Im Dezember 2022 wird mit der vorzeitigen Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ein wichtiger Meilenstein für den Schienenverkehr in Baden-Württemberg erreicht. Auf dem Vorlaufbetrieb der Neubaustrecke soll die DB Regio fahren.
Im Dezember 2022 wird mit der vorzeitigen Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm ein wichtiger Meilenstein für den Schienenverkehr in Baden-Württemberg erreicht. Drei Jahre vor der Fertigstellung des Projekts Stuttgart21 können auf der Schnellfahrstrecke zahlreiche Angebotsverbesserungen für die Fahrgäste umgesetzt werden. Im Fernverkehr verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu 15 Minuten, im Regionalverkehr wird zum ersten Mal ein Zug im neuen Regionalbahnhof in Merklingen halten.
Im Regionalverkehr wird die Strecke Wendlingen-Merklingen-Ulm ab Dezember 2022 in einem sogenannten Vorlaufbetrieb bedient. Der Vertrag läuft dabei bis Dezember 2027, ab Dezember 2025 besteht ein jährliches Kündigungsrecht seitens des Landes. Nach der erfolgten Auswertung der eingegangenen Angebote beabsichtigt das Ministerium für Verkehr, der DB Regio AG Region Baden-Württemberg den Zuschlag zu erteilen. Der unterlegene Bieter hat während der zehntägigen Einspruchsfrist allerdings noch die Möglichkeit, einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer einzureichen.
Umfangreiche Angebotsverbesserungen und Fahrzeitverkürzungen
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit der Vergabe des Vorlaufbetriebs für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm können wir umfangreiche Angebotsverbesserungen und Fahrzeitverkürzungen erreichen und erstmalig auch den neuen Regionalhalt Merklingen anbinden. Ich freue mich auf den Start zum neuen Angebot.“
Bei den Zügen handelt es sich um ein komplett neues und zusätzliches Angebot. Die Interregioexpress-Züge werden im Stundentakt von Wendlingen nach Ulm verkehren und immer am Regionalbahnhof in Merklingen halten.
Besonders profitieren Reisende von Ulm über Wendlingen nach Tübingen
Aufgrund der hohen Streckenbelastung zwischen Wendlingen, Plochingen und Stuttgart können die Züge leider nicht nach Stuttgart durchgebunden werden. In Wendlingen sind allerdings gute Anschlüsse an die Neckar-Alb-Bahn nach Stuttgart sichergestellt. Die Reisezeit auf dem Korridor Ulm-Stuttgart verkürzt sich um circa vier bis sieben Minuten. Besonders profitieren Reisende von Ulm über Wendlingen nach Tübingen: Hier führt das neue Angebot zu einer Fahrzeitverkürzung von 30 bis 40 Minuten.
Die DB Regio AG wird die Verkehrsleistungen für den Übergangszeitraum des Vorlaufbetriebs ab Dezember 2022 mit lokbespannten Zügen und Reisezugwagen auf Fernverkehrsniveau erbringen. Die Fahrzeuge halten die hohen Anforderungen für den Betrieb auf der Schnellfahrstrecke ein. Sie sind also mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System ausgerüstet, druckertüchtigt und für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde zugelassen. Mit der Inbetriebnahme des Projektes Stuttgart 21 werden die schnellen Expressverkehre auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm dann stündlich von Stuttgart bis an den Bodensee durchgebunden. Auf dieser Linie kommen dann die neuen Doppelstocktriebzüge des Landes zum Einsatz, welche ab dem Jahr 2025 sukzessive den Betrieb aufnehmen werden.