Das Land will neue Ansätze und innovative Projekte unterstützen, um junge Menschen im Ländlichen Raum für Ehrenämter zu gewinnen.
„Ob in Sport oder Kultur, in der Kommunalpolitik, Berufsstand oder in der Daseinsvorsorge, die ehrenamtlich organisierten Gruppen sind gerade im Ländlichen Raum für das Funktionieren unserer Gesellschaft unverzichtbar. Junge Menschen sind bereit, sich für andere einzusetzen – sie jedoch für das klassische Ehrenamt, gar für Führungsaufgaben, zu begeistern, fällt Vereinen und Verbänden immer schwerer. Daher wird das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg neue, strukturübergreifende Ansätze fördern, die vor allem junge Erwachsene für Ehrenämter gewinnen und qualifizieren“, kündigte Staatsekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vor etwa fünfzig Vertretern von Verbänden und Organisationen des Ehrenamts, darunter von Landfrauen-, Landjugend-, Bauern- und Gartenbauverbänden, bei einer Veranstaltung an.
Im Rahmen des ressortübergreifenden Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wird das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg die Durchführung von innovativen Projekten zur Qualifizierung junger Menschen im Ländlichen Raum für wichtige zivilgesellschaftliche Aufgaben und Führungsfunktionen im Ehrenamt finanziell unterstützen.
Junge Menschen fürs Ehrenamt gewinnen
„Junge Erwachsene für ein Ehrenamt zu gewinnen, beginnt mit vielen Herausforderungen“, führte Frau Staatssekretärin aus. Viele, die sich in der Jugend engagiert hätten, verließen mit dem Schulabschluss ihren Heimatort. Selbst wenn sie später wieder aufs Land zögen, hieße es noch nicht, dass sie dort den Weg in ein Ehrenamt suchten. Andere seien wohl bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren, seien aber mit den Strukturen des Ehrenamts nicht vertraut. „Diese jungen Menschen gilt es aufzuspüren, einzubinden und auf ihrem Weg in ein Ehrenamt nach Kräften zu unterstützen“, appellierte Frau Gurr-Hirsch an die Gäste.
Ausdrücklich lobte sie die unterschiedlichen Anstrengungen, die Vereine, Organisationen und Verbände bereits jetzt unternehmen, um Nachwuchs für Führungsaufgaben im Ehrenamt zu gewinnen. Gleichzeitig ermunterte sie die Anwesenden, den Austausch miteinander zu suchen. „Wir wollen Projekte unterstützen, in denen sich verschiedene Akteure zu neuen Netzwerken verbinden, in denen sie gemeinsam neue Ideen und Konzepte für ihr Dorf, für ihre Gemeinschaft entwickeln und umsetzen, in denen sie junge Menschen in verantwortliche Positionen des Ehrenamts bringen und so gemeinsam mit der und für die nächste Generation das gesellschaftliche Leben vor Ort gestalten.“
Das Impulsprogramm
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bereitet derzeit eine Fördermaßnahme für Projekte zur Qualifizierung junger Menschen im Ländlichen Raum für wichtige zivilgesellschaftliche Aufgaben und Führungsfunktionen im Ehrenamt vor. Die Fördermaßnahme ist Teil des Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Landesregierung. Dieses ressortübergreifende Programm möchte im Rahmen von acht Themenfeldern mutige und unkonventionelle, insbesondere niederschwellige Ansätze fördern, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Austausch und Begegnung nachhaltig stärken und fördern.