Baden-Württemberg hat eine Menge für Urlauber im eigenen Land zu bieten, unter anderem die 62 Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten. Neben den beliebten Schlössern in Heidelberg und Schwetzingen gibt es auch weniger bekannte, die einen Ausflug wert sind.
Urlaub im eigenen Land ist in diesem Jahr besonders gefragt. Baden-Württemberg hat dafür eine Menge zu bieten – die 62 Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) beispielsweise. Nahezu 3,9 Millionen Menschen haben sie im Jahr 2019 besucht. In den Schlössern, Gärten, Burgen und Klöstern tauchen die Gäste in vergangene Zeiten ein. „In unseren Kulturschätzen reisen Besucherinnen und Besucher durch die Jahrhunderte“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann. „In römischen Ruinen, mittelalterlichen Burgen und barocken Schlössern entdecken sie das Leben unserer Vorfahren. Das ist für Familien ebenso spannend wie für Paare, Alleinreisende und kleine Gruppen.“
Zu den 62 Monumenten der SSG zählen Besuchermagnete wie Schloss Heidelberg, das allein im Jahr 2019 1,16 Millionen Menschen aus aller Welt besuchten. Schloss und Schossgarten Schwetzingen zog etwas mehr als 800.000 Gäste an. Es sind aber auch weniger bekannte Monumente darunter.
Schloss Kirchheim gehörte seit dem 16. Jahrhundert zu den sieben Landesfestungen, die sich rund um Stuttgart zogen. Die heutige Innenausstattung stammt aus der Zeit der Herzoginnen Franziska von Hohenheim und Henriette von Württemberg. Das Schloss beherbergt ein kleines Schlossmuseum und das Pädagogische Fachseminar. Aufgrund der zentralen Lage ist das Monument sehr gut mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad zu erreichen.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde Schloss Urach mehrfach modernisiert und ausgebaut. So entstand etwa der prächtige Goldene Saal. Eine Besonderheit ist die Dauerausstellung der herzoglichen Prunk-Schlitten-Sammlung. Das Schloss liegt nahe des Bahnhofs und ist daher gut zu erreichen. Der Besuch lässt sich etwa mit einer Wanderung zum Hohenurach kombinieren.
Die Speyerer Fürstbischöfe bauten Schloss Bruchsal im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz mit einer großzügigen Gartenanlage. Sehenswert ist die Dauerausstellung zum Wiederaufbau des kriegszerstörten Schlosses im 20. Jahrhundert. Das Schloss liegt zentral in Bruchsal.
Das repräsentative Treppenhaus wie auch die Schlosskapelle von Schloss Meersburg entstanden nach den Entwürfen des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann. Die Meersburger Altstadt spiegelt das typische Bild eines barocken Residenzortes wider – mit dem Neuen Schloss als Mittelpunkt. Direkt am Bodensee gelegen, bietet sich eine Anfahrt mit der Bodenseeschifffahrt an.
Die Grafen von Montfort waren eine der ältesten Familien Oberschwabens mit Besitz in Vorarlberg, im Allgäu und am Bodensee. Die barocke Innenausstattung mit aufwendigen Treppenhäusern und Deckengemälde sowie den kostbaren Kabinetten in Schloss Tettnang zeugen von den hohen Ansprüchen der Grafen. Der Schlossbesuch lässt sich mit einer Fahrradtour im Bodensee-Hinterland kombinieren.
Der Deutsche Orden ließ im Laufe der Jahrhunderte seinen Sitz in Bad Mergentheim zu einer prachtvollen Schlossanlage ausbauen. Der weitläufige Schlossgarten entspricht heute dem Zustand im frühen 19. Jahrhundert: ein Garten im englischen Stil mit einer imposanten Platanenallee. Aus dieser Zeit haben sich auch zwei Lusthäuschen erhalten.
Die Festungsruine ist eine der größten erhaltenen Burganlagen in Deutschland und bietet auf 686 Metern Höhe einen Blick bis zum Bodensee und zu den Gipfeln der Alpen. Der Hohentwiel steht mit einer Fläche von 108 Hektar unter Naturschutz, da er Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bietet. In den Burgruinen tummeln sich etwa Mauereidechsen, in den Felsen brüten Wanderfalke und Kolkrabe. Mehrere Pflanzenarten aus den mittelalterlichen Burggärten haben sich bis heute gehalten. Direkt oberhalb der Stadt Singen gelegen, ist die Anfahrt mit der Bahn gut möglich.
Themenjahr 2020 „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“
Das Themenjahr 2020 der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg beleuchtet unter dem Motto „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“ die Vergänglichkeit. Veranstaltungen und Ausstellungen in 14 Monumenten drehen sich um ewige Schönheit, Sterblichkeit und Zukunft.
Die meisten Monumente des Landes haben nach coronabedingten zeitweisen Schließungen inzwischen wieder geöffnet. Beim Besuch gelten die Abstands- und Hygieneregeln. Gäste ab sechs Jahren tragen in überdachten Räumen, beim Betreten eintrittspflichtiger Außenanlagen und an Engstellen der Anlagen eine Mund-Nasen-Bedeckung.