Gegen Gewalt an Frauen

Bereits 45 Betriebe für Sicherheit im Nachtleben geschult

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Plakat zur Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ an einer Litfaßsäule.

Mit der Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ fördert das Sozialministerium Präventionsmaßnahmen gegen Gefahren für Frauen wie sexuelle Belästigung und Übergriffe im Nachtleben. Seit dem Start im September 2021 konnten bereits 45 Betriebe geschult werden.

Seit dem Start der Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ im September 2021 haben sich bereits 90 Clubs, Betriebe und Einrichtungen auf der Aktionswebsite registriert, bei 45 von ihnen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen geschult. Darüber hinaus konnten wichtige Kooperationspartner in den jeweiligen Städten gewonnen werden, zum Beispiel Universitäten, das Amt für öffentliche Ordnung in Freiburg oder die Nachtbürgermeister/-manager in Stuttgart und Mannheim. In Heidelberg und Mannheim machen auch die lokalen Stadtfahrrad-Anbieter mit.

Mehr Sicherheit für Frauen im Nachtleben

Mit der Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ fördert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Präventionsmaßnahmen gegen drohende Gefahren für Frauen wie sexuelle Belästigung und Übergriffe im Nachtleben, die vom Träger Frauenhorizonte e. V. in Freiburg koordiniert werden.

„Für Frauen ist ein sicheres öffentliches Nachtleben leider keine Selbstverständlichkeit. Mit Hilfe der Beteiligung von Clubs, Bars, anderer Gastronomieeinrichtungen und von Veranstalterinnen und Veranstaltern öffentlicher Feste können wir den Gefahren von sexueller Belästigung, körperlichen und psychischen Übergriffen und Bedrohungen entgegenwirken. Mit der Kampagne ‚nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern‘ haben wir ein wichtiges und notwendiges Instrument geschaffen, das den Betrieben und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung steht“, sagte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig am 19. Mai 2022.

Plakataktionen und Radiospots

Eine erste Plakatierungsaktion auf rund 300 Litfaßsäulen in insgesamt 17 Städten erfolgte bereits Ende März 2022, die zweite Phase der Plakatierung startet in dieser Woche in 17 Großstädten. Ein Radiospot wurde zudem im gleichen Zeitraum auf sechs Radiosendern geschaltet.

Zudem plant die Koordinierungsstelle Sicherheit im Nachtleben Baden-Württemberg im Juni einen Social-Media-Dreh zum Thema „Wie feiert Baden-Württemberg?“. Ziel dabei ist es, Männer wie Frauen für ein sicheres Feiern sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Nachtleben zu sensibilisieren und auf die bestehenden Gefahren besonders für Frauen hinzuweisen.

Im Hinblick auf die coronabedingten Herausforderungen für den Start der Kampagne und der Schließung der Gastronomie konnte das Projekt im April dieses Jahres bis zum 31. März 2023 verlängert werden.

Bundesweit einzigartiges Angebot

Nach wie vor ist das öffentliche Nachtleben einer der Schauplätze für sexualisierte Gewalt. Durch eine landesweite Vernetzung und Sensibilisierung sowie gezielte Schulungen der Beschäftigten zu den Themen sexuelle Belästigung, Bedrohung und Grenzüberschreitung in der Gastronomie, in Diskotheken sowie auf öffentlichen Plätzen soll die Sicherheit von Frauen effektiv verbessert und das individuelle Sicherheitsempfinden erhöht werden.

Damit möglichst viele Clubs, Bars und andere nachtschaffende Betriebe sowie Veranstalterinnen und Veranstalter öffentlicher Feste von dem Angebot erfahren, hat das Sozialministerium im Dezember 2021 eine weitere Förderung in Höhe von 238.000 Euro ermöglicht. Damit konnte das Angebot zusätzlich öffentlich bekannt gemacht und bereits viele nachtschaffende Betriebe für das Thema Sicherheit im Nachtleben sensibilisiert werden.

„Die bundesweit einzigartige Kampagne hat schon viel Interesse auch außerhalb unseres Landes erfahren. Wir sind sehr froh, dass wir gemeinsam mit dem Träger Frauenhorizonte e. V. Freiburg, den Fachberatungsstellen und Kooperationspartnern ein solches Vorreiterprojekt schaffen konnten. Mithilfe der Beteiligung der nachtschaffenden Betriebe und Veranstalterinnen und Veranstalter öffentlicher Feste können wir darüber hinaus auch ein erhöhtes Bewusstsein für die Gefahren des öffentlichen Nachtlebens in der gesamten Öffentlichkeit schaffen. Für das Engagement und die Bereitschaft dazu möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken“, so die Staatssekretärin abschließend.

Die Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“

Im Dezember 2020 hat der Träger Frauenhorizonte e. V. aus Freiburg, der im Projekt als zentrale Koordinierungsstelle fungiert, die vorbereitenden Arbeiten in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit, die inhaltliche Gestaltung der Schulungsvideos sowie die landesweite Vernetzung begonnen. Dafür fördert das Sozialministerium den Träger seit 2020 mit rund 624.0000 Euro. Die Fachberatungsstellen vor Ort werden dabei als Multiplikatoren für die lokale Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit in Form von Werbemaßnahmen herangezogen. So können die jeweiligen Betriebe direkt erreicht werden und haben während der Laufzeit des Projektes eine lokale Fachberatungsstelle als Ansprechpartnerin für alle Anliegen des Arbeitspakets. Die Betriebe und Veranstalterinnen und Veranstalter können zwischen einer jeweils digitalen 30-minütigen, einer 70-minütigen oder einer durch eine Trainerin oder einen Trainer angeleiteten 90-minütigen Schulung wählen. Die Schulungsvideos können nach erfolgreicher Registrierung auf der Webseite von allen Beschäftigten des jeweiligen Betriebs angeschaut werden. Nach erfolgter Teilnahme werden dem Betrieb ein Zertifikat sowie Materialien in Form von Plakaten, Aufklebern und eines Handlungsleitfadens für die Durchführung des Konzeptes ausgestellt.

Weitere Informationen zur Aktion „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ sowie alle beteiligten Betriebe und Einrichtungen des Nachtlebens finden sich auf der Website zur Kampagne oder direkt bei der Koordinierungsstelle.

Weitere Meldungen

Der Erste Senat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet das Urteil zur Grundsteuer (Foto: © dpa)
Justiz

Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Eine Hand hält eine Aufenthaltsgestattung. (Foto: © dpa)
Migration

Zahl der Härtefalleingaben geht stark zurück

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

International agierende Diebesbanden zerschlagen

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.
Polizei

Klares Zeichen gegen Antisemitismus und digitale Hetze

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #5: Kultur – ein Fundament der Demokratie?

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg

Portraitfotos der Literaturstipendiatinnen
Literatur

Vier Autorinnen erhalten Literaturstipendien

Vier Personen
Justiz

Präsident des Landgerichts Tübingen tritt in Ruhestand

Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Stadtentwicklung

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater

Das kleine Mammut vom Vogelherd
Museen

Mammut und Höhlenlöwe werden in Blaubeuren ausgestellt

Maskottchen Toni steht im Kinderbesuchsraum der JVA Mannheim
Justiz

Maskottchen für den familienfreundlichen Justizvollzug