Soziales

100.000 Euro für Projekt gegen Kinderarmut in Pforzheim

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Mehrere Kinder stehen nebeneinander in einem Kindergarten. (Bild: © Christian Charisius/dpa)

Das Land fördert ein Projekt in Pforzheim zur Bekämpfung von Kinderarmut mit 100.000 Euro. Ziel der Landesregierung ist es, gleiche Chancen für alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu schaffen.

Das Ministerium für Soziales und Integration fördert ein Projekt in Pforzheim zur Bekämpfung von Kinderarmut mit 100.000 Euro. „Auch im reichen Baden-Württemberg gibt es Kinder, die in Armut aufwachsen. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen. Unser Ziel muss es sein, gleiche Chancen für alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu schaffen“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. In Armut aufzuwachsen bedeute nicht nur, wenig Geld zur Verfügung zu haben. Armut habe darüber hinaus auch soziale, kulturelle und gesundheitliche Dimensionen. „Wenn wir es gemeinsam schaffen, die Kinderarmut zu bekämpfen, verbessern wir damit die gesamte Lebenslage der Kinder“, so der Minister.

Kreislauf der „Vererbung von Armut“ durchbrechen

Auch das Projekt in Pforzheim verfolgt deshalb einen mehrdimensionalen Ansatz. Gemeinsam mit einem Netzwerk lokaler Akteure soll in der Pforzheimer Weststadt der Kreislauf der „Vererbung von Armut“ durchbrochen werden. Ziel des Projekts ist es insbesondere zu verhindern, dass Kinder in Armut beziehungsweise armutsgefährdet aufwachsen und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie ein Leben lang von Armutsgefährdung begleitet werden.

Das Projekt sieht vor, dafür nicht nur Kinder oder nur deren Eltern, sondern beide Gruppen in den Fokus zu nehmen.

Darüber hinaus wollen die Akteure vor Ort auf zwei Ebenen handeln. Zum einen geht es um die strukturelle Armutsprävention und zum anderen um Maßnahmen, die bei der individuellen Förderung ansetzen.

Kinderarmut in Pforzheim

Die Kinderarmut in Pforzheim liegt seit Jahren weit über dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg. Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen hat sich der Anstieg der Familien und jungen Menschen in Armutslagen in Pforzheim in den letzten Jahren kontinuierlich fortgesetzt.

Bei der Personenzahl der unter 15-Jährigen im SGB II-Bezug ergab sich eine Steigerung von 3.174 (2009) auf 3.888 Personen (2016), was einem Zuwachs um 22,5 Prozent entspricht. In Pforzheim leben damit 21,8 Prozent der unter 15-Jährigen von SGB II-Leistungen.

Die Armutsbelastung verteilt sich dabei sehr unterschiedlich über das Stadtgebiet. So liegt in vier Stadtteilen die SGB II-Quote von Personen unter 15 Jahren bei über 30 Prozent. In der Weststadt, also dem Stadtteil, in dem das Projekt schwerpunktmäßig durchgeführt werden soll, liegt der Anteil sogar bei 42,6 Prozent (570 Kinder). Ebenso ist der Anteil von Alleinerziehenden einer der höchsten im Stadtgebiet.

Weitere Meldungen

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Landesfamilienpass auch 2025 mit vielen Vergünstigungen

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Land unterstützt Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gleichstellung

Beteiligungsprozess für Gleich­stellungsstrategie abgeschlossen

Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
Beruf und Familie

Gewinner des Wettbewerbs „familyNET 4.0“ ausgezeichnet

Familie auf Sofa
Familie

Familienförderstrategie verabschiedet

Justiz

Maskottchen für familien­freundlichen Justizvollzug

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Ausbilderin mit Lehrling
Soziales

Teilzeitausbildung stärker in den Fokus rücken

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
Frühkindliche Bildung

Neuer Landeselternbeirat für Kitas geplant

Eine Gruppe Grundschülerinnen unterschiedlicher Herkunft stehen auf dem Pausenhof zusammen (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
Integration

Land fördert interkulturelle Elternmentorenprogramme

Gruppenfoto: Minister Manne Lucha und Simone Fischer zusammen mit Karin Eckstein, Gründerin der Familienherberge und Mitarbeitende, die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann und Illingens Bürgermeister Armin Pioch sowie Emma und Marius.
Besuch

Lucha und Fischer besuchen Familienherberge Lebensweg

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Mit dem Landesfamilienpass in die Sommerferien starten

Abbdildung eines Ausschnitts des Zertifikat audit berufundfamilie für das Staatsministerium Baden-Württemberg 2023.
Beruf und Familie

Staatsministerium mit audit berufundfamilie zertifiziert

Gruppenfoto: Landes-Behindertenbeauftragte Simone Fischer mit weiteren Gründungsmitgliedern der Initiative „Inklusive Katastrophenvorsorge Baden-Württemberg“
Sicherheit

Initiative Inklusive Katastrophenvorsorge gegründet

Ein Arzt einer Frauenklinik führt eine pränatale Ultraschall-Untersuchung an einer in der 18. Woche schwangeren Frau durch. (Bild: © picture alliance/Daniel Karmann/dpa)
Menschen mit Behinderung

Plattform für Eltern von Kindern mit einer möglichen Behinderung