmen, die für mehr Attraktivität und Nachhaltigkeit im Personennahverkehr sorgen. Daher geht mit der neuen Marke auch eine Qualitätsoffensive für den Nahverkehr einher. Dazu zählen unter anderem mehr Fahrten, neue Strecken und moderne Züge mit WLAN und Klimaanlage.

Unter einer neuen Dachmarke für Mobilität in Baden-Württemberg soll der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in eine neue Ära geführt werden. Die neue Dachmarke „bwegt“ löst den bereits seit fast 20 Jahren bestehenden „3-Löwen-Takt“ ab. Verkehrsminister Winfried Hermann MdL und Volker M. Heepen, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) präsentierten am 19. Oktober auf Gleis 1 des Stuttgarter Hauptbahnhofs gemeinsam „bwegt“.

Für Minister Hermann ist die Enthüllung der neuen Dachmarke der Beginn einer Angebots- und Qualitätsoffensive: „Wir bewegen Baden-Württemberg nachhaltig. Mit attraktiven neuen Zügen kann man klimatisiert und mit WLAN den Stau auf den Straßen umfahren. Selbstverständlich fahren die Nahverkehrszüge weiter im Takt. Unter „bwegt“ bündeln wir alle Maßnahmen, mit denen wir für mehr Attraktivität und Nachhaltigkeit im Personennahverkehr sorgen werden.“ Um die Umwelt und Straßen zu entlasten, hat sich die grün-schwarze Landesregierung bereits im Koalitionsvertrag verpflichtet, die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr signifikant zu erhöhen. Daher beginnt mit der neuen Dachmarke eine mehrjährige Kampagne für ÖPNV und eine vernetze nachhaltige Mobilität. „bwegt“ will zum Umsteigen bewegen.

Eine neue Marke für die Qualitätsoffensive im ÖPNV

Mit ihrem Zielkonzept 2025 hat die Landesregierung neue Standards für den ÖPNV in Baden-Württemberg gesetzt: Die flächendeckende, landesweite Einführung des Stundentaktes, die Taktverdichtung bei steigender Nachfrage und die Verbindung aller Oberzentren im Land durch ein Expressnetz im Stundentakt bilden die Grundlage der Qualitätsoffensive. Auf den Hauptrouten fahren die neuen Metropolexpresszüge (MEX) im Halbstundentakt nach Stuttgart.

Zusätzlich wird die Attraktivität des Nahverkehrs durch einen neuen Standard mit modernen Zügen im landeseigenen Design und hohem Komfort gesteigert: Barrierefreie und voll klimatisierte Neufahrzeuge mit ausreichenden Fahrrad-Mitnahmekapazitäten und kostenlosem WLAN sind nur einige der neuen Services. „Nach Abschluss der Vergaben werden 250 neue Nahverkehrszüge im einheitlichen Landesdesign unterwegs sein“, so der NVBW-Geschäftsführer, Volker M. Heepen.

Hinzu kommt die Einführung eines einheitlichen Baden-Württemberg-Tarifs ab Dezember 2018, der es dem Fahrgast ermöglichen wird, mit nur einem Ticket vom Start bis zum Ziel zu gelangen – egal wie oft er umsteigt oder von Bahn auf Bus wechselt. Mit diesen Maßnahmen soll die Anzahl der ÖPNV-Nutzer bis zum Jahr 2030 deutlich erhöht werden.

Gesichter der „bwegt“-Kampagne sind Mitglieder des „Gauthier Dance“-Ensembles um den international gefragten Tänzer, Choreografen und Musiker Eric Gauthier vom Theaterhaus Stuttgart. Passend zur Marke „bwegt“ präsentierte Gauthier am 19. Oktober 2017 auch den exklusiv von ihm entwickelten „bwegt-Move“, der den gemeinsamen Aufbruch in die Zukunft sinnbildlich in die Dynamik des Tanzes überführt.

Mit dem neuen Mobilitätskonzept will Verkehrsminister Hermann die Menschen nicht nur überzeugen, sondern bewegen und begeistern: „Alle können Teil einer Bewegung zu neuer Nachhaltiger Mobilität werden. Mit neuen Zügen und kundenfreundlichen Angeboten können wir Baden-Württemberg zum Wegbereiter Nachhaltiger Mobilität machen.“

Fragen und Antworten zu „bewgt”

Wie hoch ist das Budget für die landesweite Kampagne?

Das Budget beläuft sich insgesamt auf eine Summe von 16,3 Millionen Euro brutto für die gesamte Kampagne über fünf Jahre. Im selben Zeitrahmen wurden vom Land für 1,8 Milliarden Euro Züge bestellt. Im Kampagnenzeitraum erwartet das Land Einnahmen in einer Größenordnung von 800 Millionen Euro.

Wie setzen sich diese Mittel zusammen?

Das Verkehrsministerium finanziert die Kampagne aus Regionalisierungsmitteln in Höhe von rund elf Millionen Euro für die Jahre 2017 bis 2021. Zur weiteren Finanzierung stehen Budgetansätze bei den einzelnen Verkehrsverträgen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Verfügung.

In welchem Zeitraum wird die Kampagne verwirklicht?

Der Vertrag mit der Agentur läuft vom 1. April 2017 bis zum 31. Dezember 2021. Offizieller Startschuss für die Kampagne war der 19. Oktober 2017 mit der Vorstellung der neuen Dachmarke „bwegt“.

Wer wird die Kampagne umsetzen?

Auftragnehmer ist die Bietergemeinschaft Beaufort 8 GmbH mit Sitz in Stuttgart und Statement GmbH mit Sitz in Saarbrücken. Seit August 2017 firmieren die beiden für dieses Projekt im Zusammenschluss als BEST GmbH.

Warum wird die bisherige Dachmarke durch eine neue ersetzt?

Knapp 20 Jahre lang war der „3-Löwen-Takt“ die Dachmarke für den ÖPNV in Baden-Württemberg. Damit wurde wertvolle Arbeit geleistet und der landesweite Personennahverkehr mit den regionalen Verkehrsunternehmen und -verbünden erfolgreich und im Takt koordiniert. Jetzt wird aus dem „3-Löwen-Takt“ mehr: „bwegt “. Die neue Dachmarke versteht sich als Landesinitiative, die den Nahverkehr mit ihren neuen Services stärken und attraktiver gestalten soll. Sie steht für den Start in eine neue, moderne Ära der nachhaltigen Mobilität und bündelt alle künftigen Maßnahmen, die für noch mehr Nachhaltigkeit und Attraktivität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sorgen werden. „bwegt“ will bewegen.

Wird es weitere Maßnahmen zur Einführung der neuen Dachmarke geben?

Zur Einführung der neuen Dachmarke gehört auch eine überregionale Kampagne, um die Menschen für den neuen Auftritt zu sensibilisieren und mit Informationen zu versorgen. Außerdem ging zum 19. Oktober 2017 auch die neue „bwegt“-Website online.

Welche Kommunikationsmaßnahmen sind für die Zukunft geplant?

Anschließend an die Kampagne zur Einführung der Dachmarke werden die neuen Netzeinführungen durch  passgenaue kommunikative Maßnahmen auf regionaler Ebene begleitet. Die Einführung des BW-Tarifs im Dezember 2018 wird im Rahmen einer begleitenden, überregionalen Kampagne umgesetzt.

Welche Idee steckt hinter den verschiedenen Maßnahmen?

Zukünftig tritt die Aufgabenträgerschaft des Landes durch das landeseinheitliche Fahrzeug- und Fahrkartenautomatendesign, einer neuen, modernen Dachmarke und eigenständigen Zugproduktbezeichnungen gegenüber dem Fahrgast viel stärker in den Vordergrund. Aufgabe ist daher, ein strategisches Kommunikationskonzept für das Aufgabenträger- und das Fahrgastmarketing zu entwickeln.

Warum setzt man das Geld für eine landesweite Kampagne ein und nicht besser für andere Maßnahmen, um den Nahverkehr attraktiver zu machen?

Unser Ziel ist es, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen. Dabei ist es essenziell, dass diese Maßnahmen auch im Bewusstsein der Menschen ankommen. Ein gutes Verkehrsangebot benötigt wie jedes Produkt auch ein gutes Marketing. Neu ist zudem, dass das Land im Gegensatz zu den bisher abgeschlossenen so genannten Nettoverträgen jetzt „Bruttoverträge“ mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen abschließt. Das heißt, das Land verdient jetzt an jedem verkauften Ticket mit. Diese Mittel können wiederum für das System eingesetzt werden. Das Land hat also mit seinen Bruttoverträgen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auch ein ureigenes finanzielles Interesse, die Zahl der Fahrgäste signifikant zu erhöhen. Eine öffentlichkeitswirksame Kampagne ist, wie in der Werbung auch, das beste Mittel, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen.

Regelmäßig werden die Preise für den ÖPNV angehoben. Hätte man das Geld für die Kampagne nicht einfach dafür verwenden können, die Ticketpreise zu subventionieren und zu verbilligen?

Würde man den Marketingetat auf die Anzahl an Fahrten im Zeitraum der Kampagne umlegen, ließe sich jede Fahrt um einen Cent verbilligen. Abgesehen davon, dass für die Preisgestaltung die Verkehrsverbünde und -unternehmen zuständig sind, wäre eine Preissenkung in diesem Betrag kein überzeugendes Argument, um auf Bus und Bahn umzusteigen.

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