Rund 4.900 Kitas und Grundschulen im Land nehmen im kommenden Schuljahr am EU-Schulprogramm mit Obst, Gemüse und Milch teil. Davon können rund 415.000 Kinder profitieren. Mit Aktionstagen werben die Einrichtungen für das Angebot.
„Das EU-Schulprogramm mit Obst, Gemüse und Milch ist in Baden-Württemberg ein großer Erfolg. Rund 4.900 Kitas, Grundschulen und Förderschulen im Primarbereich haben sich für die Teilnahme im kommenden Schuljahr angemeldet und erhalten in den nächsten Tagen ihre Zulassungsbescheide“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 11. Juli bei der zentralen Veranstaltung der Schulprogramm-Aktionstage 2019 in der Grundschule Heilbronn-Biberach. Damit können künftig in Baden-Württemberg rund 415.000 Kinder vom EU-Schulprogramm profitieren.
„Das EU-Schulprogramm ermöglicht Kindern eine Zusatzportion Obst und Gemüse, Milch und Milchprodukte. So kommen die Kinder auf den Geschmack dieser köstlichen Naturprodukte. Wir wollen Kinder bei der Entwicklung eines ausgewogenen Essverhaltens unterstützen“, erläuterte Hauk. Gleichzeitig ziele das Programm darauf ab, dass Kinder mehr über die Herkunft von Lebensmitteln und über abwechslungsreiches, gesundheitsförderndes Essen erfahren und ihre Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln schulen.
Kinder erfahren, woher die Lebensmittel kommen
„Ich möchte die Pädagogen ermuntern, mit den Kindern rauszugehen und vor Ort zu erleben, wo die Produkte herkommen, die ihnen so gut schmecken“, sagte Hauk. „Der Besuch eines Bauernhofs oder einer Streuobstwiese bedeutet ‚Lernen mit allen Sinnen‘ und wird den Kindern im Gedächtnis bleiben“, so der Minister. Mit der Landesinitiative Bewusste Kinderernährung (BeKi) unterstütze das Land Einrichtungen bei der Umsetzung der pädagogischen Begleitung nicht nur mit einer eigenen Lehrkräftefortbildung ‚Ideenwerkstatt Ernährungsbildung‘, sondern auch mit den freiberuflichen BeKi-Referentinnen vor Ort.
„Die Grundschule Biberach zeige hervorragend, wie das EU-Programm vor Ort mit Leben erfüllt werde“, sagte der Minister. Der Aktionstag in der Grundschule Biberach am 11. Juli stand ganz im Zeichen des Entdeckens und praktischen Tuns: Rund 180 Schüler tüftelten und probierten, werkelten und staunten an eigens entwickelten Forscherstationen zu den Themen Obst, Gemüse und Milch und im Schulgarten. Und am Ende ließen sie sich die selbst zubereiteten Obst- und Milchsnacks schmecken.
Aktionstage zum EU-Schulprogramm
Die Aktionstage zum EU-Schulprogramm sind eine Besonderheit in Baden-Württemberg. Alle am Programm teilnehmenden Einrichtungen sind eingeladen, die Themen Obst, Gemüse und Milch für einen oder mehrere Tage in den Mittelpunkt ihres Kita- bzw. Schulalltags zu stellen. Ziele der Aktionstage sind es, Kinder für frisches Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte zu begeistern, ihr Wissen, z.B. über die Herkunft von Lebensmitteln sowie abwechslungsreiches und genussvolles Essen zu fördern und ihre Kompetenzen im Umgang mit Lebensmitteln zu schulen.
Zahlreiche Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im ganzen Land beteiligen sich mit spannenden Aktionen und Projekten. Im Vorfeld stellte das Landeszentrum für Ernährung den Einrichtungen vielfältige Bildungsmaterialien zur Umsetzung der Aktionstage zur Verfügung. Die Teilnahme an den Aktionstagen ergänzt die pädagogische Begleitung des EU-Schulprogramms, die regelmäßig im Kita- bzw. Schulalltag stattfindet.
EU-Schulprogramm in Baden-Württemberg
Zielgruppe des EU-Schulprogramms in Baden-Württemberg sind Schulkinder in den Klassenstufen eins bis vier sowie Kitakinder. Seit dem Start des neuen EU-Schulprogramms mit Obst, Gemüse und Milch im Schuljahr 2017/18 können Kitas und Schulen wahlweise an einem oder beiden Programmteilen – ‚Schulobst und -gemüse‘ und ‚Schulmilch‘ – teilnehmen. Um mitmachen zu können, benötigen Einrichtungen eine Zulassung des Regierungspräsidiums Tübingen für die Teilnahme im jeweiligen Schuljahr, einen zugelassenen Schulprogramm-Lieferanten sowie einen Sponsor, der den Betrag übernimmt, der nicht durch die EU-Förderung abgedeckt ist. Sponsoren können beispielsweise Schulträger, Fördervereine, Eltern oder auch Unternehmen sein. Die Landesinitiative Bewusste Kinderernährung (BeKi) unterstützt Einrichtungen bei der pädagogischen Begleitung des Programms.