Der Bund hat das Wasserstoffprojekt „BoschPowerUnits“ bewilligt. Dabei geht es um die Erstindustrialisierung von stationären Brennstoffzellensystemen. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag für die Energiewende und von herausragender industriepolitischer Bedeutung. Das Land beteiligt sich mit 30 Prozent an der Finanzierung.
Großer Erfolg für die Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg: Als erstes Vorhaben in Deutschland hat der Bund im Rahmen des milliardenschweren europäischen IPCEI Wasserstoff (Important Projects of Common European Interest) das Projekt „BoschPowerUnits“ bewilligt. Dabei geht es um die Erstindustrialisierung von stationären Brennstoffzellensystemen. Den Zuwendungsbescheid hat Bundesminister Robert Habeck am 10. Juli 2023 bei seinem Besuch des Bosch Forschungszentrums in Renningen persönlich übergeben
Energieministerin Thekla Walker freut sich: „Dieses Projekt aus dem Hause Bosch ist ein wichtiger Beitrag für die Energiewende und von herausragender industriepolitischer Bedeutung. Es stärkt die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette im Land; weitere Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden profitieren.“ Die Ministerin verspricht sich zudem den Aufbau von wichtigen Kompetenzen und Arbeitsplätzen im Bereich der zukunftsrelevanten Wasserstofftechnologien. „Denn klar ist: Leistungsfähige Wasserstofftechnologien sind Innovationstreiber in vielen Bereichen.“
Land beteiligt sich mit 30 Prozent an der Finanzierung
Mit der Zusage aus Berlin ist die Förderung nun offiziell besiegelt. Das Projekt, das an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland realisiert wird, war bereits Anfang 2022 nach Genehmigung eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns auf eigenes Risiko gestartet. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit rund 27,5 Millionen Euro (30 Prozent) an der Finanzierung des Projekts. Der Bund steuert 70 Prozent bei (für den baden-würt-tembergischen Teil rund 64,6 Millionen Euro).
Die SOFC-Technik stellt eine Zukunftstechnologie dar, mit der die Transformation in der Energiewende gestaltet werden kann. Die hocheffizienten, stationären Brennstoffzellensysteme auf Basis von SOFC (= Solid Oxide Fuel Cells, deutsch: Festoxid-Brennstoffzellen) zur modularen und vernetzten Erzeugung von Strom und Wärme sind vielseitig einsetzbar. Sie können heute mit Biogas oder Erdgas und Wasserstoffbeimischungen betrieben werden – und in Zukunft mit reinem Wasserstoff. Dies erlaubt den Marktzugang über eine bestehende Gas-Infrastruktur und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Der elektrische Wirkungsgrad ist mit mehr als 60 Prozent und einem Gesamtwirkungsgrad von über 85 Prozent sehr hoch.
Gesamtprojekt wird an verschiedenen Standorten realisiert
Das Gesamtprojekt wird an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland realisiert. Die Entwicklungsarbeiten sollen vorwiegend im Raum Stuttgart stattfinden, die Produktion in den Werken in Bamberg, Homburg und Wernau bei Esslingen. Durch die Entwicklung, Fertigung und Erprobung von stationären Brennstoffzellensystemen an den Bosch-Standorten Stuttgart-Feuerbach, Renningen und Wernau wird der Wirtschafts- und Technologiestandort Baden-Württemberg und dessen Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gestärkt.
Das Land verfolgt das Ziel, sich als führender Standort in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu etablieren. Das Projekt „BoschPowerUnits“ trägt ganz konkret zur Entwicklung und zum Aufbau einer Großserienfertigung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien bei.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Wasserstoffwirtschaft
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: IPCEI Wasserstoff
Plattform H2BW: Wasserstoffaktivitäten in Baden-Württemberg
Pressemitteilung vom 30. Juni 2023: Zweites Spitzengespräch Wasserstoffinfrastruktur