Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.

Caritas, Diakonie und das Wirtschaftsministerium haben den „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2024“ an drei baden-württembergische Unternehmen verliehen. Sie wurden für ihr freiwilliges soziales und gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung wurde am 26. Juni 2024 zum 18. Mal in Stuttgart vergeben: Die Unternehmen #imländle GmbH aus Balingen, das Autohaus Durst GmbH aus Ostfildern und die Advanced UniByte GmbH aus Metzingen erhielten die Auszeichnung. Sie belegten in ihrer Kategorie jeweils den ersten Platz unter fünf nominierten Unternehmen. Längst hat sich der Lea Mittelstandspreis zu einem Aushängeschild für engagierte mittelständische Unternehmen im Südwesten etabliert. Seit der ersten Preisverleihung im Jahr 2007 haben Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg über 3.500 Projekte von Unternehmen ausgezeichnet, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. In diesem Jahr gingen 225 Bewerbungen ein.

Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“

Der Lea-Mittelstandspreis ist bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ (Lea).

„Wir stellen immer wieder fest, dass viele Unternehmen sozial sind, darüber aber Stillschweigen bewahren, weil sie ihr Engagement für selbstverständlich halten“, sagte André Peters, Vorstand des Diakonischen Werks Baden im Haus der Wirtschaft in Stuttgart vor 350 Gästen. Vielen sei oft nicht bewusst, dass ihr beispielhaftes Tun deutlich mehr bewirke, als „nur“ eine sozial schwierige Situation zu entschärfen oder benachteiligte Menschen zu ermutigen.

Birgit Schaer, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg, sagte: „Viele Unternehmen engagieren sich in ihrer Region und tragen damit zum gesellschaftlichen Miteinander direkt vor Ort bei. Als Caritas sind wir überzeugt, dass eine menschenfreundliche Gesellschaft ohne dieses zivilgesellschaftliche Engagement gerade von Unternehmen nicht mehr denkbar ist.“

Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln würdigen

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, betonte: „Dass viele kleine und mittelständische Unternehmen sich insbesondere auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten für die Gesellschaft und Umwelt engagieren, ist längst keine Selbstverständlichkeit. Mit ihrem freiwilligen Engagement zeigen sie einmal mehr, dass ihnen nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln eine echte Herzensangelegenheit ist. Dieses Engagement möchten wir auch in diesem Jahr mit dem Lea-Mittelstandspreis in gebührender Weise sichtbar machen und würdigen.“

Stephan Burger, Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, und Heide Reinhard, Prälatin im Kirchenkreis Nordbaden der Badischen Landeskirche, würdigten als Schirmherr und stellvertretende Schirmherrin das Engagement, das die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Gesellschaft einbringen. Sie halten deren unternehmerisches Wirken für unverzichtbar, gerade angesichts der großen gesellschaftlichen und ökologischen Fragen dieser Zeit. Erzbischof Stephan Burger sagte, „die Unternehmen machen vor, wie man sich an dem Ort einbringt, an dem man lebt und arbeitet. Sie sind großartige Pioniere, übernehmen Verantwortung für unsere Gesellschaft und gestalten Zukunft. Viele Unternehmen tun dies schon seit Jahrzehnten und dafür möchten wir ihnen von Herzen danken." Prälatin Heide Reinhard erklärte: „Die junge Generation erwartet von ihren Arbeitgebern, dass sie sich auch jenseits des Kerngeschäfts für das Gemeinwesen einsetzen. In diesem Sinne ist gesellschaftliches Engagement für jedes Unternehmen kein ‚Nice to have‘, sondern ein entscheidender Beitrag für die eigene Zukunftsfähigkeit und unsere Gesellschaft. Das finde ich im christlichen Sinne eine gute Entwicklung.“

Die drei Preisträger in der Übersicht

  • Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt die #imländle GmbH aus Balingen. Um Kinder und Familien in den Flüchtlingscamps in der Türkei an der Grenze zu Syrien zu unterstützen, produziert die Videoagentur informative Videos über die Camps und veröffentlicht diese auf ihren Social-Media-Kanälen. So werden Spendengelder generiert und Kooperationspartner für den selbstgegründeten Verein „Wir im Ländle“ gewonnen. Der Verein hat zusammen mit kommunalen Partnern bereits drei Kids-Center in der Türkei eröffnet. Eines davon ist mittlerweile eine staatlich anerkannte Campschule, an der 300 Kinder lernen.
     
  • In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die Autohaus Durst GmbH aus Ostfildern hervor. Autohaus-Inhaber Thomas Durst lud zwölf Mädchen aus Ostfildern im Alter von 10 bis 13 Jahren aus benachteiligten Familien auf die Burg Hohenzollern ein, um dort fünf Tage lang wie eine Prinzessin zu residieren. Mit der Stadt Ostfildern und der Kira Stiftung von Sophie Prinzessin von Preußen als Kooperationspartner standen neben Freizeitprogramm auch Gespräche über die berufliche Zukunft der Mädchen auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen hatten im Anschluss die Chance auf ein Praktikum im Autohaus.
     
  • Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die Advanced UniByte GmbH aus Metzingen. Das Unternehmen hat mit rund 130.000 Euro zur Finanzierung des „Jodane Kinderhaus“ im nepalesischen Kathmandu beigetragen. Der Verein Asha21 will Kindern dort eine Perspektive geben. Aktuell leben 30 Kinder in dem Haus in einem familienähnlichen Verbund mit der Möglichkeit, zu lernen und sich zu entwickeln. Die Mitarbeitenden von Advanced UniByte können Patenschaften übernehmen. Aktuell bringen 35 Mitarbeitende neben der Geschäftsführung die monatlichen 80 Euro für die Unterbringung pro Kind ein.

Gesellschaftliches Engagement stärken und fördern

Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2025 kann man sich wieder um den Mittelstandspreis 2025 bewerben.

Mittelstandspreis: Die Preisträger 2024

Weitere Meldungen

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) schüttelt der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (links), nach einer Pressekonferenz die Hand.
Europa

Land begrüßt neues Abkommen zwischen EU und Schweiz

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Move your idea
Start-up BW

Rocket Stabilizer im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch“

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Eine Frau zeigt auf eine Leinwand auf der eine Balkengrafik zu sehen ist (Symbolbild: © dpa).
Konjunkturprognose

Kein Wachstumsschub am Jahresende

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Landesfamilienpass auch 2025 mit vielen Vergünstigungen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Haushalt

Landeshaushalt 2025/2026 verabschiedet

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
Landes- und Regionalplanung

Änderungen des Landesplanungsgesetzes

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
Baurecht

Wichtige Weichen für schnelleres und einfacheres Bauen

Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Stadtentwicklung

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater