Das Projekt „Waldbrand-Klima-Resilienz” in der Modellregion Hardtwald neigt sich dem Ende zu. Um die dort gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen, wird die Geschäftsstelle Plattform Waldbrand eingerichtet. Sie unterstützt als Teil der Waldstrategie die Akteure im Land beim Aufbau eines modernen Waldbrandmanagements.
„Die Folgen des Klimawandels erfordern es, dass wir unser Krisenmanagement neu ausrichten und es an den aktuellen Rahmenbedingen anpassen. Die Zunahme von Trockenperioden bedeutet leider auch eine Erhöhung des Risikos für die Entstehung von Waldbränden in Baden-Württemberg. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass seit 1980 die Tage mit hohem Waldbrandrisiko stetig zunehmen. Seit Jahrzehnten entwickeln wir unsere Wälder zu laubholzbetonten Mischwäldern. Das erhöht die Resilienz des Waldökosystems und senkt gleichzeitig das Waldbrandrisiko. Zusätzlich haben wir in der Modellregion Hardtwald das Zusammenspiel von Waldbewirtschaftern und Feuerwehr in der Prävention und der Waldbrandbekämpfung weiterentwickelt. Mit dem Tandemkonzept Forst und Feuerwehr erreichen wir eine neue Dimension im Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg, das Vorbildcharakter für das Land und darüber hinaus entfalten wird. Damit gehen wir gut gerüstet in die neue Waldbrandsaison“, sagte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, anlässlich der Waldbrandübung zum Projektabschluss „Waldbrand-Klima-Resilienz” in der Modellregion Hardtwald, welche am 22. April 2023 in Kronau (Landkreis Karlsruhe) stattfand.
Um auf künftige Waldbrände gut vorbereitet zu sein haben circa 250 Angehörige der Feuerwehren aus dem Landkreis Karlsruhe und dem Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit den Forstbehörden und weiteren Akteuren im Lußhardtwald den Ernstfall geübt.
Wald widerstandsfähiger gegen Feuer machen
In der Modellregion Hardtwald haben Forstleute in den vergangenen Jahren beispielhafte waldbauliche Methoden entwickelt, um den Wald widerstandsfähiger gegen Feuer zu machen. Parallel dazu hat sich die Zusammenarbeit von Forstverwaltung und Feuerwehr intensiviert. „Mit dem Tandemkonzept von Forst und Feuerwehr setzen wir ein Ziel des Koalitionsvertrages um, und schaffen damit ein starkes Instrument für ein modernes Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg. Die dynamische Entwicklung des Waldbrandgeschehens erfordert eine reibungslose Kommunikation und Abstimmung zwischen den Akteuren und Einsatzkräften, damit sie schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Einsatzsituationen reagieren können. Auf diesen Erfragungen können jetzt andere Landkreise aufbauen und ihr Waldbrandmanagement aktualisieren“, sagte der Minister.
Ein weiterer Punkt in der Zusammenarbeit von Forstbehörden und Feuerwehren ist die Bereitstellung von Waldbrandeinsatzkarten. „Es freut mich sehr, dass es gelungen ist eine Waldbrandeinsatzkarte nach bundeseinheitlichen Standards auf den Weg zu bringen. Die Landesforstverwaltung hat diese Karten erstellt und über die Unteren Forstbehörden den Feuerwehren zur Verfügung gestellt“, so Minister Peter Hauk.
Aufbau eines modernen Waldbrandmanagements
In der Modellregion Hardtwald neigt sich das Projekt „Waldbrand-Klima-Resilienz” dem Ende zu. Um die dort gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen, wird unter Federführung des Regierungspräsidiums Freiburg an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg eine Geschäftsstelle der Plattform Waldbrand eingerichtet. Sie ist Teil der Waldstrategie und wird daraus finanziert. „Diese Plattform setzt den intensiven Austausch der Akteure fort und unterstützt sie beim Aufbau eines modernen Waldbrandmanagements. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, im Rahmen der Waldstrategie die dafür notwendigen Finanzmittel im Haushaltsplan bereitzustellen. Damit investieren wir in den Erhalt unserer Wälder und den Schutz der Bevölkerung vor Waldbränden“, erklärt Minister Peter Hauk.
Waldbrand-Klima-Resilienz: Angepasstes Wald- und Feuermanagement im Klimawandel