Das Wirtschaftsministerium fördert elf prämierte Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Regionales Innovationsmanagement“ mit insgesamt 1,6 Millionen Euro. Dadurch wird das Innovationsgeschehen in der Fläche des Landes gesichert.
„Baden-Württembergs aktuelle Innovationsstärke ist nicht ungefährdet. Globale Veränderungsprozesse erfordern auch auf regionaler Ebene neues Denken und neue Kooperationen. Nur so können wir das Innovationsgeschehen in der Fläche des Landes sichern“, so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Kleinen und mittleren Unternehmen sollen durch das regionale Innovationsmanagement noch schneller koordinierte Beratungs- und Informationsangebote zur Verfügung gestellt werden. Dazu wird die zielgeführte Vernetzung der zahlreichen Innovationsakteure in den Regionen unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Förderung branchenübergreifender Kooperationen sowie neuer Formate des Wissenstransfers gerade auch zwischen Deutschland und der Schweiz soll die Innovationstätigkeit der ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen unmittelbar unterstützt werden.
Regionale Innovationspotenziale aktivieren
Die vom Wirtschaftsministerium beauftragte Studie „Regionale Innovationssysteme in Baden-Württemberg“ sowie die in den zwölf Regionen des Landes durchgeführten Workshops hätten gezeigt, dass inzwischen in jeder Region des Landes viele hochkompetente Innovationsakteure etabliert seien, so die Wirtschaftsministerin. Diese arbeiteten intensiv, um kleine und mittlere Unternehmen im Innovationsprozess zu unterstützen und deren Innovationstätigkeit zu steigern. Was aber meist fehle, sei eine gemeinsame regionale Innovationsstrategie und zielorientiertes Zusammenarbeiten. Genau diese Lücke werde nun mit dem Förderprogramm „Regionales Innovationsmanagement“ geschlossen.
Hoffmeister-Kraut: „Es geht darum, dass sich alle auf Innovationen ausgerichteten Akteure besser koordinieren, wenn möglich auch Doppelstrukturen abbauen und gemeinsam Potenziale der Region erkennen und definieren.“ Im Ergebnis werde auch dies dazu beitragen, die Innovationsfähigkeit der Unternehmen vor Ort zu steigern. Neben der landesweiten Innovationspolitik setze das Wirtschaftsministerium mit der Förderung auch wichtige Impulse in der Fläche des Landes. So könne ein fast flächendeckendes regionales Innovationsmanagement etabliert werden, indem vorhandene Ansätze professionalisiert würden. „Unsere regionale Clusterpolitik wird somit konsequent zu einer regionalen Innovationspolitik weiterentwickelt“, so die Ministerin.
Wirtschaftsregion Südwest GmbH
Mit dem Projekt der Wirtschaftsregion Südwest GmbH soll erstmals ein Innovationsmanagement in der Grenzregion um die Landkreise Lörrach und Waldshut etabliert werden. Ziel ist es, die Transparenz und die Integration der Innovations-Intermediäre zu steigern. Dafür wird zunächst eine regionale Innovationsstrategie entwickelt. Hieraus entstehen Erkenntnisse, die auf regionale Zukunftsthemen und Innovationspotenziale schließen lassen können. Ein Innovationslotse soll die einzelnen Innovations-Intermediäre bündeln, vernetzen und Kooperationen fördern sowie den Austausch mit den nationalen und internationalen Nachbarregionen aktiv gestalten. Fördersumme: 101.000 Euro.
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Durch das Projekt der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH soll die Region als Innovationsregion positioniert werden. Die regionale Innovationsstrategie soll partizipativ entwickelt, die Innovationspotenziale identifiziert und die regionale Innovationsfähigkeit gesteigert werden, indem alle relevanten Akteure und deren individuelle Kompetenzen einbezogen werden.
Dazu kann die Rhein-Neckar-Region bereits auf eine große Zahl aktiver Innovations-Intermediäre zurückgreifen. Während des Projekts sollen ein Innovationsakteurs-Radar und eine webbasierte Plattform erarbeitet werden, mit deren Hilfe das Wissen der Akteure schnell und zeitnah ausgetauscht werden kann. Ebenso sollen die Plattformen gewährleisten, dass Anfragen der Unternehmen – auch über die Grenzen der jeweiligen Institution hinaus – schnell beantwortet werden können. Neue Veranstaltungsformate sollen erprobt werden, um das Bewusstsein der Relevanz von Innovationen für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand der Region Rhein-Neckar zu schaffen und zu festigen. Fördersumme: 178.000 Euro.
Landratsamt Ostalbkreis
Das Projekt des Landratsamts Ostalbkreis soll das regionale Innovationssystem in der Region stärken sowie bedarfs- und zukunftsorientiert gestalten. Der Leitgedanke des Antrags ist es, eine hochschulorientierte Vernetzung der Innovations-Intermediäre im ländlichen Raum aufzubauen. Dabei sollen die Innovations-Intermediäre noch mehr vernetzt und stärker eingebunden werden. Während der Umsetzung orientiert sich das Projekt an vier Teilzielen: Strategie, Dialog, Qualität und Transformation.
Unter dem Teilziel „Strategie“ wird die Weiterentwicklung der RegioWIN NIO-Strategie in Richtung einer zusammenhängenden regionalen Innovationsstrategie verstanden. Dabei sollen die Bedarfe regionaler kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Schlüssel- und Zukunftstechnologien berücksichtigt werden. Das Teilziel „Dialog“ befasst sich mit der Steigerung der Sichtbarkeit, Wertschätzung und Transparenz regionaler Transferstrukturen und -aktivitäten. So soll eine nachhaltige Vertrauensbasis für neue Kooperationen entstehen. Durch die gesteigerte Vernetzung und die verstärkte Einbindung der regionalen Innovations-Intermediäre wird das Ziel verfolgt, Qualität zu schaffen. Die Transformation soll vorangebracht werden, indem Chancen für die Umsetzung von bedeutsamen (Sprung-)Innovationen geschaffen werden. Fördersumme: 178.000 Euro.
Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben
Der Leitgedanke des Antrags der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bodensee-Oberschwaben ist die Einrichtung eines virtuellen Beratungsassistenten. Grundlage ist ein vernetztes Zusammenspiel mit regionalen Innovations-Intermediären. Regionale Angebote, Bedarfe, Themenschwerpunkte und ähnliches sollen ermittelt werden, die sich für einen solchen virtuellen Beratungsassistenten eignen. Ebenso soll ermittelt werden, mit welchen Instrumenten, Formaten und Mechanismen solche Beratungsinhalte in einem regionalen Konsens festgelegt werden können. Der virtuelle Beratungsassistent soll Anfragen von kleinen und mittleren Unternehmen systematisieren und den Nutzer zielgerichtet zu den relevanten Informationen oder Ansprechpartnern führen. Am Ende wird das Ganze in einer Pilotphase erprobt werden. Fördersumme: 60.000 Euro.
IHK Reutlingen
Das Projekt der IHK Reutlingen soll das regionale Innovationssystem in der Region Neckar-Alb stärken. Der Leitgedanke des Antrags ist es, ein Innovationsmanagement in ausgewählten Bereichen einer vernetzten Region aufzubauen. Hierfür haben sich die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb, die Stadt Reutlingen, der Regionalverband Neckar-Alb und die IHK Reutlingen zusammengetan. Zum einen soll das regionale Entwicklungskonzept weiterentwickelt werden. Daneben sollen die Intermediäre stärker vernetzt werden. Hierzu ist beispielsweise ein regionales Innovations-Cockpit geplant. Außerdem werden Management-Kompetenzen in ausgewählten Bereichen aufgebaut. Als Ergebnis sollen eine Kurzstudie zum Thema IT-Kompetenzen in der Region sowie eine Konzeption für ein Business Development Center entstehen.