Die FamilienForschung Baden-Württemberg hat im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration eine neue Online-Ausgabe des Reports „Familien in Baden-Württemberg“ zum Thema „Lebensformen und Alltagsrealitäten von Familien“ herausgegeben.
Die Rahmenbedingungen für das Familienleben haben sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert und die Lebensweisen von Familien sind vielfältiger geworden. Der aktuelle Report geht den Fragen nach, was Familie heute bedeutet und wie Familie gelebt wird. Er bündelt Informationen zu Themenbereichen, die für die Alltagsgestaltung von Familien von zentraler Bedeutung sind. Dazu gehören die Fragen, wofür Mütter und Väter ihre Zeit verwenden, wieviel Zeit für Freizeit bleibt, wie es mit der partnerschaftlichen Aufteilung der Aufgaben in Familie und Beruf aussieht und was die „neuen Väter“ ausmacht. Auch die ökonomische Lage von Familien und die Wohnsituation werden schlaglichtartig beleuchtet. Außerdem greift der Report die Frage auf, wodurch aus Sicht von Familien deren Lebensqualität verbessert und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden könnte. Damit richtet er den Blick auf zentrale familienpolitische Ansatzpunkte und Handlungsfelder. „Wir wollen Familien überall dort unterstützen, wo Menschen zusammen als Familie leben – in allen Lebensphasen und Lebensformen. Die Familienberichterstattung liefert uns dabei wichtige Informationen für unsere politische Arbeit“, so Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration.
Ergebnisse der Befragungen
Befragungen zeigen, dass das Verständnis von Familie heute überwiegend breit gefasst ist. Für die Mehrheit der Bevölkerung ist Familie mit dem Vorhandensein von Kindern verbunden. Seit 1980 ist der Anteil der Ehepaare an allen Lebensformen mit ledigen Kindern im Haushalt in Baden-Württemberg kontinuierlich zurückgegangen, der Anteil der nicht ehelichen Paare und der Einelternfamilien ist dagegen angestiegen. Nach Auswertungen des Mikrozensus waren 2014 etwa drei Viertel der Familien in Baden-Württemberg Ehepaare mit Kindern (73,9 %), ein Fünftel waren Einelternfamilien (20,8 %) und 5,3 % nicht eheliche Paare mit Kindern. „Diese Zahlen zeigen, dass trotz der Pluralisierung der Lebensformen von Familien nach wie vor die große Mehrheit der Kinder in Baden-Württemberg bei miteinander verheirateten Eltern lebt. Der Report macht allerdings auch deutlich, dass der Anteil der Kinder bei Alleinerziehenden mit dem Älterwerden zunimmt. Von unter 3-Jährigen lebten 9 % bei Alleinerziehenden, bei den 15- bis 18-Jährigen war der Anteil doppelt so hoch (18 %)“, sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, zu den aktuellen Ergebnisse der Familienberichterstattung.
Report Familien in Baden-Württemberg
Der Report Familien in Baden-Württemberg wird im Rahmen der Familienberichterstattung des Landes zweimal pro Jahr von der FamilienForschung Baden-Württemberg erstellt und erscheint ausschließlich in elektronischer Form. Er steht ab sofort auf den Websites des Ministeriums Soziales und Integration Baden-Württemberg und der FamilienForschung Baden-Württemberg zum Download zur Verfügung und kann über die Homepage der FamilienForschung kostenlos abonniert werden.
Ministerium für Soziales und Integration: Untersuchungen zur Lage der Familie
Statistisches Landesamt: FaFo – Familienforschung
Report „Familien in Baden-Württemberg" 2/2016: Lebensformen und Alltagsrealitäten von Familien (PDF)