Kunst und Kultur

Julia Franck erhält Schiller-Gedächtnis-Preis 2022

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Schriftstellerin Julia Franck
Dramatikerin Ewe Benbenek
Dramatikerin Anne Haug
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Die Autorin Julia Franck erhält den Schiller-Gedächtnis-Preis 2022. Die Förderpreise gehen an die Nachwuchsdramatikerinnen Ewe Benbenek und Anne Haug.

Die Berliner Autorin Julia Franck wird mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis 2022 geehrt. Der Preis ist die bedeutendste literarische Auszeichnung Baden-Württembergs und gilt als einer der wichtigsten Literaturpreise in Deutschland.  

„Flucht und Verfolgung, Krieg und seine Folgen sind in unserer unmittelbaren Nähe wieder erschreckend gegenwärtig geworden. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Autorinnen wie Julia Franck die Erinnerung wach halten an die Geschichte und den literarischen Bogen in die Gegenwart schaffen zu den aktuellen Debatten um Identität und Herkunft“, sagte Kunstministerin Petra Olschowski am 13. Oktober 2022 bei der Bekanntgabe der Ehrenpreisträgerin. „Julia Franck ist eine Meisterin der Autofiktion in deutscher Sprache. Sie beschreibt generationsübergreifend Schicksale zwischen Ost- und Westdeutschland und trifft dabei einen Ton, der berührt und bewegt.

Preisfeier am 11. November 2022

Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Ein unabhängiges Preisgericht hat die Autorin ausgewählt. Die Preisfeier wird am 11. November 2022 erstmals in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach ausgerichtet. 

„Julia Franck versteht es, mit dem Vexierspiel von Erfahrung und Erfindung einen ganz eigenen poetischen Raum zu schaffen, der sich zugleich mit der politischen Geschichte und Gegenwart verschränkt“, begründet die Jury die Vergabe des Ehrenpreises. „Mit großer erzählerischer Dynamik und sprachschöpferischer Qualität behandelt sie kontroverse Themen wie die Flucht aus Ostdeutschland, prekäre Familienverhältnisse und das Widerständige in der Kunst, im Schreiben.“

Vergabe der Förderpreise

Die mit jeweils 7.500 Euro dotierten Förderpreise gehen an die Nachwuchsdramatikerinnen Ewe Benbenek und Anne Haug. In ihrem Debut „Tragödienbastard“ beschreibt Ewe Benbenek das Ankommen und Aufwachsen eines Migrantenkindes, das wegen der Sprachbarrieren und des sozialen Hintergrunds auf Unverständnis und Intoleranz in der deutschen Gesellschaft stößt. Die Autorin Anne Haug schildert in ihrem Stück „MILF“ den Umgang mit tradierten Rollenverteilungen in der Familie und dem Versuch, aus der abstrus erscheinenden Mutterrolle auszubrechen.

„Die Theaterstücke der beiden Nachwuchsautorinnen wurden an renommierten Schauspielhäusern mit Begeisterung aufgenommen und lassen uns neugierig werden auf Künftiges“, sagte Petra Olschowski. „Die Autorinnen machen das deutschsprachige Gegenwartstheater lebendig und regen gleichzeitig zum Nachdenken an.“

Schiller-Gedächtnis-Preis

Der Schiller-Gedächtnis-Preis wurde 1955, drei Jahre nach der Landesgründung, als Zeichen des Andenkens an Friedrich Schiller zu dessen 150. Todestag gestiftet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Max Frisch, Christa Wolf, Friedrich Dürrenmatt, Käte Hamburger, Peter Handke, Botho Strauß und Rainald Goetz und zuletzt Nino Haratischwili.

Die Preisträgerinnen

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