Das Landesprogramm „Sommerschulen Baden-Württemberg“ findet an mehr als 50 Standorten für Schülerinnen und Schüler aller Schularten mit Förderbedarf statt. Ein Fachtag auf dem Heilbronner Bildungscampus steht ganz im Zeichen der Weiterentwicklung und des Qualitätsausbaus.
Spiel bringt Spaß – und Spaß bringt Motivation. Auf dieser heruntergebrochenen Formel beruht auch das Motto „Lernen als Erleben“, das sowohl das Landesprogramm „Sommerschulen Baden-Württemberg“ als auch den Fachtag Sommerschulen überschreibt. Konkret heißt das beispielsweise: Schülerinnen und Schüler verknüpfen bei der Sommerschule im Festspielhaus Baden-Baden Lesen, Rechnen und Schreiben mit kulturellen Themen. Mittels Lesen und Vorlesen studieren sie das Theaterstück „Karneval der Tiere“ ein und führen dieses als Höhepunkt der Sommerschule gemeinsam auf – so geschehen im September dieses Jahres. Das Beispiel passt heute auch deshalb so gut, weil parallel der bundesweite Vorlesetag Werbung für das (Vor)Lesen macht und das Thema beim Fachtag ebenfalls auf der Tagesordnung steht.
„Die enge Verzahnung von schulischem Lernen und Vertiefen verknüpft mit Themen wie Erlebnispädagogik, Natur und Umwelt, Musik, Kunst, Sport oder Digitales macht die Sommerschule attraktiv und besonders erfolgreich“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und fügt an: „Lernen und gleichzeitiges Erleben stärkt das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler, fördert deren Ansporn und steigert somit die Lernchancen und auch Leistungen der Kinder.“ Daher habe der heutige Fachtag auf dem Heilbronner Bildungscampus, den das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit der langjährigen Sommerschul-Partnerin aim (Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken) veranstaltet, einen hohen Stellenwert. „Die Anregungen, die wir dort bekommen, werden Grundlage für den weiteren Qualitätsausbau der Sommerschulen sein“, sagt die Ministerin.
Nachhaltigkeit und Sprache
Nachhaltigkeit, Sprachförderung und Sprachdiagnostik sind Kernaspekte des Fachtags für die Verantwortlichen, die Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler, für Hochschulen und Universitäten, Schulämter, Kommunen, Landkreise und weitere Kooperationspartner der Sommerschulen. Thematisiert werden diese auf unterschiedlichste Weise: Bei einer Profilmesse, auf der sich die Standorte vernetzen und austauschen können, durch Impulsvorträge, die Best-Practice-Beispiele zeigen, Infos für Neuinteressierte bereithalten und Anregungen für die individuelle Förderung basaler Kompetenzen oder die Integration durch Bildung liefern, mittels Fachforen, die einen Blick über den baden-württembergischen Tellerrand ermöglichen, die Sprache in den Mittelpunkt stellen und das Zusammenspiel mit externen Partnern und dessen Auswirkungen auf die Qualität des Angebots erörtern, bei einer Podiumsdiskussion.
„Die Abwechslung des Fachtags verspricht spannende und vielfältige Einblicke und Diskussionen“, sagt Susanne Eisenmann und betont noch einmal die Bedeutung der Sommerschulen: „Dieses Ferienangebot bietet Ansätze, wie Schülermotivation und Lernleistungen gerade bei Lern- oder Leistungsschwächeren verbessert werden können – und für mich muss das so früh wie möglich ansetzen.“ In diesem Zusammenhang dankt die Ministerin allen an den Sommerschulen Beteiligten für deren großes und wichtiges Engagement, ohne das das Landesprogramm nicht den gegenwärtigen Erfolg haben könnte: „Sie sorgen dafür, dass Schülerinnen und Schüler mit schulischen Herausforderungen eine Chance erhalten, wieder Anschluss zu finden – und damit auch die Lust zum Lernen wieder zu bekommen.“
Landesprogramm „Sommerschulen Baden-Württemberg“
Das Landesprogramm „Sommerschulen Baden-Württemberg“ besteht seit 2011 und findet mittlerweile an mehr als 50 Standorten im Südwesten statt. Schülerinnen und Schüler aller Schularten mit Förderbedarf werden hier durch ein attraktives Angebot und durch intensive individuelle Förderung angesprochen. In den Sommerferien können sie die deutsche Sprache und ihre schulischen Kompetenzen in den Fächern Mathematik und Englisch (an den weiterführenden Schulen) weiterentwickeln und sind somit startklar für das neue Schuljahr.