Naturschutz

Beteiligungsprozess für Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald

Ein Wanderer steht im Nordschwarzwald beim Ruhestein am Aussichtspunkt Wildseeblick. (Bild: Uli Deck / dpa)

Die Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald soll von einer breit angelegten und transparenten Bürgerbeteiligung unterstützt werden. Die Landesregierung will den Nationalpark stärken. Er steht für eine einzigartige Landschaft und ist wichtiger Rückzugsort für die Tiere und Pflanzen unserer Heimat.

Die Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald soll von einem breit angelegten und transparenten Beteiligungsprozess begleitet werden. Überlegungen für die konkrete Ausgestaltung und nächsten Schritte wurden in der Sitzung des Nationalparkrats vorgestellt. Umweltministerin Thekla Walker betonte: „Auch wenn es bereits wichtige Vorarbeiten und Vorgespräche gegeben hat – die Sitzung heute ist für mich der Startschuss für die Weiterentwicklung des Nationalparks, die wir aus gutem Grund im Koalitionsvertrag verankert haben. Wir wollen den Nationalpark Schwarzwald stärken, der für eine einzigartige Landschaft steht und ein unglaublich wichtiger Rückzugsort für Tier-, Pflanzen- und Pilzarten unserer Heimat ist.“

Der Nationalpark Schwarzwald ist ein Erfolgsprojekt

Der Nationalpark Schwarzwald ist ein Erfolgsprojekt für den Naturschutz, den Artenschutz und für die Region. Rund 80 Prozent der Bevölkerung Baden-Württembergs beurteilen das 2014 gegründete Großschutzgebiet positiv. Von Nachteil ist, dass der rund 10.000 Hektar große Nationalpark bislang aus zwei Teilgebieten besteht. Ministerin Walker sagte: „Deshalb ist es sinnvoll und notwendig, das Großschutzgebiet inhaltlich und räumlich weiterzuentwickeln – aus naturschutzfachlichen Gründen, um die Bedeutung des Nationalparks für Bildung, Erholung und die Region weiter zu stärken und um den europäischen und internationalen Zielen zum Schutz der Biodiversität gerecht zu werden.“

Im Koalitionsvertrag hatte die Landesregierung festgelegt, die Schutzgebiete in Baden-Württemberg insgesamt zu stärken und den Nationalpark Schwarzwald weiterzuentwickeln. „Wir sind dankbar und glücklich, die Chance zu bekommen, den Naturschutz durch die sehr wichtige Komponente Prozessschutz mit dem Motto ‚Natur Natur sein lassen‘ weiter zu stärken. Damit verbessern wir die Bedingungen für Artenschutz und biologische Vielfalt – und auch die Möglichkeiten, die spannenden Erkenntnisse unserer Forschungsteams und ihre wichtigen Botschaften noch besser in unserer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu teilen“, sagte Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl.

„Der Nationalpark Schwarzwald ist im Herzen unserer Region angekommen. Er war der Anlass, uns auf vielen Ebenen weiter zu vernetzen und uns gemeinsam touristisch zu vermarkten. Der Nationalpark ist auch für die örtliche Bevölkerung ein Mittelpunkt, ein wichtiger Ort der Erholung und der Bildung. Ich freue mich daher, wenn dieser weiter gestärkt wird, Menschen zum Besuch eingeladen und herzlich willkommen geheißen werden und er dann auch räumlich zu einer größeren Einheit zusammenwachsen darf“, sagte Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Nationalparkrats, der auch Landrat im Landkreis Freudenstadt ist.

Alle Bürgerinnen und Bürger des Landes können Ideen und Anregungen einbringen

Wie eine Weiterentwicklung basierend auf fachlichen Kriterien konkret aussehen kann, soll nun in einem breit angelegten, transparenten Beteiligungsprozess ausgearbeitet werden. Die bestehenden Gremien des Nationalparks – Rat und Beirat – werden das Projekt eng begleiten. Darüber hinaus bekommen alle interessierten Bürgerinnen und Bürger des Landes und insbesondere der Region ausführlich Gelegenheit, sich über den Prozess zu informieren und ihre Ideen und Anregungen einzubringen.

Eine erste Möglichkeit dazu bietet eine repräsentative Umfrage zum Thema Weiterentwicklung, die das Umweltministerium beauftragen wird. Zudem ist die Einrichtung eines Bürgerforums geplant. Dabei bekommen zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger – paritätisch aus ganz Baden-Württemberg sowie aus der Region um den Nationalpark – die Chance, das weitere Verfahren intensiver zu begleiten.

Schutzgebiete in Baden-Württemberg

Der Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt erfordert den Schutz von Arten und deren Habitaten. Viele Artengemeinschaften sind an die Verhältnisse der vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft angepasst. Andere Artengemeinschaften erfordern jedoch das Zulassen von vom Menschen weitgehend ungestörten Entwicklungen (Prozessschutz).

Die Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union (EU) sieht vor, bis in neun Jahren 30 Prozent der Länderflächen als Schutzgebiete auszuweisen; davon zehn Prozent mit strengen Kriterien, die vor allem Wildnis-Gebiete und Nationalparks erfüllen.

Baden-Württemberg kommt derzeit auf rund drei Prozent der Landesfläche. Mit beiden Gebietsteilen zusammen erfüllt der Nationalpark lediglich die von der Internationalen Union zum Schutz der Natur vorgeschriebene Mindestgröße von 10.000 Hektar. Eine Erweiterung des Nationalparks ist daher ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Prozessschutzes, sodass Natur Natur sein kann.

Weitere Meldungen

  • Bundesrat

Tierschutzgesetz und Düngegesetz weisen erhebliche Mängel auf

Minister Strobl spricht im Bundesrat
  • Bundesrat

Gesetzentwurf gegen das Wer­ben für Terror-Vereinigungen

Weinprinzessin Sofia Hartmann, Weinkönigin Lucia Winterhalter und Weinprinzessin Verena Haßler
  • Weinbau

Neue Weinhoheiten gekürt

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • NATURSCHUTZ

Bewerben für den Landesnaturschutzpreis 2024

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

Der neue Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Jörg Müller, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Alexander Riedel stehen zusammen
  • Verwaltung

Neuer Präsident am Oberlandesgericht Karlsruhe

  • Tierschutz

Frei Schnauze – Erkenne Qualzucht

Polizei mit BW-Wappen
  • Polizei

Haus der Geschichte und Polizei feiern zehnjährige Kooperation

BeKi in der Kita
  • Ernährung

Landesweite Aktionstage zum EU-Schulprogramm

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Kurtz zeichnet SINOVA Sonnenberg Klinik aus

Ein Arbeiter an einer Maschine.
  • Integration

Steigende Erwerbsquote durch Zuwanderung

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Gerichten

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Justizministerin Marion Gentges (erste Reihe, zweite von links) bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft Stuttgart für ihre Arbeit während der Fußball-Europameisterschaft 2024.
  • Justiz

Gentges zieht Halbzeitbilanz zur EM 2024 in Stuttgart

Ein Polizeifahrzeug bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Stuttgart
  • Polizei

Polizeibilanz nach letztem Vorrundenspiel in Stuttgart

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Polizist im Stadion
  • Polizei

Versorgung der Polizei während der UEFA EURO 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Kerze
  • Polizei

Polizeibeamter nach Verkehrsunfall in Stuttgart verstorben