Schule

Abschlussprüfungen an Haupt-, Werkreal- und Realschulen starten

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Schüler einer 10. Klasse sitzen in einem Klassenraum einer Gemeinschaftsschule und warten darauf, dass ihre Abschlussprüfung im Fach Deutsch startet. (Bild: © picture alliance/Christoph Schmidt/dpa)

In Baden-Württemberg beginnen die diesjährigen schriftlichen Haupt-, Werkreal- und Realschul-Abschlussprüfungen. Sie finden aufgrund der Corona-Pandemie erneut unter besonderen Voraussetzungen statt.

Am Dienstag, 8. Juni 2021, beginnen in Baden-Württemberg mit dem Fach Deutsch die diesjährigen schriftlichen Haupt-, Werkreal- und Realschul-Abschlussprüfungen. Etwa 44.000 Schülerinnen und Schüler nehmen an der Realschulabschlussprüfung teil, die an Real- und Gemeinschaftsschulen sowie an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit dem Bildungsgang Realschule, an Waldorf- und an Abendrealschulen abgelegt wird. Ungefähr 6.000 Prüflinge stehen vor ihrer Werkrealschulabschlussprüfung. Diese wird an Werkrealschulen sowie an SBBZ mit dem Bildungsgang Werkrealschule abgelegt. Und etwa 23.000 Schülerinnen und Schüler starten in ihre Hauptschulabschlussprüfung an Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Bildungsgang Hauptschule.

„Die Abschlussprüfungen finden in diesem Jahr erneut unter besonderen Voraussetzungen statt. Die Kultusverwaltung hat aber wieder alles, was möglich war, dafür getan, um faire Prüfungsbedingungen zu gewährleisten. Unter anderem sollen die Lehrerinnen und Lehrer die Bewertung der Prüfungsleistungen mit besonderem pädagogischem Augenmaß vornehmen “, sagt Kultusministerin Theresa Schopper und ergänzt in Richtung der Prüflinge: „Sie stehen nun vor einem großen und wichtigen Schritt in Ihrem Leben. Dabei wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute. Viel Erfolg und gutes Gelingen für Ihre Abschlussprüfungen.“

Neue Realschulabschlussprüfung

Im vergangenen Schuljahr haben die Prüflinge der Haupt-, Werkreal-, Real- und, Gemeinschaftsschulen sowie der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit dem entsprechenden Bildungsgang erstmals die neue Hauptschulabschlussprüfung abgelegt. In diesem Schuljahr folgt an allen Werkrealschulen die neue Werkrealschulabschlussprüfung sowie an allen Realschulen, Gemeinschaftsschulen und SBBZ mit Bildungsgang Realschule die neue Realschulabschlussprüfung. Die organisatorischen Prüfungsabläufe sind für alle drei Abschlüsse identisch und stellen damit einen über die Schularten hinweg klar geregelten Ablauf sicher. Grundlage für die Arbeit an den Schulen und für die jeweiligen Abschlussprüfungen sind die Standards des gemeinsamen Bildungsplans 2016 der Sekundarstufe I.

Die Kultusverwaltung hatte die Abschlussprüfungen in Folge der Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben und den Schülerinnen und Schülern damit mehr Lernzeit eingeräumt. Zudem stehen für die Lehrkräfte zusätzliche Prüfungsaufgaben zur Vorauswahl bereit, damit eine gute Passung von Unterricht und Prüfung gesichert wird. Dort, wo regulär eine Schülerwahl der Aufgaben vorgesehen ist, bleibt diese auch 2021 vollumfänglich erhalten. Darüber hinaus haben die Prüflinge mehr Bearbeitungszeit für ihre Aufgaben.

Aufgabenstellungen bei den Abschlussprüfungen

Verbindlicher Bestandteil der Werkrealschulabschlussprüfung und der Realschulabschlussprüfung sind die Fächer Deutsch, Mathematik, die Pflichtfremdsprache - in der Regel Englisch - und der Wahlpflichtbereich. Nach der Deutschprüfung am 8. Juni folgt am 10. Juni das Fach Mathematik, die schriftliche Prüfung in der Pflichtfremdsprache Englisch findet am 15. Juni statt, die Pflichtfremdsprache Französisch (nur Realschulabschlussprüfung) am 16. Juni. Zwei Tage später folgt die letzte schriftliche Prüfung im Wahlpflichtfach. Das gewählte Wahlpflichtfach ist entweder das Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales oder das Fach Technik oder in der Realschulabschlussprüfung auch die zweite Fremdsprache, die in der Regel Französisch ist.

Die Deutschabschlussprüfung am 8. Juni besteht aus einem Pflichtteil und einem Wahlteil. Grundlage für den Pflichtteil ist zum einen ein Sachtext, zu welchem Aufgaben zum Textverständnis, zur Grammatik, zur Orthographie, zur Interpunktion, zur Syntax, zur Morphologie und zur Semantik zu bearbeiten sind. Zum anderen ist in diesem Schuljahr die Ganzschrift „Der Sonne nach“ von Gabriele Clima verpflichtende Lektüre. Neben Aufgaben zum Textverständnis setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Ganzschrift produktiv auseinander. Den Wahlteil bildet ein Aufsatz, dabei wählen die Schülerinnen und Schüler aus drei Aufgaben eine aus und fertigen entweder eine Textbeschreibung Lyrik, eine Textbeschreibung Prosa oder eine textgebundene Erörterung an.

In Mathematik besteht die schriftliche Prüfung aus zwei Pflichtteilen und einem Wahlteil. Die Aufgaben des ersten Pflichtteils sind ohne Hilfsmittel (wissenschaftlicher Taschenrechner und Formelsammlung) zu lösen. Die Prüfung in der Pflichtfremdsprache findet entweder in Englisch oder in Französisch statt. Sie beinhaltet textorientierte Aufgaben, kontextbezogene Aufgaben zu Wortschatz und grammatischen Strukturen, Aufgaben zur themengebundenen Sprachproduktion sowie Aufgaben zur Anwendung erworbener Arbeitstechniken und methodischer Fertigkeiten. Neu ist der Teil „Hörverstehen“, der die ersten 30 Minuten der Prüfung ausmacht. In die Prüfungsleistung wird auch das Ergebnis der Kommunikationsprüfung, die bereits im März abgelegt wurde, einbezogen.

Auch Prüfungsorganisation unter erschwerten Bedingungen 

Die Prüfung in den Wahlpflichtfächern findet am 18. Juni statt. In den Fächern Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) und Technik gibt es einen Pflichtteil und einen Wahlteil. In beiden Fächern wurden zu Beginn des Schuljahres über die Ausführungsbestimmungen thematische Schwerpunktsetzungen vorgenommen. Der Aufbau der schriftlichen Prüfung im Wahlpflichtfach Französisch (nur Realschulabschlussprüfung) orientiert sich an dem der Pflichtfremdsprache. Die optionalen mündlichen Prüfungen in den Fächern Deutsch und Mathematik finden für die Hauptschulabschlussprüfung, die Werkrealschulabschlussprüfung und die Realschulabschlussprüfung zwischen dem 12. und 16. Juli statt.

„Auch wenn ich noch nicht lange im Amt bin, so habe ich schon vorher wahrgenommen, unter welch schwierigen und herausfordernden Bedingungen die Prüfungen in diesem Jahr organisiert werden mussten“, sagt Ministerin Schopper und ergänzt: „Ich möchte mich deshalb ausdrücklich bei allen Schulleiterinnen und Schulleitern, allen Lehrerinnen und Lehrern und allen weiteren, die an der Vorbereitung und Organisation der Abschlussprüfungen mitgewirkt haben, ausdrücklich bedanken. Dies hat einmal mehr gezeigt, dass Ihnen vor allem daran gelegen ist, zum Wohle der Schülerinnen und Schüler zu handeln. Vielen Dank dafür.“

Weitere Informationen

Die Realschulabschlussprüfung findet an insgesamt 401 öffentlichen und 65 privaten Realschulen, an 26 Abendrealschulen, an neun öffentlichen und elf privaten sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit Bildungsgang Realschule sowie an 265 öffentlichen und neun privaten Gemeinschaftsschulen im Land statt.

Die Werkrealschulabschlussprüfung am Ende von Klassenstufe zehn findet an insgesamt 203 öffentlichen und 29 privaten Werkrealschulen sowie an drei öffentlichen und 45 privaten SBBZ mit Bildungsgang Werkrealschule statt.

Die Hauptschulabschlussprüfung findet an 258 Werkreal-/Hauptschulen, 277 Gemeinschaftsschulen und 317 Realschulen statt.

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