Im Kampf gegen Einbrecherbanden verstärken Bayern und Baden-Württemberg ihre Zusammenarbeit noch weiter. Das haben Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl als Reaktion auf die veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundes angekündigt.
„Auch wenn wir in Bayern und Baden-Württemberg bei der Einbruchskriminalität vergangenes Jahr entgegen dem bundesweiten Trend erfreuliche Rückgänge hatten, ist die bundesweite Zunahme der Einbruchsdiebstähle 2015 sehr besorgniserregend“, so die beiden Innenminister. „Daher werden wir alles unternehmen, um die positive Entwicklung beim Wohnungseinbruch in Bayern und Baden-Württemberg noch weiter zu festigen.“ Dazu soll auf Basis der bereits bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen den Polizeien der beiden Länder insbesondere die gemeinsame Fahndungs- und Ermittlungsarbeit nach Einbrecherbanden weiter gestärkt werden. Angedacht sind beispielsweise vermehrt länderübergreifende Schwerpunktkontrollen. Insbesondere soll auch die sogenannte Schleierfahndung auf Verkehrswegen verstärkt werden und abgestimmt zum Einsatz kommen. Zudem werden die gemeinsamen Präventionsmaßnahmen ausgeweitet. Darüber hinaus wird auf Initiative beider Länder im Herbst in Stuttgart eine internationale Expertentagung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität stattfinden.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der im Juli 2015 geschlossenen Kooperationsvereinbarung wollen Herrmann und Strobl weitere Bundesländer für diese spezielle Zusammenarbeit gegen Einbrecherbanden gewinnen. „Hierzu laufen bereits Gespräche mit Hessen und Rheinland-Pfalz“, erläuterte Herrmann. „Es geht uns um eine noch bessere Bündelung unserer Informationen, unserer Polizeikräfte und unseres Know-how“, ergänzte Strobl. Gemeinsames Ziel sei, den Fahndungsdruck für Einbrecher weiter zu erhöhen. Die beiden Innenminister kündigten an, auch bei der kommenden Innenministerkonferenz sehr deutlich für einen verstärkten Kampf gegen Einbrecher zu werben. „Es kann beispielsweise nicht sein, dass sich einige Länder wie Nordrhein-Westfalen beharrlich weigern, das bewährte Mittel der Schleierfahndung gezielt auch gegen Einbrecherbanden einzusetzen“, betonte Herrmann. „Da erwarte ich mir von den Länderkollegen deutlich mehr Engagement.“