Das Land und die Stadt Ulm haben eine Kooperationsvereinbarung für die „Regio-S-Bahn Donau-Iller“ unterzeichnet. Ziel ist ein S-Bahn-System mit einheitlichen Bedienstandards und aufeinander abgestimmten Anschlüssen für die Region Donau Iller.
Verkehrsminister Winfried Hermann und der Oberbürgermeister der Stadt Ulm Gunter Czisch, als Vorstandsvorsitzender des „Vereins Regio-S-Bahn Donau Iller e.V.“, haben in dieser Woche eine Kooperationsvereinbarung zum öffentlichen Personennahverkehrs-Projekt „Regio-S-Bahn Donau-Iller“ unterzeichnet. Die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis, der Landkreis Biberach und der Landkreis Heidenheim wollen gemeinsam mit der bayerischen Nachbarregion ein S-Bahn-System mit einheitlichen Bedienstandards sowie abgestimmten Anschlüssen etablieren. Dies soll barrierefreies Reisen und bequeme Umstiege auch auf andere Verkehrsmittel ermöglichen.
„Auch das Land sieht in einer Regio-S-Bahn vielversprechende Chancen, Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu gewinnen. Gelingen wird das aber nur, wenn sich alle Beteiligten eng abstimmen und zusammenarbeiten. Ich bin froh, dass wir mit dem „Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller e.V.“ einen konkreten Ansprechpartner haben, der sich dieses Thema auf die Fahnen geschrieben hat“, so Verkehrsminister Winfried Hermann.
Hohe Investitionen in Infrastruktur und Züge
Die Umsetzung der Konzeption erfordert erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, Fahrzeuge und Betriebsleistungen und daher eine enge Zusammenarbeit der Akteure. Die Grundlagen für diese weitere Zusammenarbeit wurden nun in einer Kooperationsvereinbarung beschlossen. „Das Land misst dem Projekt eine hohe verkehrspolitische Bedeutung bei und wird die Projektierungs- und Planungsphase unter Federführung der Region nach Kräften unterstützen“, so Minister Hermann weiter.
Oberbürgermeister Czisch sagte: „Die Kooperationsvereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg bringt das Projekt Regio-S-Bahn Donau-Iller einen guten Schritt in die richtige Richtung. Ich bin dankbar, dass wir in dieser Sache mit dem Land an einem Strang ziehen.“
Nun werden auf Arbeitsebene vertiefende Gespräche zu den planerischen, betrieblichen und finanziellen Rahmenbedingungen geführt. Ziel ist es, zügig die planerischen Grundlagen zu verfeinern, in Abhängigkeit vom künftigen Betriebskonzept den tatsächlichen Ausbaubedarf zu ermitteln, die Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit des Vorhabens anzustoßen sowie alle in Frage kommenden Finanzierungsinstrumente zu prüfen.
Die „Regio-S-Bahn Donau-Iller“
Die Konzeption „Regio-S-Bahn Donau-Iller“ umfasst den punktuellen Ausbau von Strecken in Baden-Württemberg (Brenz-, Donau-, Filstal-, Südbahn, Laupheim/West – Laupheim/Stadt) und in Bayern (Bayerische Donau-, Illertal-, Mittelschwabenbahn, Senden-Weißenhorn).
Der „Verein Regio-S-Bahn Donau Iller e.V.“
Gründungs- und Vorstandsmitglieder sind die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Günzburg, Heidenheim, Neu-Ulm und Unterallgäu sowie die Städte Memmingen, Neu-Ulm und Ulm. Zusammen haben sie als institutionellen Rahmen für die Projektumsetzung den Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller e.V. gegründet. Der Verein zählt mittlerweile 91 Mitglieder und hat seit Juni 2016 eine Geschäftsstelle in Ulm. Er steht allen Gebietskörperschaften und Institutionen im RSB-DI Kooperationsgebiet offen. Die wesentlichen Aufgaben des Vereins und der Geschäftsstelle sind die weitere Umsetzung des Regio-S-Bahn Konzeptes, die dazu notwendigen Abstimmungen mit den Akteuren beim Bund und den Ländern sowie die Beauftragung und Koordination von Vorplanungsleistungen zur Umsetzung der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Dem Verein stehen dazu in den ersten drei Jahren aus freiwilligen kommunalen Leistungen insgesamt 1,6 Millionen Euro Verfügung.