Das Naturkundemuseum Karlsruhe hat gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Brasília das Dinosaurier-Fossil des „Ubirajara jubatus“ an Brasilien zurückgegeben. Es wurde eine wissenschaftliche Zusammenarbeit verabredet.
In enger Abstimmung mit der brasilianischen Seite, dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft in Brasília konnte die Rückgabe des Dinosaurier-Fossils des „Ubirajara jubatus“ aus dem Naturkundemuseum Karlsruhe am 12. Juni 2023 in der Hauptstadt Brasília vollzogen werden. Das Fossil ist rund 110 Millionen Jahre alt und stammt aus der Crato-Formation des im Nordosten Brasiliens gelegenen Araripe-Beckens. „Ubirajara jubatus“ war bereits eine Woche zuvor im Rahmen einer Delegationsreise der Bundesaußenministerin nach Brasilien transportiert worden. Nach Information der brasilianischen Partner soll das Fossil dem Museu de Paleontologia Plácido Cidade Nuvens der Universidade Regional do Cariri übergeben werden, einem paläontologischen Museum in Santana do Cariri nahe der Fundstelle im Bundesstaat Ceará im Nordosten Brasiliens.
„Ich freue mich, dass die Rückgabe des Dinosaurier-Fossils nun endlich vollzogen werden konnte und danke allen Beteiligten für ihr Engagement. Wir wünschen uns, dass die Rückgabe zugleich der Auftakt für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit der beteiligten Museen ist“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Zusammenarbeit bei der weiteren Erforschung des Fossils
In der Übergabevereinbarung haben das Naturkundemuseum Karlsruhe und die Universidade Regional do Cariri beziehungsweise das Museu de Paleontologia Plácido Cidade Nuvens eine wissenschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere bei der weiteren Erforschung des Fossils Ubirajara jubatus, verabredet.
Die Rückgabe in Brasilien hat der Leiter der Paläontologie und Evolutionsforschung des Naturkundemuseums Karlsruhe, Dr. Julien Kimmig, gemeinsam mit der Deutschen Botschaft vollzogen. „Ich bin froh, dass das Ministerium und die Brasilianischen Behörden eine Lösung gefunden haben, und dass die Museen künftig enger zusammenarbeiten werden.“
Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hatte bereits 2022 entschieden, aufgrund der konkreten Umstände des Einzelfalles das Fossil an Brasilien zurückzugeben. Maßgeblich waren die ungeklärten Einfuhr- und Erwerbsumstände und die hohe Bedeutung des Fossils als Holotyp für Brasilien. Das Land Baden-Württemberg prüft jeden Antrag auf Rückgabe von Objekten anhand der konkreten Umstände des Einzelfalles.