Mit Hohenlohe gibt es jetzt neun Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. In den Musterregionen soll das Bewusstsein für den ökologischen Landbau und für regionale Bio-Lebensmittel wachsen und in die Fläche getragen werden.
Immer mehr Menschen möchten heutzutage wissen, wie und wo ihre Lebensmittel produziert werden. Die Nachfrage nach regional erzeugten Bio-Produkten steigt. Wir möchten die Marktchancen, die sich daraus ergeben, von den beteiligten Akteuren ausgeschöpft wissen und gleichzeitig auch für die Umwelt nutzen“, sagte die Staatsekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, anlässlich der Auftaktveranstaltung der Bio-Musterregion Hohenlohe in Kirchberg.
Mehr Bio aus der Region für die Region
„Mehr Bio aus der Region für die Region ist das Ziel der Bio-Musterregionen. Dabei spielt die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort eine zentrale Rolle. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Verbraucher in unserem Land. Diese können ihre Kaufkraft bewusst dafür einsetzen, um den regionalen Bio-Sektor zu unterstützen“, sagte die Staatssekretärin.
In der Region Hohenlohe gebe es bereits viele Strukturen in der Erzeugung, handwerklichen Verarbeitung und verbrauchernahen Vermarktung. Diese gelte es nun weiter miteinander zu verbinden und so zu stärken. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg nun neun Bio-Musterregionen, in welchen das Bewusstsein für ökologischen Landbau und für regionale Bio-Lebensmittel wachsen und in die Fläche getragen werden könne. „Ein innovatives Konzept und vielfältige Ideen für die Region Hohenlohe wurden schon entwickelt. Jetzt dürfen wir gespannt sein, welche dieser Projektideen nun als erstes umgesetzt werden“, betonte die Staatssekretärin.
Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg
Mit den Bio-Musterregionen setzt die Landesregierung eines ihrer Koalitionsziele um. Im Januar 2018 wurden in Folge eines Wettbewerbs die ersten vier Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgewählt. Im Rahmen eines zweiten Wettbewerbs wurden Anfang 2019 fünf weitere Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgewählt.
Im Regierungsbezirk Stuttgart kommen zwei Bewerber zur bestehenden Bio-Musterregion Heidenheim plus dazu: Die Landkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall haben gemeinsam ein Konzept vorgelegt, welches hervorragend an die bereits bestehenden Erfahrungen und vorhandenen Strukturen in der Region anknüpft. Das Thema der Informations- und Bildungsarbeit bekommt hier einen besonderen Stellenwert. So sollen beispielsweise bestehende Ökobetriebe als Ausbildungs- und Vernetzungsstellen eine zentrale Rolle in der landwirtschaftlichen Ausbildung bekommen. Ein weiteres vorgesehenes Projekt soll sich der Erzeugung von Bio-Ferkeln widmen.
Der Landkreis Ludwigsburg wird gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart eine weitere neue Bio-Musterregion werden. Die Region zeichnet sich durch eine große Vielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion aus, zudem bietet die Landeshauptstadt ein umfassendes Nachfrage- und Absatzpotential. Hier sollen beispielsweise die vielen Betriebskantinen mit mehr biologischen Produkten aus der Region versorgt werden.
Im Bereich des Regierungsbezirks Freiburg werden die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald sowie die Stadt Freiburg gemeinsam zukünftig die bestehende Bio-Musterregion Bodensee ergänzen. Das Konzept weist breite Unterstützung aus der Region und konkrete Ideen für die Umsetzung auf. Schwerpunktthema ist hier die Stadt-Land-Vernetzung, welche beispielsweise durch einen erhöhten Anteil von regionalen Bio-Produkten in Schulen, Betriebskantinen und Mensen gestärkt werden soll.
Im Bereich des Regierungsbezirks Tübingen wird zukünftig der Landkreis Biberach, welcher an die bereits bestehende Bio-Musterregion Ravensburg angrenzt, ans Werk gehen. Hier wurden bereits viele Ideen und Projekte entwickelt, bei welchen Querschnittsthemen, wie Biodiversität, konsequent mitgedacht werden. Es sind beispielsweise umfassende Maßnahmen in der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Streuobst vorgesehen.
Im Regierungsbezirk Karlsruhe wird der Neckar-Odenwald-Kreis als neue Bio-Musterregion, neben der bereits bestehenden Bio-Musterregion Enzkreis, etabliert werden. Die Ideen und Maßnahmen knüpfen an vorhandene Strukturen an, so soll beispielsweise der in der Region stark vertretene Sektor der Christbaumerzeugung vermehrt öko-zertifiziert werden. Eine weitere Idee ist die Herstellung und Vermarktung eines ‚Odenwälder Käseherzes‘ mit Biomilch aus der Region.
In den ausgewählten Regionen fördert das Land ein Regionalmanagement zur Unterstützung des Öko-Landbaus vor Ort und stellt finanzielle Mittel zur Aktivierung der Regionen über einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bio-Musterregionen