Zum 14. Mal hat das Sozialministerium gemeinsam mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg den Jugendbildungspreis „DeinDing“ in Stuttgart verliehen. Der erste Platz ging an Jugendliche aus Heidelberg, die eine eigene Messstation für Luftqualität entwickelt haben.
Am 7. Juli 2023 hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gemeinsam mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg zum 14. Mal den Jugendbildungspreis „DeinDing“ verliehen. Die Preisverleihung fand im Jugendhaus dasCANN in Stuttgart-Bad Cannstatt statt.
Der erste Platz ging in diesem Jahr an Jugendliche aus Heidelberg, die eine Messstation für Luftqualität im Klassenraum entwickelt haben. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die „Mediensprechstunden für Senioren“ aus Elzach im Landkreis Emmendingen (Platz zwei), ein Frauentheaterstück von KulturWelt e.V. aus Ludwigsburg (Platz drei) sowie die „Spielstadt Rainbow City“ im Landkreis Göppingen (Preis der Jury).
Themen durch die Krisen geprägt
„Die eingereichten Projekte zeigen, welche Themen die Jugendlichen in Baden-Württemberg bewegen: die weiterhin spürbaren Auswirkungen der Pandemie, der Klimawandel, Fluchtgeschichten und Jugendbeteiligung“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am 7. Juli 2023 im Vorfeld der Preisverleihung. „Ich bin tief beeindruckt vom großen Einsatz und Engagement der jungen Generation. Auch in diesem Jahr haben junge Menschen im Land wieder viele verschiedene Projekte und Initiativen für den Jugendbildungspreis eingereicht.“
Die Entscheidung für die Projekte traf eine Jury aus Mitgliedern des Dachverbands der Jugendgemeinderäte, des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart, der Jugendpresse, des Landesschülerbeirats und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Aus den 84 eingereichten Projekten wählte sie vier Preisträgerprojekte aus. Die ersten drei Plätze sowie der von der Jugendstiftung ausgelobte „Preis der Jury“ sind mit je 1.000 Euro dotiert.
Ausgezeichnete Projekte
Der erste Platz ging in diesem Jahr an eine Projektgruppe rund um Paul Goldschmidt aus Heidelberg, die eine eigene Messstation für Luftqualität entwickelt hat. Diese nutzt günstige Sensoren und ist damit deutlich erschwinglicher als vergleichbare Modelle. So kann etwa die Luftqualität im Klassenraum überprüft und entschieden werden, wann es Zeit ist, zu lüften. Zudem lässt sich die Station leicht von Schülerinnen und Schülern nachbauen und macht damit Lust auf Elektrotechnik.
Mit dem zweiten Platz wurde eine Projektgruppe von vier Jugendlichen aus Elzach ausgezeichnet. Ziel ihres Projekts ist es, junge und ältere Menschen in „Mediensprechstunden“ zusammenzubringen. Dort lernen ältere Menschen, technische Geräte wie Smartphone und Tablet zu bedienen.
Platz drei ging an KulturWelt e.V. mit ihrem Theaterstück „Das rote Zelt oder wie sind wir nur so weit gekommen?“. Es handelt sich dabei um eine szenische Collage rund um die Themen Schönheitsideale, Machtverhältnisse, Gewalt, Menschenrechte und Gleichberechtigung.
Eine Spielstadt mit 200 Kindern und 90 jugendlichen Betreuerinnen und Betreuern – das ist das Konzept der „Spielstadt Rainbow City“, die vom gleichnamigen Verein organisiert wird. Die Teilnehmenden spielen dort das demokratische Zusammenleben nach. Dazu gehören auch die Arbeitssuche, Kulturangebote sowie Wahlen. Das Projekt wurde dafür mit dem „Preis der Jury“ ausgezeichnet.
Die drängendsten Fragen unserer Gesellschaft
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Generationenunterschiede, Krieg und Flucht sowie Feminismus und Gleichstellung – die jungen Menschen in Baden-Württemberg suchen sich für ihre Projekte mitnichten Wohlfühlthemen aus. Im Gegenteil, sie beschäftigen sich mit den drängendsten Fragen unserer Gesellschaft“, konstatierte Johanna Wohlgemuth, Projektleiterin für den Jugendbildungspreis in der Jugendstiftung Baden-Württemberg. „Es ist inspirierend zu sehen, wie die Jugendlichen Herausforderungen erkennen und sich für Verbesserungen einsetzen.“ Dieses Engagement zu würdigen, sei das Hauptanliegen des Preises.
Ausgezeichnet werden Jugendinitiativen, Aktionen und Projekte, die von und mit Jugendlichen bis 27 Jahre organisiert und ausgeführt wurden. Auch Projekte, bei denen Erwachsene Jugendliche unterstützen, können eingereicht werden, sofern die Jugendlichen eigene Ideen einbringen und maßgeblich an der Umsetzung beteiligt sind. Alle eingereichten Projekte sollten zudem in den letzten 18 Monaten stattgefunden haben.