Ziel der Hochschule für Technik Stuttgart ist es, ein klimaneutraler Campus zu werden. Dafür wird eine hoch innovative Kälteanlage mit Nutzung von Solarenergie gebaut, die einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet.
Die Hochschule für Technik Stuttgart erhält eine neue Kälteversorgung, bei der Solarenergie genutzt wird. Durch die neue Kälteanlage wird der Strombedarf um 130.000 Kilowattstunden im Jahr gesenkt. Das entspricht jährlich 52 Tonnen weniger CO2-Ausstoß. Dafür investiert das Land rund 1,9 Millionen Euro.
„Mit der neuen Kälteversorgung leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz indem wir Solarenergie zur Kälteerzeugung nutzen. Dabei sparen wir auch bares Geld, weil wir die Stromkosten der Hochschule für Technik Stuttgart um rund 25.000 Euro im Jahr senken“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. Sie besuchte heute die Hochschule und machte sich gemeinsam mit Ulrich Steinbach, dem Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ein Bild von den Arbeiten am neuen Kältesystem.
Das Ziel ist ein klimaneutraler Campus
Ulrich Steinbach, Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, betonte: „Ein Hochschulcampus kann das ideale Reallabor sein, wo Ideen entwickelt, umgesetzt und getestet werden können. So können neue Handlungsmodelle zum Klimaschutz erprobt und erforscht werden. Die hoch innovative Kälteanlage mit Nutzung regenerativer Energien an der Hochschule für Technik in Stuttgart ist ein wichtiger Beitrag zur CO2-Reduktion. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Arbeiten der Hochschule, die damit einen wichtigen Beitrag für das Ziel der Landesregierung einer weitgehend klimaneutralen Landesverwaltung leistet.“
Prof. Rainer Franke, der Rektor der Hochschule für Technik Stuttgart, sagte: „Das ist ein weiterer Baustein auf unserem Weg zur klimaneutralen Hochschule, mit dem wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen wollen.“
Die Hochschule für Technik Stuttgart strebt einen klimaneutralen Campus an. Die Herausforderung dabei sind die verschiedenen Gebäude aus unterschiedlichen Epochen auf dem Campus. Während beispielsweise ein 2016 fertiggestellter Neubau auf dem neuesten Stand der Technik ist, besteht gerade bei den älteren Gebäuden ein altersbedingter energetischer Optimierungsbedarf. Deshalb starteten die Hochschule und das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim 2012 das Gemeinschaftsprojekt EnSign Reallabor. EnSign steht für Energetische nachhaltige Sanierung von innerstädtischen Hochschulgebäuden. Initiiert von der Hochschule, wurden dabei Strategien zur energetischen Sanierung des Campus mit dem Ziel der Klimaneutralität entwickelt.
Das Land investiert rund 1,9 Millionen Euro in die Kälteanlage
Bei ihrem Besuch hatte Staatssekretärin Splett vor allem die Modernisierung der Kälteanlage in Bau 2 in der Schlossstraße 26 im Blick. Dort wird die neue und effiziente Kälteanlage in beengten Verhältnissen untergebracht. In das Kältesystem werden eine Photovoltaik-Thermie-Anlage und Solarthermie-Anlage eingebunden. Die Photovoltaik-Thermie-Anlage ist 90 Quadratmeter groß und die Solarthermie-Anlage hat eine Fläche von 50 Quadratmetern. Die Montage der Solarelemente auf dem Satteldach des Gebäudes wurde mit einer ohnehin anstehenden Dachsanierung verbunden. Freie Kühlung und die Verwendung von Wasser als natürliches Kältemittel ergänzen das Konzept.
Insgesamt investiert das Land rund 1,9 Millionen Euro in die neue Kälteanlage. Sie soll Ende 2020 vollständig in Betrieb gehen. Dann versorgt sie insbesondere das Rechenzentrum der Hochschule.
Parallel zu den Arbeiten am neuen Kältesystem wird der Bau 4 der Hochschule in der Kienestraße 45 energetisch saniert. Dort werden neue Fenster mit Sonnenschutz eingebaut, der Dachstuhl wird gedämmt und die Fassade mit einem Dämmputz versehen.
Innenstadt-Campus der Hochschule für Technik Stuttgart
Der Innenstadt-Campus der Hochschule für Technik Stuttgart verteilt sich auf acht Gebäude zwischen Liederhalle und Stadtgarten, dazu gehört auch der Standort in der Lautenschlagerstraße 20. In Stuttgart-Vaihingen befindet sich das Zentrum für Bauphysik.
Das Projekt EnSign Reallabor der Hochschule für Technik Stuttgart startete im Jahr 2012. Die Ausrichtung des Projekts für einen klimaneutralen Campus deckt sich mit den klimapolitischen Zielen für den landeseigenen Gebäudebestand. Vor allem deshalb laufen die Baumaßnahmen des EnSign Reallabors in enger Abstimmung zwischen der Hochschule und der staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung.