Schienenverkehr

Hohenzollerische Landesbahn und Südwestdeutsche Verkehrs-AG fusionieren

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Fahrradbus der SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-AG

Das Land führt seine beiden Gesellschaften Hohenzollerische Landesbahn und Südwestdeutsche Verkehrs-AG zu einem zukunftsfähigen Unternehmen im öffentlichen Verkehr zusammen. Ab Januar 2018 werden die Aktivitäten von beiden Unternehmen in einer Gesellschaft gebündelt und die Mitarbeiterzahl auf rund 1.200 Mitarbeiter erhöht.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 werden die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) und die Südwestdeutsche Verkehrs-AG (SWEG) zu einem Unternehmen verschmolzen. Darüber informierten Verkehrsminister Winfried Hermann und Finanzministerin Edith Sitzmann das Landeskabinett am 4. Juli 2017. Mit der Zustimmung des Kreistags des Zollernalbkreises und des Landkreises Sigmaringen am 24. Juli 2017 besteht somit von Januar 2018 an nur noch eine Gesellschaft. In dieser werden die Aktivitäten von beiden Unternehmen gebündelt.

„Mit der Fusion soll eine starke Landesverkehrsgesellschaft geschaffen werden, die betriebliche und verkehrliche Synergien nutzt. Sie wird als leistungsfähiger Anbieter in der Lage sein, den Wettbewerb bei künftigen Ausschreibungen von SPNV-Verkehrsleistungen zu stärken. Die Landesregierung bestellt in den kommenden Jahren mehr Zugkilometer als je zu vor. Das bedeutet auch mehr Aufgaben für die Unternehmen. Dafür wurden jetzt effiziente Strukturen geschaffen“, so Minister Hermann.

Herausforderungen der Zukunft bewältigen

Bislang ist das Land an der SWEG mit 100 Prozent beteiligt. An der HzL ist das Land mit rund 72 Prozent, der Landkreis Sigmaringen sowie der Zollernalbkreis mit jeweils rund 14 Prozent beteiligt. Schon jetzt besteht der Vorstand beider Unternehmen personenidentisch aus dem Vorstandsvorsitzenden Johannes Müller und dem technischen Vorstand Tobias Harms. Beide bilden weiterhin den Vorstand und setzen die neue Struktur um. „Wir freuen uns, dass wir die Fusion nun mit den Mitarbeitern und ohne größere Veränderungen für die Unternehmensstandorte durchführen können“, sagte Johannes Müller. Damit sei die Gesellschaft für die Aufgaben eines breit aufgestellten Mobilitätsunternehmens bereit. „Mit der Fusion können sich die Gesellschaften zu einem Unternehmen entwickeln, das besser in der Lage ist, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen“, betonte die für die Beteiligungen des Landes zuständige Ministerin Edith Sitzmann.

Die Landrätin des Landkreises Sigmaringen, Stefanie Bürkle, sagte: „Für den Landkreis Sigmaringen stellt diese Fusion einen wichtigen Baustein dar, die verkehrliche Erreichbarkeit des Landkreises Sigmaringen auf der Schiene zu sichern und zukünftig noch zu verbessern.“

Fusion bis zum 1. Januar 2018 umsetzen

Die Markennamen SWEG und HzL sollen – unter dem Dach der SWEG-Landesgesellschaft – jeweils in ihren Regionen erhalten bleiben und damit auf das gute Image beider Gesellschaften aufbauen. Tätigkeiten, die heute parallel und unabhängig durchgeführt werden, wie beispielsweise das Kundenmanagement, werden zukünftig vereinheitlicht und zusammengeführt. Neben der gesetzlich vorgegebenen Ausgliederung der Infrastruktur werden die im Wettbewerb stehenden Bereiche Schienenverkehr und Busverkehr jeweils in neuen Tochtergesellschaften operativ neu strukturiert. Alle übrigen Aktivitäten und die Konzernsteuerung verbleiben bei der bisherigen Aktiengesellschaft. Alle bisherigen Betriebsleitungen und Werkstattstandorte bleiben erhalten und werden vom Hauptsitz Lahr gesteuert. Die gebündelten Standorte für die Instandhaltung von SWEG und HzL ermöglichen zudem die Bildung künftiger, sogenannter Instandhaltungskompetenzzentren (Motor, Getriebe, Drehgestell, Elektrik). Dadurch wird der Instandhaltungsprozess deutlich effektiver. Das neue Unternehmen wird rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

„Die Mobilität im ländlichen Raum wird im konstruktiven Dialog zwischen Land und Kommunen weiterentwickelt. Uns ist mit der Fusion zudem gelungen die Arbeitsplätze an den HzL-Standorten Hechingen und Gammertingen zu stabilisieren“, betonte Günther-Martin Pauli, Landrat des Zollernalbkreises.

Das Land und die Landkreise haben sich darauf verständigt, dass in einem ersten Schritt ein Konsortialvertrag geschlossen wird, in dem alle wesentlichen Punkte der Fusion geregelt werden. In einem zweiten Schritt soll diese dann zum 1. Januar 2018 umgesetzt werden.

Über die Unternehmen

Die SWEG betreibt zwischen Lörrach/Weil am Rhein im Süden und Bad Mergentheim im Norden des Landes Busverkehr im Stadt- und Überlandverkehr sowie Schienen-Personennahverkehr und Güterverkehr. Bei der SWEG und deren Tochtergesellschaften arbeiten momentan mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im SWEG-Verkehrsgebiet sind mehr als 80 Schienenfahrzeuge und mehr als 350 Omnibusse im Einsatz. Die SWEG befördert pro Jahr rund 61 Millionen Fahrgäste.

Die HzL betreibt zwischen Tübingen und dem Bodensee Schienen-Personennahverkehr, Überlandlinienverkehr mit Bussen sowie Güterverkehr. Bei der HzL arbeiten derzeit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im HzL-Verkehrsgebiet sind 60 Schienenfahrzeuge und 50 Omnibusse im Einsatz. Die HzL befördert pro Jahr rund 14 Millionen Fahrgäste.

Durch die gewonnenen Ausschreibungen des neuen fusionierten Landesunternehmens wird sich die Mitarbeiterzahl zum Jahreswechsel auf rund 1.200 Mitarbeiter erhöhen. Das Umsatzvolumen beträgt dann 180 Millionen Euro. Das verkehrliche Einzugsgebiet wird das Land Baden-Württemberg umfassen mit teilweise Randbereiche angrenzenden Bundesländer, zum Beispiel Bayern. Das fusionierte Unternehmen wird seinen Umsatz ungefähr jeweils zur Hälfte im Schienenbereich und im Busverkehr erwirtschaften. Die neue Gesellschaft will sich in Zukunft noch mehr bei Innovationen und neuen Technologien engagieren.

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