„Wir haben ein Interesse, dass es auch künftig ein gutes Angebot auf der Schiene gibt und lokale sowie regionale Interessen berücksichtigt werden“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. Er würdigte zugleich die Verdienste der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB), die Anfang der 1990er Jahre einen gut funktionierenden regionalen Zugverkehr organisiert habe, als sich die damalige Deutsche Bundesbahn mit ihren Angeboten in vielen Bereichen aus der Fläche zurückzog.
„Die BOB war eine großartige Initiative der Kommunen in früher Zeit. Ich kann nur meinen Hut ziehen: Großartig, was Sie geleistet haben“, fügte der Minister hinzu.
Land muss bei Ausschreibung auch auf Wirtschaftlichkeit achten
Inzwischen müssten aber die Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Europäischen Union im Wettbewerb ausgeschrieben werden und das Land müsse darauf achten, dass die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient und wirtschaftlich verwendet werden.
Die BOB könne sich allein oder mit Partnern an der Ausschreibung beteiligen, auch wenn die BOB kein klassisches Eisenbahnverkehrsunternehmen im herkömmlichen Sinn ist, sondern ein Regiebetrieb der beteiligten Landkreise und Kommunen ohne eigenes Bahnpersonal. Die Verkehrsleistungen würden derzeit von DB Regio erbracht.
Natürlich nehme man kritische Stimmen aus der Raumschaft sehr ernst. Der Minister kündigte an, dass der Amtschef des Verkehrsministeriums in dieser Frage in der kommenden Woche ein Gespräch mit allen Beteiligten führen werde, um eine gute Lösung zu finden.