Im Rahmen des Programms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen“ fördert der Bund mehrere national bedeutende Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg.
Der Bund fördert im Rahmen seines Programms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen“ bis 2023 mit dem Keltenmuseum Hochdorf/Enz eine weitere bedeutende keltische Fundstätte in Baden-Württemberg. Für die Ertüchtigung des Museums, moderne Museumsdidaktik mit medialen und digitalen Vermittlungsangeboten sowie die Vernetzung des Hauses mit anderen Keltenstätten stellt der Bund Zuschüsse von insgesamt 643.000 Euro in Aussicht, wie Kunststaatsekretärin Petra Olschowski mitteilte. Das Land stellt im Rahmen der Keltenkonzeption hierfür rund 350.000 Euro bereit.
„Ich freue mich sehr über diese Zusage“, sagte Petra Olschowski. „Das Museum ist – neben weiteren Fundstätten – zentraler Bestandteil der Keltenkonzeption, mit der das keltische Erbe stärker vernetzt, vermittelt und präsentiert werden soll. Das keltische Erbe hat nationalen, ja europäischen Rang.“
Bundesmittel für Pfahlbauten und Eiszeitkunst
Zudem unterstützt der Bund die Profilierung von drei weiteren national bedeutsamen und das nationale Kulturerbe prägenden Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg mit voraussichtlich weiteren etwas mehr als drei Millionen Euro:
- das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen bei der Realisierung eines Erweiterungsbaus zur Vermittlung des Welterbes der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) Pfahlbauten,
- das Museum Ulm für die Neukonzeption und erlebnisorientierte Vermittlung insbesondere des UNESCO Welterbes Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb in der archäologischen Dauerausstellung mit dem berühmten Löwenmenschen
- und das bundesweit einmalige Laupheimer Museum zur Geschichte von Christen und Juden.
Petra Olschowski sagte: „Besonders erfreulich ist, da ss es gelungen ist, eine Bundesförderung für die beiden das UNESCO Welterbe vermittelnden Museen in Ulm und Unteruhldingen sowie das bundesweit einmalige Laupheimer Museum zu erreichen.“
Die bundesweit einmalige Keltenkonzeption der Landesregierung macht dieses bedeutende Kulturerbe an den einzigartigen Fundstätten sichtbar und stellt es in einen kulturgeschichtlichen Kontext. Die dringend notwendige Ertüchtigung des seit 1991 bestehenden Keltenmuseums, eine moderne, zeitgemäße Didaktik, die auch auf mediale und digitale Vermittlungsangebote setzt, sowie die Vernetzung des Hauses mit den anderen bedeutenden Fundstätten des Keltenlandes Baden-Württemberg sollen das Keltenmuseum Hochdorf/Enz fit für die Zukunft machen. Dies hat nun auch der Bund mit seiner Förderung anerkannt. Zuvor war die Bundes-Unterstützung auch für Kultur- und Erlebnisangebote zugesagt worden, die im Rahmen der Keltenkonzeption Baden-Württemberg am Ipf in Bopfingen sowie am Heidengraben auf der Schwäbischen Alb entstehen.
Staatssekretärin Petra Olschowski würdigte den bundesweit einzigartigen Ansatz des Museums: „Hier wird die jüdische Geschichte in die allgemeine Geschichte eines Ortes integriert und als Geschichte der Beziehungen von Christen und Juden präsentiert.“ Wichtig sei die Verbundenheit mit den Nachkommen der jüdischen Gemeinde. „Sie sind in den maßgeblichen Gremien vertreten und unterstützen das Museum in vielfältiger Weise.“ Das Museum bewahre das materielle deutsch-jüdische Erbe als Teil der nationalen und kulturellen Geschichte und trage dazu bei, die jüdische Geschichte als Teil der nationalen deutschen Geschichte im kulturellen Gedächtnis zu verankern. „Vor dem Hintergrund von Populismus, um sich greifenden Verschwörungsmythen und radikal-antisemitischen Einstellungen leistet es mit der geplanten neuen Dauerausstellung einen Beitrag gegen anti-aufklärerische Ideologien“, so Petra Olschowski.
„Im Ulmer Museum wird mit der Neupräsentation der archäologischen Dauerausstellung zum UNESCO Welterbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb der Erlebnischarakter im Museum gestärkt, ohne dabei die Wissensvermittlung außer Acht zu lassen“, so Olschowski. „Die ältesten Kunstwerke der Menschheit, die in den Höhlen gefunden wurden, eröffnen nicht nur einen besonderen Zugang zur Eiszeitkunst. Sie belegen auch den hohen Stellenwert, den Kunst für die vor rund 40.000 Jahren lebenden Menschen besaß.“
Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen werde mit dem Neubau noch attraktiver und könne mit den Angeboten ein noch größeres Publikum ansprechen, unterstrich die Staatssekretärin. „Die nationale Bedeutung des Museums ergibt sich aus der zentralen Aufgabe der Vermittlung des UNESCO Weltkulturerbes – über Generationen und alle Bevölkerungsschichten hinweg. Das Museum eröffnet auch für Laien ein Schaufenster in die Vergangenheit und bietet einen niederschwelligen pädagogischen Zugang. Es sensibilisiert sein Publikum auf allen Ebenen der Wahrnehmung für die geschützten Welterbestätten unter Wasser und in den Mooren und wirkt an einer wichtigen Schnittstelle zwischen Bildung, Vermittlung und Tourismus. Die Anlage und die Präsentation der Sammlung sind einzigartig.“