Für das Gesamtjahr 2016 geht Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut von einem moderaten Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent für die Südwestwirtschaft aus. Die Arbeitslosigkeit lag zur Jahresmitte mit 3,8 Prozent auf dem gleichen niedrigen Niveau wie im konjunkturstarken Vorjahr.
„Die wirtschaftliche Entwicklung ist in der ersten Jahreshälfte vornehmlich von den binnenwirtschaftlichen Komponenten getragen worden. Die lebhafte Binnennachfrage, die von der günstigen Arbeitsmarktlage, den steigenden Einkommen und dem weiterhin stabil niedrigen Preisniveau unterstützt wird, bleibt die tragende Säule der konjunkturellen Entwicklung“, sagte Hoffmeister-Kraut.
Die Arbeitslosigkeit betrage zur Jahresmitte 3,8 Prozent und habe damit genau so niedrig gelegen wie im konjunkturstarken Vorjahr. Konjunkturell stützend wirkten auch die Investitionen, so die Ministerin. Insbesondere im Kraftfahrzeugbereich sei es zu einem kräftigen Anstieg der Neuzulassungen gekommen. Außerdem sei die Nachfrage nach Wohnbauten ungebrochen hoch. Angesichts der wenig dynamischen Entwicklung des Welthandels erführen die Auslandsgeschäfte dagegen nur begrenzte Impulse.
Die baden-württembergische Wirtschaft habe im zweiten Quartal 2016 eine langsamere Gangart eingelegt als zu Jahresbeginn und vor allem im Vergleich zum wachstumsstarken Jahr 2015. Der volatile Verlauf der Konjunktur im ersten Halbjahr verdecke jedoch die „weiterhin anhaltend kräftige konjunkturelle Grundtendenz sowie die gute Verfassung der Wirtschaft“, so Hoffmeister-Kraut. „Das positive Stimmungsbild der Unternehmen und der privaten Haushalte sowie wichtige Konjunkturindikatoren weisen zur Jahresmitte darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas verstärken dürfte“, erklärte die Wirtschaftsministerin.
Die Verunsicherung der Wirtschaft zu Jahresbeginn habe sich inzwischen etwas stabilisiert. Zur Jahresmitte wurden die konjunkturellen Aussichten von den Unternehmen folgerichtig wieder etwas besser eingeschätzt. Sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch die Geschäftserwartungen hätten sich verbessert. Allerdings helle sich das außenwirtschaftliche Umfeld nur langsam auf, so dass angesichts dieser Entwicklung Baden-Württembergs Konjunktur auch in der zweiten Jahreshälfte keine nennenswerten Impulse von seiner Exportwirtschaft erfahren dürfte. Die zukünftige Lageeinschätzung sei auch von Unsicherheiten wie den weiteren Verhandlungen um den „Brexit“ geprägt.
Für das Gesamtjahr 2016 geht die Wirtschaftsministerin von einem moderaten Wirtschaftswachstum für die Südwestwirtschaft aus: „Eine Wachstumsrate im Bereich des von der Bundesregierung prognostizierten Deutschlandwerts von 1,7 Prozent ist auch für den Südwesten möglich und wäre ein guter Wert für Baden-Württemberg“, so Hoffmeister-Kraut.