Arbeitsmarkt

Arbeitsleben attraktiv machen

Arbeitsmarktpolitische Reise mit Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut - Besuch Bildungszentrum GARP
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch des Bildungszentrums GARP

Im Rahmen einer arbeitsmarktpolitischen Reise zum Thema „Future Work: Arbeitsleben im Umbruch“ hat sich Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit Beschäftigten und Unternehmensvertretern über moderne und zukunftsorientierte Arbeitsmodelle und die Fachkräftesicherung in der Praxis ausgetauscht.

„Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir bei der Arbeit. Dabei ist es wichtig, dass wir uns wohl und aufgehoben fühlen, dass die Rahmenbedingungen stimmen, um einen guten Job zu machen, einen Job, der Sinn macht und einen erfüllt. Und natürlich ist es wichtig, dass wir Erwerbsarbeit, Familie und Freizeit in Einklang bringen können. Für unsere Unternehmen wiederum ist es wichtig, passende Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen, sie zu fördern und langfristig ans Unternehmen zu binden. Ich bin überzeugt: Was den Mitarbeitenden guttut, tut auch den Unternehmen gut. Das Arbeitsleben so attraktiv zu machen, dass sich Mitarbeitende nicht nur für den Moment wohl fühlen, sondern im Unternehmen auch ihre Zukunft sehen, dürfte eine der großen Herausforderungen unserer Zeit sein“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 19. Dezember 2022 bei ihrer arbeitsmarktpolitischen Reise.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bereiste zum Thema „Future Work“ vier Stationen: „Ich möchte mich vor Ort mit Beschäftigten und Unternehmensvertretern über moderne und zukunftsorientierte Arbeitsmodelle und die Fachkräftesicherung in der Praxis austauschen.“ Die Reise führte zunächst von den neuen Arbeits- und Lernräumen des GARP – Bildungszentrum e. V. in Nürtingen zum innovativen Arbeitsmodell „Threedom of Work“ der Hugo Boss AG nach Metzingen. Zudem informierte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sich über die Integration von zugewanderten Fachkräften bei der sMotive GmbH in Böblingen und tauschte sich über Erfahrungen von Auszubildenden, die als Geflüchtete nach Deutschland kamen, bei der Beissermetall GmbH in Magstadt aus.

GARP-Bildungszentrum e. V. in Nürtingen

Zunächst besichtigte die Ministerin den 2020 fertiggestellten und vom Wirtschaftsministerium mit 2,3 Millionen Euro geförderten Neubau der Überbetrieblichen Bildungsstätte (ÜBS) beim GARP-Bildungszentrum e. V. in Nürtingen. Mit der Förderung von überbetrieblichen Bildungsstätten unterstützt das Land gemeinsam mit dem Bund insbesondere kleine und mittlere Betriebe, die selbst nicht alle notwendigen Ausbildungsinhalte vermitteln können. Im Bereich innovativer Weiterbildungsprojekte erlangte das GARP-Bildungszentrum mit dem vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekt „F4DIA – Fit für die digitalisierte Arbeitswelt“ bundesweit Aufmerksamkeit. Das Projekt erwarb den ersten Preis beim Demografie Exzellenz Award 2018 in der Kategorie „wissen & lernen“. Bei der regen Diskussion mit den Teilnehmenden des Praxisstudiengangs Master professional in Business Management zeigte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sich überzeugt: „Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung von Future Work in der Praxis.“

Hugo Boss AG in Metzingen

„Spätestens seit der Corona-Pandemie wünschen sich viele Beschäftigte, möglichst ortsunabhängig zu arbeiten“, so die Ministerin bei der Hugo Boss AG in Metzingen. Im Mittelpunkt des Betriebsbesuchs stand das Arbeitsgestaltungs-model „Threedom of Work“. Seit dem Jahr 2020 ermöglicht es einen Mix aus Büropräsenz und mobiler Arbeit. Kernelement sind drei Präsenztage von Dienstag bis Donnerstag. An den beiden anderen Wochentagen steht den Beschäftigten die Wahl des Arbeitsorts frei. „Damit wird dem wachsenden Bedürfnis der Mitarbeitenden nach räumlicher und zeitlicher Flexibilität ganz im Sinne zukunftsorientierter Arbeitsmodelle entsprochen. Auch weitere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie eine Betriebs-Kita zeigen eine moderne und zielgerichtete Personalpolitik. So kann sich das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Ich bin begeistert, wie Betriebsrat und Unternehmensleitung diese Themen gemeinsam angehen.“

Die Ministerin betonte weiter: „Diese und andere Unternehmensbeispiele zeigen, dass es keiner rechtlichen Vorgaben zur Regulierung von mobiler Arbeit bedarf, wie sie die Bundesregierung plant. Ein Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice würde den Betroffenen nur bedingt helfen, aber viel bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten schaffen.“

sMotive GmbH in Böblingen

Zum Schwerpunkt internationale Fachkräfte finden und binden führte die Reise zur Firma sMotive GmbH nach Böblingen. Bei dem Softwareunternehmen wurde über das Programm THAMM der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eine junge Frau aus Ägypten als Softwareentwicklerin eingestellt. Nach ihrer Ankunft in Deutschland wurde sie vom Welcome Service Region Stuttgart beraten und erhielt Informationen zur Wohnungssuche und zum Deutschlernen. „Mit unserem Netz von Welcome Centern unterstützen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und erfolgreich im Betrieb zu integrieren. Dieses Beispiel zeigt, wie eine gute Vorbereitung der Fachkräfte im Ausland durch faire Rekrutierungsprojekte und die Unterstützung beim Ankommen Hand in Hand gehen“, zeigte sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut überzeugt.

„Ausreichend und gut ausgebildete Fachkräfte und Auszubildende zu finden, gehört zu den Top-Themen in unseren Unternehmen. Unser Fachkräftebedarf ist groß und wird voraussichtlich noch weiter zunehmen. Darum sind wir auf eine zielgerichtete, qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Hierfür müssen die Rahmenbedingungen zügig und passgenau weiter verbessert werden“, so die Ministerin. Sie kündigte an, die Weiterentwicklung des Einwanderungsrechts auf Bundesebene eng zu begleiten.

Beissermetall GmbH in Magstadt

Bei der Beissermetall GmbH standen die Erfahrungen mit der beruflichen Ausbildung eines zugewanderten jungen Afghanen im Fokus. Der junge Mann wurde über das Kümmerer-Programm des Wirtschaftsministeriums an die Firma vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer wurde er inzwischen im Betrieb übernommen. Er ist damit einer von 3.700 Zugewanderten, die durch das Kümmerer-Programm seit 2016 in Ausbildung vermittelt werden konnten. „Das ist ein großer Erfolg. Vor allem weil die Zugewanderten ihre Ausbildung oft da beginnen, wo sie besonders gebraucht werden, vor allem in kleinen Betrieben“, zeigt sich die Ministerin zuversichtlich. „Angesichts des großen Bedarfs der Wirtschaft an Auszubildenden sowie mit Blick auf die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, führen wir das Kümmerer-Programm auch 2023 und 2024 fort“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut abschließend.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: Mediathek – Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

„Luftflug“ im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

Bauarbeiter laufen in Stuttgart an Neubauten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) vorbei. (Foto: © dpa)
  • WOHNUNGSBAU

Soziale Wohnraumförderung stark nachgefragt

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

Portrait von Finanzminister Danyal Bayaz
  • Bundesrat

Änderungen in der Rentenpolitik gefordert

Abbdildung eines Ausschnitts des Zertifikat audit berufundfamilie für das Staatsministerium Baden-Württemberg 2023.
  • Beruf und Familie

Staatsministerium mit audit berufundfamilie zertifiziert

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Weiterbildung

Drittes Festival der beruflichen Weiterbildung in Stuttgart

Bescheidübergabe_Förderung_von_LoRaWAN
  • Digitalisierung

Land fördert smarte digitale Städte und Gemeinden

Green Bond BW
  • Finanzmarkt

Dritter Green Bond BW hat positive Umweltwirkung

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Juni 2024

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch im KI-Start-up- und Innovationszentrum AI xpress in Böblingen
  • Kreisbesuch

Wirtschaftsministerin besucht Unternehmen im Landkreis Böblingen