Das Land fördert den Bau eines Hochwasserrückhaltebecken in Wiesloch mit mehr als vier Millionen Euro. Neben dem technischem Hochwasserschutz setzt das Land bei der Hochwasserstrategie auch auf die Hochwasservorsorge.
Umweltstaatssekretär Andre Baumann hat heute einen Förderbescheid an den Abwasser- und Hochwasserschutzverband (AHW) Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis übergeben. Das Land fördert den Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) 6 in Wiesloch mit 4.337.000 Euro. Es ist das letzte Hochwasserrückhaltebecken des umfangreichen Bauprogramms der Hochwasserschutzkonzeption des AHW Wiesloch.
Land setzt auf ganzheitliche Hochwasserschutzstrategie
„Neben dem technischen Hochwasserschutz setzen wir bei unserer Hochwasserstrategie auch auf die Hochwasservorsorge“, betonte Umweltstaatssekretär Baumann in seinem Grußwort. „Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich in diesem Jahr so deutlich bemerkbar wie nie zuvor. Einerseits haben wir es mit wochenlangen Hitze- und Trockenperioden zu tun, andererseits erreichen uns Gewitter- und Starkregenereignisse, die Hochwasser und Überflutungen mit sich bringen,“ erklärte Baumann weiter. Die Wieslocher Ortsteile Baiertal und Schatthausen waren zuletzt im Jahr 2016 durch starke Hochwasser- und Starkregenereignisse betroffen.
Bau des Beckens ist wesentlicher Bestandteil der Hochwasserschutzkonzeption
Das HRB 6 Wiesloch soll künftig vor einem Hochwasserereignis durch den Leimbach schützen, das statistisch alle 100 Jahre auftritt. Hierbei wurden auch die erwarteten Klimaänderungen mitberücksichtigt. Das Stauvolumen des geplanten Rückhalteraumes beträgt 53.300 Kubikmeter. Dadurch, dass die Region dicht bebaut ist, kann das Becken nur im Naturschutzgebiet „Sauerwiesen“ realisiert werden. Durch einen ebenmäßigen und flachen Erddamm wird nur sehr wenig in den Naturhaushalt sowie das Landschaftsbild eingegriffen und die Durchgängigkeit des Gewässers weiterhin gewährleistet.
Hochwasserportal Baden-Württemberg
AHW Wiesloch
Der AHW Wiesloch ist neben dem Bereich Abwasserreinigung für den Hochwasserschutz der im Einzugsbereich liegenden Ortschaften Wiesloch, Rauenberg, Mühlhausen, Dielheim und Leimen verantwortlich. Deshalb wurde für das Einzugsgebiet des Waldangelbachs und des Leimbach-Oberlaufs eine Hochwasserschutzkonzeption auf Grundlage einer Flussgebietsuntersuchung für ein Einzugsgebiet von insgesamt 115 Quadratkilometern entwickelt. Sie umfasst den Neu- und Ausbau von zehn Hochwasserrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von 1.030.200 Kubikmetern, die das Hochwasser vorübergehend zurückhalten und nach Durchlaufen der Hochwasserwelle schadlos abgeben. Ergänzt wird dies durch zehn innerörtlich wirkende Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel eine Gewässeraufweitung, die neben der höheren hydraulischen Leistungsfähigkeit auch den ökologischen Zustand des Gewässers verbessern soll. Von den zehn innerörtlichen Maßnahmen wurden bereits sieben umgesetzt.