Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) erhält vom Land 300.000 Euro zur Erneuerung und Ergänzung der Geräteinfrastruktur. Die Förderung stellt sicher, dass das Institut seine Schlüsselposition in der europaweiten Forschungslandschaft behalten kann.
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart und Ulm – eines von dreizehn Instituten der angewandten Forschung der Innovationsallianz Baden-Württemberg – erhält für die Erneuerung und Ergänzung der Geräteinfrastruktur im Bereich der CIGS-Dünnschicht-Photovoltaik-Forschung und der Brennstoffzellenforschung eine Projektförderung vom Wirtschaftsministerium in Höhe von 300.000 Euro. Dies teilte Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit. Die Zuwendung des Landes decke die Beschaffungskosten in Höhe von 450.000 Euro zu einem großen Teil ab.
ZSW soll Schlüsselposition in europaweiter Forschungslandschaft behalten
„Gerade in sich entwickelnden Märkten wie dem Markt für Erneuerbare Energien und Brennstoffzellen sind die dort agierenden Unternehmen oft nicht in der Lage, den enormen Forschungs- und Entwicklungsaufwand alleine zu leisten. Mit der Förderung stellen wir sicher, dass das ZSW seine Schlüsselposition in der europaweiten Forschungslandschaft behalten und mit seinem Forschungs- und Dienstleistungsangebot ein unverzichtbarer Partner für die Industrie bleiben kann“, begründete Hoffmeister-Kraut die Förderzusage.
Mit den zur Förderung vorgesehenen Beschaffungen soll im Institutsteil Ulm die Testinfrastruktur durch die Anschaffung eines weiteren Teststandes für Brennstoffzellen ausgebaut werden. Damit solle der hohen Nachfrage nach Tests für Brennstoffzellen aus der Industrie Rechnung getragen werden, so die Ministerin. Das ZSW betreibt in Ulm eines der weltweit größten unabhängigen Testfelder für Brennstoffzellen-Stacks und – Systemkomponenten.
Im Institutsteil Stuttgart soll im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik-Forschung ein vorhandenes Rasterelektronenmikroskop zu einer Focused-Ion-Beam-Anlage aufgerüstet werden. Dieses Rasterelektronenmikroskop mit Focused Ion Beam, kurz das „FIB“ genannte Verfahren, erlaubt neue Einblicke unter die Oberfläche von Materialien, um mikroskopische Defekte, punktuelle Korrosionsstellen, Risse oder künstliche Mikrostrukturen auch unter der Oberfläche zu untersuchen und ggf. die Ursache von Defekten aufzuklären. Dies ist für die weitere Effizienzsteigerung der am ZSW erforschten CIGS-Dünnschicht-Photovoltaik von entscheidender Bedeutung.
Weitere Informationen
Das ZSW betreibt an seinen beiden Standorten in Stuttgart und Ulm angewandte Forschung auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien und der rationellen Energieverwendung, mit dem Ziel, zukunftsfähige Energietechnologien für die breite Nutzung anwendbar und bezahlbar zu machen.
Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit des ZSW in Stuttgart liegt in der Entwicklung großflächiger Dünnschichtsolarmodule aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS). Am Standort Stuttgart wird auch das sog. Power-to-Gas-Verfahren weiterentwickelt, das zum Ziel hat, erneuerbare Energie in Form chemischer Energieträger zu speichern. Diese vielversprechende Technologie ermöglicht es, stark fluktuierende erneuerbare Energien, zum Beispiel aus Windkraft, in Methan-Gas umzuwandeln und das Erdgasnetz zur Speicherung zu benutzen.
Der Geschäftsbereich des ZSW in Ulm konzentriert sich auf die Entwicklung, Erprobung und Herstellung von Brennstoffzellen und arbeitet an der Entwicklung neuer Energiespeichersysteme. Damit agiert das ZSW in einem aktuell für die Automobilindustrie hoch interessanten Themenfeld. Mit dem Batterieforschungszentrum eLab und der Forschungsproduktionslinie FPL weist das ZSW in Ulm ein deutschlandweit einzigartiges Forschungsspektrum auf, das von der Materialforschung über Batterietests bis hin zur Erforschung seriennaher Produktionsprozesse für Lithium-Ionen-Batterien reicht.