Denkmalpflege

Kloster Maulbronn seit 25 Jahren UNESCO-Weltkulturerbe

Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. (Bild: © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl)

Das Kloster Maulbronn steht seit 25 Jahren auf der UNESCO-Welterbeliste. Bei einem großen Jubiläumsfest bezeichnete Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Anlage als ein Juwel unseres Landes und ein Stück Heimat.

Seit 25 Jahren steht das Kloster Maulbronn auf der UNESCO-Welterbeliste. Es gilt damit als Kulturerbe von außergewöhnlichem universellem Wert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Finanzministerin Edith Sitzmann und die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Katrin Schütz eröffneten am Sonntag in Maulbronn ein großes Jubiläumsfest.

„Juwel unseres Landes und Stück Heimat“

„Das Kloster in Maulbronn ist ein Juwel unseres Landes und eng verwoben mit unserer baden-württembergischen Kultur. Es ist ein Stück Heimat. Und deswegen macht es uns stolz, dass dieser einmalige Ort nicht nur uns etwas bedeutet, sondern weit über die Region hinausweist“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Die Anlage ist so vollständig erhalten wie kein anderes Zisterzienserkloster nördlich der Alpen. Sie fügt sich dabei sehr harmonisch in die Landschaft ein. Und die Zisterzienser, die das Kloster im 12. Jahrhundert gegründet haben, haben auch die Seele unseres Landes mitgeprägt – und die Europas. Die Geschichte der Zisterzienser zeigt uns, wie gut Nachhaltigkeit und Innovationskraft, Heimat und europaweit gültige Werte zusammen gehen können.“

„Historisches Erbe, das wir bewahren wollen“

Allein 2018 haben mehr als 260.000 Gäste das Kloster besucht. Als es 1993 UNESCO-Welterbestätte wurde, waren es 90.000. „Es ist schön, dass Menschen aus aller Welt unser Welterbe sehen wollen“, stellte Finanzministerin Sitzmann fest. „Kloster Maulbronn ist ein lebendiges Denkmal. Über die Jahrhunderte wurde es kontinuierlich genutzt und mit Leben gefüllt – bis heute. Es ist ein historisches Erbe, das wir bewahren wollen.“ Sie wies darauf hin, dass das Land die Klosteranlage in den vergangenen 25 Jahren umfassend saniert habe: „Seit 1993 haben wir rund 57 Millionen Euro in die Klosteranlage investiert.“ Aktuell saniert das Amt Pforzheim des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg unter anderem das Herrenrefektorium, ein Hallenbau aus dem 13. Jahrhundert.

„Zum Welterbe-Jubiläum küren wir Maulbronn auch zum Kloster des Jahres 2019. Es freut mich sehr, dass wir das Kloster in diesem Jahr damit gleich doppelt feiern können“, so Sitzmann. Als Schloss, Kloster, Garten oder Burg des Jahres wird seit 2010 jährlich ein historisches Monument der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ausgezeichnet. Kloster Maulbronn steht damit in einer Reihe mit Monumenten wie dem Neuen Schloss Tettnang, dem Schloss Bruchsal, dem Garten Schwetzingen und der Festungsruine Hohentwiel.

Denkmalpflege leistet wertvollen Beitrag

„Die UNESCO-Welterbestätte Maulbronn stellt die besterhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen dar“, erklärte Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, das zugleich oberste Denkmalschutzbehörde des Landes ist. „Mein besonderer Dank an diesem Jubiläumstag gilt den Denkmalpflegerinnen und Denkmalpflegern, die in den zurückliegenden Jahrzehnten ihren wertvollen Beitrag zum Erhalt dieses herausragenden Kulturdenkmals in unserem Land geleistet haben und diese einzigartige Klosteranlage auch für kommende Generationen erlebbar machen.“

Die Welterbestätte Maulbronn besteht aus mehr als nur den Gebäuden innerhalb der 850 Meter langen Klostermauer. Zu ihr gehört auch das komplexe Wasserbewirtschaftungssystem der Zisterzienser-Mönche, das weit in die umgebende Landschaft ausgreift. Zum Schutz, zur Pflege und zur Erhaltung der gesamten Klosteranlage arbeiten eine Vielzahl von Expertinnen und Experten Hand in Hand: Allein bei der Landesdenkmalpflege umfasst das Team zahlreiche Disziplinen wie etwa Baudenkmalpfleger, Archäologen, Restauratoren und Inventarisatoren.

Neben Erhalt und Restaurierung steht in Maulbronn die Präsentation im Mittelpunkt. Dazu gehörte von Anfang an ein modernes Informationszentrum. Inzwischen bietet das UNESCO-Denkmal gleich mehrere Museen. Das neueste zeigt die Rolle Maulbronns und seiner Klosterschule für die Literatur und Geistesgeschichte. Außerdem soll ein Kindermuseum entstehen, wo ein spielerischer Zugang zu Mittelalter und Klosterleben vermittelt wird.

Das Kloster Maulbronn

Im Dezember 1993 wurde Kloster Maulbronn von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Außergewöhnlich an Maulbronn ist, dass neben den Gebäuden der Klausur – wie etwa dem Kreuzgang und der Klosterkirche – die gesamte Klosterstadt erhalten ist. Auch Wirtschafts- und Verwaltungsbauten, Mauern und Befestigungen bestehen noch. Die Landschaft der Umgebung hat bis heute sichtbare Spuren der zisterziensischen Landwirtschaft mit Fischteichen, Bewässerungskanälen, Obstkultur und Weinbau.

Kloster Maulbronn war 1993 das erste Welterbe-Denkmal in Baden-Württemberg. Seither sind weitere dazu gekommen: 2000 die Klosterinsel Reichenau im Bodensee, 2005 der obergermanischrätische Limes, 2011 die Pfahlbauten am Bodensee und in Oberschwaben, die Höhlen der Eiszeit auf der Schwäbischen Alb und 2016 die Weißenhofsiedlung in Stuttgart als Denkmal der Moderne.

Kloster Maulbronn

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 23. Juli 2024

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Landesregierung bringt Bildungsreform auf den Weg

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Fachkräfte

Neue Landesagentur für Fachkräftezuwanderung

Polizeistreife im Stuttgarter Schlossgarten
  • Sicherheit

Rechtsverordnungen zu Waffen- und Messerverbotszonen

Landstromversorgung von Containerschiffen
  • Schifffahrt

Ökostrom-Anschlüsse für den Hafen Kehl

Schülerinnen an Tafel
  • Volksbegehren

Zulassung des Volksbegehrens „G9 jetzt! BW“ abgelehnt

Kühe auf der Weide
  • Landwirtschaft

Tierhaltungskennzeich­nungsgesetz umgesetzt

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
  • Polizei

Land geht gegen rechtsextre­mistische Veranstaltungen vor

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Kulturerbe im Osten

Schülerwettbewerb für kulturellen Austausch

  • PODCAST ZUM BUNDESRAT

SpätzlesPress #4 – Money Matters: Von Zahlen & Zaster

Bildungsministerin Theresa Schopper und Bildungsministerin Dorothee Feller
  • Bildung

Bildungsministerinnen tauschen sich aus

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Challenge zur Lebensmittelrettung startet

Ursula von der Leyen
  • Europa

von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission gewählt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Landtag beschließt neues Rettungsdienstgesetz

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gouverneur Yuji Kuroiwa zeigen die unterzeichnete Gemeinsame Absichtserklärung zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa.
  • Internationale Zusammenarbeit

Weitere Kooperation mit Kanagawa

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Innovation

Land fördert regionale Innovationssysteme

Fidelius Waldvogel Tour 2024
  • Regionalkampagne

„VON DAHEIM-Tour“ 2024 startet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)
  • Unwetter

Zusätzliche Hochwasserhilfen für Kommunen

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Weitere 100 Maßnahmen zum Bürokratieabbau

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungsförderung

Mikrofinanzierung für Existenzgründer

Überreichung der Ernennungsurkunde
  • Justiz

Neuer Präsident des Landgerichts Rottweil

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Kreisbesuch

Hoffmeister-Kraut besucht Rems-Murr-Kreis

Auf der Bühne wird eine Konfetikannone gezündet.
  • Sonderpädagogik

Preisverleihung des Wettbewerbs „Zauberhaft“

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Raumfahrt

Land fördert Start-ups mit Bezug zur Weltraumtechnik