Das Land unterstützt das Vorhaben „SolarHy Córdoba" zu Produktion und Transport alternativer Kraftstoffe. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Beitrag für das Vorhaben, eine Raffinerie der Zukunft bei der Mineralölraffinerie in Karlsruhe zu etablieren.
„Wir sehen in der Beteiligung an der Interessensbekundung ‚SolarHy Córdoba' eine große Chance für unsere laufenden Aktivitäten zu alternativen Kraftstoffen“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Bei diesem geplanten Projekt mit einem Umfang von 150 Millionen Euro soll in Córdoba ab 2024 grüner Strom und Wasserstoff mit Photovoltaik erzeugt werden. Der grüne Wasserstoff ist ein wichtiger Beitrag für unser Vorhaben, eine Raffinerie der Zukunft bei der Mineralölraffinerie in Karlsruhe zu etablieren“, so Hermann. Der entsprechende Antrag wurde am 19. Februar 2021 beim Bundeswirtschaftsministerium für den Bereich „Wasserstofftechnologien und -systeme“ eingereicht.
Erprobung von Transportmöglichkeiten des Wasserstoffs nach Deutschland
„Darüber hinaus sollen verschiedene innovative und klimafreundliche Transportoptionen erprobt und verglichen werden, um den Wasserstoff – wenn möglich auf der Schiene – nach Deutschland zu transportieren. Denn der sichere und verlustfreie Transport und die Schaffung der notwendigen Infrastrukturen sind beim Wasserstoff im Vergleich zu synthetischen Kraftstoffen noch eine große Herausforderung und damit elementare Voraussetzung für das Erreichen unserer Klimaziele“, so Hermann weiter. „Ich freue mich, dass mit der Viridi RE GmbH mit Sitz in Heilbronn, die das Vorhaben koordiniert, ein Unternehmen aus Baden-Württemberg bei diesem zukunftsweisenden Projekt beteiligt ist“, so Minister Hermann. Weitere Partner sind Green Enesys Group GmbH, bse Methanol GmbH, Siemens Energy Global GmbH &Co. KG und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
„Die Beteiligung an diesem sogenannten Important Projects of Common European Interest (IPCEI)-Vorhaben, also einem transnationalen, wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse, passt sehr gut in unsere Strategie einer Roadmap für reFuels für Baden-Württemberg. Mit der Roadmap reFuels verfolgen wir einen übergreifenden Ansatz, der die Produktion von reFuels in Ländern mit hohem Solarpotential, beispielsweise in Südeuropa oder Marokko in den Blick nimmt. Eine elementare Rolle spielt dabei das Thema Transport. Dieses gilt sowohl für synthetische Kraftstoffe als auch für Wasserstoff als Zwischen- oder Endprodukt. Daher werden in der Roadmap reFuels vorhandene und künftige Transportoptionen analysiert und Handlungsempfehlungen gegeben, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen“, sagte Hermann. Dazu sagt Dr. Patrick Metzger, Geschäftsführer der Viridi RE GmbH: „Über die getroffene Vereinbarung sind wir hocherfreut. Wir sind überzeugt mit dem Projekt einen wichtigen Baustein zur Umsetzung der Roadmap reFuels beisteuern und somit zur Klimawende in Baden-Württemberg und in Deutschland beitragen zu können“.
Produktion und Lieferung von grünem Wasserstoff ab 2024
Im Rahmen der IPCEI- Förderung für Wasserstofftechnologien und -systeme soll der Markthochlauf von Wasserstoff für integrierte Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette gefördert werden. Hier hat das Unternehmen Viridi RE GmbH als Hauptpartner in einem erfahrenen Konsortium das Projekt „SolarHy Córdoba" eingereicht. Ziel des Projektes „SolarHy Córdoba" ist es, ab 2024 grünen Wasserstoff zu produzieren und nach Deutschland zu liefern. Der Wasserstoff wird dabei mittels Photovoltaikanlagen (PV) im andalusischen Córdoba produziert, welches aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung besonders gut als Standort geeignet ist. Die PV-Anlage soll zunächst eine Leistung von 100 Megawatt (MW) haben und in einer zweiten Phase auf 200 MW verdoppelt werden. Das Konsortium verfügt über breite Erfahrung in der Entwicklung von integrierten Energielösungen und der Finanzierung von erneuerbaren Energien weltweit.
Das Projekt befindet sich an einem strategischen Standort, da eine direkte Zugverbindung existiert (Sevilla – Barcelona). Außerdem befindet es sich in der Nähe des bestehenden spanischen Gastransportsystems und der geplanten zukünftigen Wasserstofftransportinfrastruktur. Für den Transport des grünen Wasserstoffs zur Mineralölraffinerie nach Karlsruhe werden verschiedene Transportmöglichkeiten in Hinblick auf ihre Effizienz und Wirtschaftlichkeit getestet. So wird der Wasserstoff zu 50 Prozent in komprimierter Form (gasförmig) und zu 50 Prozent in Methanol umgewandelt und in flüssiger Form per Lastkraftwagen (LKW) oder Zug transportiert. Um den Transport per Zug zu ermöglichen wurde eine enge Kooperation mit Deutsche Bahn Cargo BTT GmbH vereinbart. Darüber hinaus beabsichtigt die Viridi RE GmbH, eine innovative Transporttechnologie zu testen, die es ermöglichen würde, mit demselben Volumen und Druck bis zu siebenmal mehr Wasserstoff zu transportieren.
Ministerium für Verkehr: reFuels
Pressemitteilung vom 20. Januar 2021: Land will erneuerbare Kraftstoffe voranbringen