2020 war auch für die Vertriebenenverbände ein herausforderndes Jahr unter Pandemiebedingungen. Digitale Formate dominierten die Begegnungen, wie auch den 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der Heimatvertriebenen in Bad Cannstatt.
„2020 war ein merkwürdiges Jahr, ein Jahr, das ganz anders verlief als erwartet und das uns in vielen Bereichen vor neue Herausforderungen gestellt hat. Geplant war ein Jahr mit vielen geselligen Treffen und Veranstaltungen zur Pflege und Weitergabe der kulturellen Traditionen – wie in den Vorjahren auch. Wir mussten stattdessen Verzicht üben und konnten Vertrautes nicht wie gewohnt leben. Großartig finde ich, wie die Verbände angesichts der Pandemie neue Formate der Begegnung kennengelernt und eingesetzt haben“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler, Thomas Strobl, im Rückblick auf das Jahr 2020.
Digitale Begegnungen in Pandemiezeiten
„Ich denke an Beratungen und Kulturtagungen über Videoplattformen oder Videostatements zum Chartatag. Auch zum Weihnachtsfest haben sich die Verbände via Video an ihre Landsleute gewandt und so – trotz Corona – Begegnung ermöglicht. Nicht vergessen möchte ich die vom BdV-Landesverband in kleinem Rahmen durchgeführte Gedenkveranstaltung zum 20. Juni am Vertriebenendenkmal in Bad Cannstatt, die vom BdV-Landesverband live im Internet übertragen wurde. Wer hätte sich das vor einem Jahr vorgestellt?“, erklärte Minister Thomas Strobl.
2020 war für Kulturerbe ein historisches Jahr
„Für die Vertriebenen und Spätaussiedler und uns alle war 2020 ein ganz besonderes Jahr mit einem ganz besonderen Höhepunkt – die 70. Wiederkehr des Tages, an dem in Bad Cannstatt die Charta der deutschen Heimatvertriebenen beschlossen wurde. Glücklicherweise konnten wir das 70-jährige Jubiläum nachträglich im September in einem festlichen Rahmen bei der Veranstaltung zum Tag der Heimat in der Liederhalle in Stuttgart würdigen. Seinerzeit hatten die Heimatvertriebenen ihre berechtigten Wünsche nach einer besseren Eingliederung in die deutsche Gesellschaft und gerechteren Lastenverteilung mit der Zusage verknüpft, sich beim Wiederaufbau in Frieden und Freiheit voll und ganz einzubringen. Diese Zusage haben die Heimatvertriebenen wahrhaft vorbildlich erfüllt. Mit dem expliziten Verzicht auf Rache und Vergeltung gehören die Heimatvertriebenen auch zu den Vorreitern der europäischen Einigung, insbesondere mit Blick auf unsere mittel- und osteuropäischen Nachbarn“, so der Innenminister Thomas Strobl.
Ausblick auf 2021
„Für das Jahr 2021 können mit zusätzlichen Landesmitteln auch einige größere Investitionsmaßnahmen durchgeführt werden: die Aktualisierung der Dauerausstellung im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, die voraussichtlich im kommenden November neu eröffnet werden kann, die derzeit bereits laufende Sanierung des Hauses der Russlanddeutschen in Stuttgart und die Sanierung des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen, für die ab dem kommenden Jahr Mittel zur Verfügung stehen. Ich freue mich, dass wir zum Erhalt und zur Pflege der Kultur der Vertriebenen und Spätaussiedler einen guten Beitrag leisten konnten und können“, betonte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl.