Digitalisierung

Untersuchungsergebnisse von Tierkrankheiten online einsehen

Eine Laborantin schaut sich im Diagnostikzentrum im Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt in Aulendorf an einem Computer die Ergebnisse eines molekularbiologischen Tests an. (Foto: © dpa)

Verbraucherminister Peter Hauk hat sich bei einem Besuch des tierärztlichen Diagnostikzentrums in Aulendorf über den Stand der Digitalisierung informiert. Zunehmend werden die Laborergebnisse an eine zentrale Datenbank gemeldet und für die Tierhalter online zur Verfügung gestellt.

„Gesunde Nutztierbestände sind die Grundvoraussetzung für den Erfolg unserer Landwirtschaft sowie Dreh- und Angelpunkt guter Lebensmittel tierischer Herkunft. Die Mitarbeiter am Diagnostikzentrum in Aulendorf leisten mit ihrer hervorragenden Arbeit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Tiergesundheit und zum Wohlbefinden unserer Tiere. Ihre Arbeit ist angewandter Verbraucherschutz und dient dem Leben und Wohlbefinden der Tiere“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Besuchs beim Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt (STUA) – Diagnostikzentrum in Aulendorf (Landkreis Ravensburg). Das STUA sei spezialisiert auf die Untersuchung ansteckender Tierkrankheiten. Dazu gehöre ganz wesentlich die Früherkennung von Infektionskrankheiten in Nutztierbeständen und bei Wildtieren. Dies sei wichtig, um bei einem aufkeimenden Krankheitsgeschehen sofort reagieren zu können. Untersuchungen würden daher auch an Wochenenden und Feiertagen stattfinden. Bis zu 2.000 Proben würden täglich am STUA untersucht. In den vergangenen zehn Jahren seien es rund sieben Millionen gewesen.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen unserem Diagnostikzentrum und den Tiergesundheitsdiensten der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg und die räumliche Nähe der Institutionen haben sich bestens bewährt. Davon profitieren Tierhalter und niedergelassene Tierärzte gleichermaßen. Diese enge Zusammenarbeit ist ein Garant für die Tiergesundheit im ganzen Land und lebt vor allem vom herausragenden Engagement der Mitarbeiter in Aulendorf“, erklärte der Minister. Dabei nehme die Digitalisierung am STUA einen breiten Raum ein. Zunehmend würden Laborergebnisse auch zentral an die Herdeninformations-Datenbank (HI-Tier) gemeldet. Sie stünden damit den Kunden zeitnah und sogar mobil zur Verfügung.

Impfprogramm gegen Blauzungenkrankheit wird gut angenommen

Tiergesundheitsprogramme des Landes hätten vor allem besonders bedeutsame ansteckende, anzeige- und bekämpfungspflichtige Tierseuchen, wie Rinderherpes oder die Blauzungenkrankheit, im Fokus. Dazu gehöre auch, die Impftätigkeit zu überwachen. „Baden-Württemberg setzt bei der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit auf Freiwilligkeit und das Impfbarometer des STUA belegt, dass das Impfprogramm des Landes und der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg von den Tierhaltern gut angenommen wird. Allein in diesem Jahr wurden bisher über 700.000 Impfdosen an Rinder, Schafe und Ziegen verabreicht. Dies ist ein großer Erfolg“, betonte Peter Hauk. Auch die erfolgreichen BHV1-Abschlussuntersuchungen seien eine gute Botschaft für die Rinderhalter im Land.

Das STUA Aulendorf - Diagnostikzentrum ist eines der ersten diagnostischen Laboratorien in Deutschland, das die internationale Qualitätsnorm ISO/IEC 17025 erfüllt hat. In den vergangenen Tagen fand das Audit für die regelmäßige Reakkreditierung statt.

Tierhalter kann Untersuchungsergebnis online einsehen

In Aulendorf wurden erstmals mit einem Pipettierautomaten sowohl Blut- als auch Milchproben sowie Ohrstanzproben bearbeitet. Mit modernen wirtschaftlichen Verfahren wird auch kostengünstig eine der derzeit verlustreichsten Rinderkrankheiten, die sogenannte „Bovine Virus Diarrhoe (BVD)“ erkannt. Seit Einführung der Ohrstanztechnik im April 2010 wurden in Aulendorf über 2,5 Millionen Ohrstanzproben untersucht. In weniger als zwei Arbeitstagen kann der Tierhalter das Untersuchungsergebnis online einsehen. Der Anteil der dauerhaft mit dem BVD-Virus infizierten Kälber ist bereits deutlich zurückgegangen. Von dieser Technik profitiert vor allem die Region Oberschwaben, die als „Milchkammer“ Baden-Württembergs gilt.

Das Land Baden-Württemberg unterhält in jedem Regierungsbezirk ein diagnostisches Labor, um für Tierhalter flächendeckend Untersuchungen von Tieren auf Krankheiten anbieten zu können. Neben dem Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf – Diagnostikzentrum sind dies die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart.

Das STUA Aulendorf – Diagnostikzentrum

Landesweite umfangreiche Bekämpfungsprogramme werden aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen am STUA Aulendorf – Diagnostikzentrum zentral durchgeführt. Dort arbeiten derzeit 88 Landesbedienstete, davon rund 50 Prozent in Teilzeit.

Die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg unterhält Tiergesundheitsdienste für Pferde, Rinder, Euter, Schweine, Schafe, Bienen, Geflügel und Fische. 30 Fachtierärzte unterstützen Tierhalter, niedergelassene Tierärzte sowie die Veterinärämter unter anderem bei der Diagnostik von Tierkrankheiten. Die niedergelassenen Tierärzte sind in der Regel für die Therapie verantwortlich.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:

Dr. Thomas Miller
Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf - Diagnostikzentrum
Löwenbreitestr. 18/20
88326 Aulendorf

075 25 / 9 42-212 oder 07525 942-0 (Telefonzentrale)

thomas.miller@stuaau.bwl.de

STUA Aulendorf – Diagnostikzentrum

Die Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit Baden-Württemberg

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