Wirtschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung verliehen

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v.l.n.r.: Pfarrer Oliver Merkelbach, Bischof Gebhard Fürst, Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesbischof Frank Otfried July und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann (Foto: Caritas-Verband)

Für ihr freiwilliges soziales und gesellschaftliches Engagement sind drei mittelständische Unternehmen aus dem Land mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2017“ ausgezeichnet worden. Der von Caritas, Diakonie und dem Land verliehene Preis hat in seinem elften Jahr erneut einen Teilnahmerekord erzielt.

Drei mittelständische Unternehmen wurden in Stuttgart mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2017“ ausgezeichnet: KMU-kreative Marketingunterstützung aus Filderstadt, die Alpensped GmbH Internationale Logistik aus Mannheim und die VAUDE GmbH & Co. KG aus Obereisenbach bei Tettnang. Sie belegten in ihrer Kategorie jeweils den ersten Platz unter fünf Unternehmen, die aus 312 eingegangenen Bewerbungen für den Preis nominiert wurden und erhielten die Lea-Trophäe.

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung hat in seinem elften Jahr erneut einen Teilnahmerekord aufgestellt. Er ist bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen. Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau würdigen mit dem Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ (Lea).

Unternehmen leben Verantwortung für die Gesellschaft

„Alle Unternehmen, die sich um den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung beworben haben, haben eindeutig Verantwortung übernommen. Sie alle leisten ihren Beitrag, damit unsere Gesellschaft noch mehr das wird, was sie sein soll: eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen gut leben können“, erklärt Pfarrer Oliver Merkelbach, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Neuen Schloss in Stuttgart vor 400 Gästen. Der Einsatz der Unternehmen sei nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken, und daher wollten Caritas, Diakonie und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit dem Preis öffentlich Wertschätzung ausdrücken und die Unternehmen in ihrem Tun stärken. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, sagte: „Gemeinsames Handeln verleiht Stärke und Handlungsfähigkeit. Über den Lea-Mittelstandspreis ist ein Netz von sozial engagierten Unternehmen im Land entstanden. Wir brauchen Unternehmen, die ihre Verantwortung für die Gesellschaft leben und sie mit ihrem Engagement positiv gestalten.“

Gelungene Beispiele nachhaltiger Unternehmensführung

Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, betonte: „Der Lea-Mittelstandspreis setzt seine Erfolgsgeschichte fort. Die vielen innovativen CSR-Aktivitäten zeigen eindrucksvoll, dass unsere Unternehmen gemeinsam mit Partnern ganz konkret und ganz selbstverständlich Verantwortung übernehmen – und zwar für ihre Beschäftigten und für ihr gesellschaftliches Umfeld an ihren heimischen wie globalen Standorten. Es ist daher wichtiger denn je, diese gelungenen Beispiele einer gesellschaftlich verantwortlichen und nachhaltigen Unternehmensführung im Land noch stärker in die Öffentlichkeit zu bringen.“

Freiräume zur Verfügung stellen und Mitarbeiter wertschätzen

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Bischof Dr. Gebhard Fürst würdigten als Vertreter der Schirmherren das soziale Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer. Dieses sei auch für die Kirchen außerordentlich und vorbildlich. „Schöpferisches Handeln entsteht erst durch innere und äußere Freiheit. Unternehmen, die dafür Freiräume zur Verfügung stellen, Mitarbeiter wertschätzen, Zeit, Geld und Vertrauen in sie investieren, tragen damit auch ein positives Bild vom Menschen und seiner unbedingten Würde in die Gesellschaft hinein – ich freue mich, dass es Unternehmen gibt, die diese Werte hochhalten, fördern und Beispiel geben“, sagte July. Bischof Fürst erklärte, „es sind glaubwürdige Zeichen der Solidarität, wenn sich mittelständische Firmen im Südwesten für Menschen einsetzen, die es schwer haben in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt. Solche Zeichen können zum Mit- und Nachmachen anstiften und ermutigen. Sie sind damit im Wortsinn vorbildlich und verdienen Respekt, Anerkennung und Dank.“

Die drei Preisträger

Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt KMU-kreative Marketingunterstützung aus Filderstadt. Die Marketingagentur fördert Potenziale und Talente junger Menschen und coacht beispielsweise die Juniorfirma „harvit“ des Paul-Klee-Gymnasiums in Rottenburg. Die Schülerfirma bietet für Unternehmen Teambildungsseminare und Marketingkonzepte an und wurde mehrfach dafür ausgezeichnet. Ziel der Agentur ist es „Verantwortungspartnerschaften“ mit verschiedenen Kooperationspartnern einzugehen.

In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die Alpensped GmbH aus Mannheim hervor. Das internationale Logistikunternehmen unterstützt karitative Einrichtungen und Projekte auf der ganzen Welt finanziell. Ganz besonders fördert die Spedition das soziale Engagement ihrer Mitarbeitenden. Immer wieder werden sie freigestellt, um bei der Mannheimer Tafel mitzuhelfen. Die Auszubildenden verpflichten sich zu mindestens zwei Hilfseinsätzen bei der Tafel.

Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die VAUDE GmbH & Co. KG aus Obereisenbach bei Tettnang. Auf Initiative der Mitarbeitenden öffnete der Hersteller von Outdoor-Ausrüstung das betriebliche Gesundheitsmanagement für Geflüchtete. Mit dem Ziel, ihnen eine berufliche Perspektive zu eröffnen, veranstaltet das Unternehmen regelmäßig einen Tag der offenen Tür speziell für Geflüchtete, bietet auf sie zugeschnittene Trainings an und hat auch bereits mehrere Geflüchtete eingestellt.

Preis soll Unternehmen in gesellschaftlichem Engagement stärken und fördern

Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2018 kann man sich wieder um den Mittelstandspreis 2018 bewerben.

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