Die Afrikanische Schweinepest breitet sich im Westen Polens weiter aus. Achtlos weggeworfene und möglicherweise kontaminierte Lebensmittelreste aus Schweinefleisch bergen ein hohes Risiko der Seuchenverbreitung über größere Entfernungen.
„Eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest in unsere heimischen Wild- und Nutztierbestände durch menschliches Fehlverhalten, insbesondere im Reiseverkehr, ist nach wie vor hoch. Die jüngsten Entwicklungen in Polen zeigen, dass wir mit unseren Bemühungen zur Verhinderung der Ausbreitung dieser gefährlichen Tierseuche ins Land nicht nachlassen dürfen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Donnerstag, 5. Dezember. Achtlos weggeworfene und möglicherweise mit dem Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) kontaminierte Lebensmittelreste aus Schweinefleisch sowie kontaminierte Kleidungstücke oder Jagdutensilien bergen ein hohes Risiko der Seuchenverbreitung über größere Entfernungen.
„Ich appelliere an alle Reisenden und Fernfahrer von oder nach Polen, Ungarn und Rumänien sowie den anderen von der ASP betroffenen Ländern, sich ihrer besonderen Verantwortung für die heimischen Haus- und Wildschweine bewusst zu sein. Bei Fahrten aus den von der ASP betroffenen Staaten und Regionen sollen keine Lebensmittel mitgebracht werden, die von Haus- oder Wildschweinen gewonnen wurden. Reste von dennoch mitgebrachten Lebensmitteln dürfen ausschließlich in verschließbaren Müllbehältern entsorgt werden, die für Wildtiere unzugänglich sind“, erklärte der Minister. Fresse ein Wildschwein beispielsweise einen achtlos weggeworfenen Rest eines mit dem ASP-Erreger kontaminierten Wurstbrotes, könne sich die Seuche weiter ausbreiten.
Hauk sieht Baden-Württemberg gut vorbereitet, mahnt jedoch zur Achtsamkeit
„Wir setzen in Baden-Württemberg auf ein breit angelegtes Maßnahmenbündel, das wir in unserem 12-Punkte-Katalog festgeschrieben haben. Unser Ziel ist es, den Seucheneintrag nach Baden-Württemberg bestmöglich zu verhindern. Ich sehe unser Land dabei gut aufgestellt. Auch für den Fall eines Seuchenausbruches sind unsere Fachleute gerüstet. Wir setzen dabei auf eine ministeriumsübergreifende enge Zusammenarbeit der Veterinär-, Forst-, Jagd und Landwirtschaftsbehörden, Straßenbauverwaltung, Naturschutzverwaltung, der Polizeivollzugsdienstes und des Katastrophenschutzes“, erklärte der Minister. Anhand der Erkenntnisse aus den bisherigen Ausbruchregionen anderer Länder finde fortlaufend eine Optimierung und Verfeinerung der geplanten Seuchenbekämpfungsmaßnahmen bei einem möglichen ASP-Ausbruch im Land statt.
Experten der Verwaltung aus verschiedenen Disziplinen bereiten sich seit über zwei Jahren in enger Abstimmung mit Verbänden, der Wirtschaft, Landwirtschaft und Jägerschaft intensiv auf einen möglichen ASP-Ausbruch im Land vor. „Unsere Experten proben den ASP-Seuchenfall in regelmäßigen Tierseuchenübungen, wie zuletzt in Heilbronn. Die Zusammenarbeit der berührten Verwaltungen und des Katastrophenschutzes hat in Heilbronn sehr gut funktioniert. Die Übenden waren auf die Aufgabenstellung sehr gut vorbereitet und haben diese kompetent gelöst“, betonte der Minister.
Aufklärung und Prävention wichtig, um Seuchenausbruch zu verhindern
„Ruhiges Abwarten wäre völlig fehl am Platz. Es muss nach wie vor alles unternommen werden, damit die ASP nicht durch menschliches Fehlverhalten nach Deutschland eingeschleppt wird, um die heimische Haus- und Wildschweinepopulation vor einem ASP-Ausbruch zu schützen. Alle sind zur Achtsamkeit aufgerufen“, betonte Hauk.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Informationen zur Afrikanischen Schweinepest