Spitzkraut von den Fildern ist ein markantes landwirtschaftliches Erzeugnis Baden-Württembergs. Das Filderkrautfest findet dieses Jahr zum 38. Mal statt.
„Mit bis zu 50.000 Besucherinnen und Besuchern ist das Filderkrautfest Deutschlands größtes Krautfest, und im Mittelpunkt steht unser einmaliges Filderspitzkraut. Der heutige Tag der Welternährung erinnert uns, über den Wert unserer Lebensmittel nachzudenken“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, in Leinfelden-Echterdingen (Landkreis Esslingen). Während es in den Industrieländern Europas Lebensmittel im Überfluss gäbe, litten weltweit immer noch zu viele Menschen Hunger.
Überfluss als Problem
„In unseren Supermärkten gibt es zu jeder Jahreszeit Lebensmittel aus aller Herren Länder. Dabei geht schnell der Blick verloren, woher diese Lebensmittel kommen und welche Folgen der Konsum beispielsweise für die Umwelt hat“, erklärte die Staatsekretärin. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger würden sich für das Wie und Wo der Lebensmittelerzeugung interessieren und hätten allgemein hohe Ansprüche an die Qualität und Sicherheit der Produkte. Dem stehe eine teilweise ausgeprägte Preissensibilität des Konsumenten entgegen. Auch würden noch immer zu viele Lebensmittel weggeworfen. Vielfach fehle es an der Wertschätzung.
Baden-Württemberg setzt auf Regionalität, Qualität und Genuss
„Regionalität entwickelt sich zu einem Megatrend, und immer mehr Menschen greifen auf Agrarerzeugnisse aus heimischer Produktion zurück. Unser Ziel ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben“, erklärte die Agrar-Staatssekretärin. Regionalität bedeute kurze Transportwege und damit Klimaschutz. Regionalität bedeute aber auch Qualität und Sicherheit der Lebensmittel. „Wer regionale Produkte kauft, kennt unsere Standards und auch den Zusammenhang von Lebensmittelerzeugung und Pflege unserer einmaligen Kulturlandschaften“, sagte Friedlinde-Gurr Hirsch. Ziel sei es, den Wert regionaler und hochwertiger Lebensmittel im Bewusstsein der Gesellschaft zu verankern.
Filderspitzkraut als sehr schönes Beispiel
„Das Filderspitzkraut steht sinnbildlich für die Vielfalt unserer Lebensmittelkultur in Baden-Württemberg. Mit einfachsten Zutaten lassen sich genussreiche und hochwertige Mahlzeiten zubereiten“, betonte die Staatsekretärin. Auch eigne sich Filderspitzkraut in Form von Sauerkraut hervorragend zur Vorratshaltung. „Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher interessieren sich wieder für diese Möglichkeit der Vorratshaltung zu Hause. Milchsaures Einlegen als sehr gute Möglichkeit zum Konservieren von Lebensmitteln liegt im Trend“, sagte Friedlinde Gurr-Hirsch.
Die Bezeichnung „Filderkraut” ist seit 2012 als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) für Frischware (Gemüse) in das EU-Register eingetragen.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft in Baden-Württemberg
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Kulinarische Spurensuche 2016