Erinnerungskultur

Konzentrationslager-Gedenkstätten mit Europäischem Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet

Eine Deutsche Schülergruppe steht vor dem Eingang zum Konzentrationslager Natzweiler – Struthof in den elsässischen Vogesen (Bild: © dpa).

Die baden-württembergischen Gedenkstätten an den Außenlagerstandorten des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof haben das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten. Das Siegel ist auch eine Auszeichnung für die jahrelange Arbeit der ehrenamtlich Engagierten in den Gedenkstätten.

Die zwölf baden-württembergischen Gedenkstätten an den Außenlagerstandorten des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof wurden mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Die Gedenkstätten der Außenlagerstandorte, des Hauptlagerstandortes und zwei weiterer Außenlager auf französischem Staatsgebiet erhielten die Auszeichnung für die gemeinsame grenzüberschreitende Vermittlungsarbeit. Die Verleihungszeremonie fand im bulgarischen Plovdiv statt.

„Die Auszeichnung mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel zeigt die immense Bedeutung der Gedenkstättenarbeit für die Völkerverständigung und die Stärkung gemeinsamer Werte in Europa. Sie erkennt in wunderbarer Weise die großartige Vermittlungsarbeit an, die seit vielen Jahren in den Gedenkstätten geleistet wird. Ich danke den vielen ehrenamtlich Engagierten an den Standorten der ehemaligen baden-württembergischen Außenlager. Das Siegel ist eine Auszeichnung für ihr jahrzehntelanges Wirken“, betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Verleihung.

Gedenkstätten wollen sich noch enger vernetzen

Am Antragsverfahren waren auf baden-württembergischer Seite neben dem Wirtschaftsministerium der im Wesentlichen ehrenamtlich getragene Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler, die Landeszentrale für politische Bildung und das Landesamt für Denkmalpflege beteiligt, auf französischer Seite das Kulturministerium, das Ministerium der Streitkräfte sowie das Europäische Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers am Hauptlager-Standort Natzweiler-Struthof. „Ich möchte allen Beteiligten, die am Antragsverfahren mitgewirkt haben, meinen Dank aussprechen. Nur durch die hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit war der gemeinsame Antrag schließlich von Erfolg gekrönt“, so die Ministerin weiter.

In den kommenden Jahren wollen sich die ausgezeichneten Gedenkstätten noch enger vernetzen und die europäische Dimension der Lagerstandorte verstärkt in den Fokus rücken. Geplant sind unter anderem ein gemeinsames Internetportal, grenzüberschreitende Vermittlungsprojekte insbesondere für Schulklassen und das mehrsprachige Angebot an den Standorten zu erweitern. Das Netzwerk der damaligen Natzweiler-Lager beiderseits des Rheins soll in Europa bekannter und die grenzübergreifende Erinnerungs- und Friedensarbeit der heutigen Gedenkstätten nachhaltig verankert werden.

Das Europäische Kulturerbe-Siegel

Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel werden Stätten ausgezeichnet, die einen bedeutenden symbolischen europäischen Wert haben und die die gemeinsame Geschichte Europas, den Aufbau der Europäischen Union sowie die europäischen Werte und die Menschenrechte hervorheben, welche das Fundament der europäischen Integration bilden.

Von den 25 Bewerbern im aktuellen Auswahlverfahren haben neun Stätten das Siegel zuerkannt bekommen. Damit steigt die Zahl der mit dem Siegel ausgezeichneten europäischen Stätten auf insgesamt 38.

Europäische Kommission: Neun historische Stätten sollen Europäisches Kulturerbe-Siegel erhalten

Europäische Kommission: Das Europäische Kulturerbe-Siegel

Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e. V.

Europäisches Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers

Weitere Meldungen

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Kulturerbe im Osten

Schülerwettbewerb für kulturellen Austausch

Ein Kriegsgräberfeld auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe
  • Gedenken

Scheck für Kriegsgräberfürsorge übergeben

Polizei mit BW-Wappen
  • Polizei

Haus der Geschichte und Polizei feiern zehnjährige Kooperation

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Kranz von Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler, am Mahnmal in Bad Cannstatt.
  • Gedenken

Gedenken an Heimatvertriebene

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) und Staatssekretär Arne Braun (links) in einem keltischen Streitwagen
  • Kultur

Heidengrabenzentrum eröffnet

Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
  • Verfassung

75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Deutsche Einheit

Innenminister Thomas Strobl
  • Demokratie

Innenministerium feiert Grundgesetz und Landesverfassung

Keltenmuseums in Hochdorf/Enz
  • Kultur

Keltenmuseum in Hochdorf/Enz wiedereröffnet

Wiedereröffnung des Hauses der Donauschwaben
  • Kulturerbe

Haus der Donauschwaben wiedereröffnet

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Land benennt Hans-Thoma-Preis um

Dr. Cornelia Hecht-Zeiler
  • Kultur

Neue Direktorin im Haus der Geschichte

Klosterinsel Reichenau
  • Kunst und Kultur

Große Landesausstellung „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“

  • Kunst und Kultur

Dialogtreffen zwischen Kamerun und Deutschland

Der Stuttgarter Fernsehturm
  • UNESCO-Welterbe

Stuttgarter Fernsehturm und Heuneburg sollen Welterbe werden

Grabmale auf dem Alten Friedhof in Freiburg, deren Erhalt im Rahmen der dritten Tranche des Denkmalförderprogramm 2023 gefördert wird
  • Denkmalförderung

6,2 Millionen Euro für 55 Kulturdenkmale

Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. (Bild: © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl)
  • Schlösser und Gärten

30 Jahre UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn

Erster Preis: Uli Merkle
  • Kunst und Kultur

Landespreis für Heimatfor­schung in Biberach verliehen

Ministerin Nicole Razavi bei der Feier Raumordnung, Landes- und Regionalplanung in Baden-Württemberg - Ein Erfolgsmodell wird 50!
  • Landesentwicklung

50 Jahre Regionalverbände Baden-Württemberg

Minister Thomas Strobl zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938
  • Gedenken

Strobl zum Gedenken an die Reichspogromnacht

Heidelberger Schloss und Schlossgarten
  • Schlösser und Gärten

App der Staatlichen Schlösser und Gärten wird erweitert

Kultusstaatssekretärin Sandra Boser auf dem Friedhof der Stadt Pau bei der Enthüllung des Denkmals zur Erinnerung an die dort bestatteten südwestdeutschen Jüdinnen und Juden
  • Erinnerung

Denkmal in Pau enthüllt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Oktober 2023

Truchsess Georg III. von Waldburg-Zeil (sog. „Bauernjörg“), kolorierter Holzschnitt von Hans Burgkmair, um 1530
  • Geschichte

Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“

Fürstenbau Klosteranlage Ochsenhausen Außenansicht
  • Vermögen und Bau

Ehemalige Klosteranlage Ochsenhausen saniert