Zu einem kleinen Jubiläum ist heute in Stuttgart zum zehnten Mal die Monitoring-Gruppe Energiewende zusammengetroffen. In ihr diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Handwerk, kommunalen Unternehmen sowie des Deutschen Gewerkschaftsbunds und Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller darüber, wie Baden-Württemberg die Energiewende bestmöglich umsetzen kann. Schwerpunkt der Sitzung war die Versorgungssicherheit im Winter 2016/2017.
„Die internationale sowie die nationale Energie- und Klimapolitik entwickeln sich sehr dynamisch“, erklärte Minister Untersteller. „Der regelmäßige Informations- und Meinungsaustausch in der Monitoring-Gruppe schärft dabei den Blick für die Herausforderungen der Energiewende in Baden-Württemberg. Er hilft uns, Probleme rechtzeitig erkennen und geeignete Lösungen erarbeiten zu können. Damit leistet die Monitoring-Gruppe auch einen wichtigen Beitrag zur erforderlichen Akzeptanz der Energiewende im Land.“
Schwerpunkt Versorgungssicherheit im Winter 2016/2017
Im Hinblick auf den bevorstehenden Winter legte die Monitoring-Gruppe ein besonderes Augenmerk auf das Thema Versorgungssicherheit. „Für die Bürgerinnen und Bürger im Land und den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist eine jederzeit sichere sowie bezahlbare Versorgung mit Strom und Gas unerlässlich“, betonten die Mitglieder der Monitoring-Gruppe. Daher sei es richtig, dass die Landesregierung neben der Situation in Baden-Württemberg auch relevante Entwicklungen im In- und Ausland aufmerksam beobachte und auf mögliche Konsequenzen für Baden-Württemberg überprüfe.
Für den Bereich Strom erläuterte Rainer Joswig, Geschäftsführer der für das Stromübertragungsnetz in Baden-Württemberg zuständigen Transnet BW, dass die Versorgungssicherheit auch im kommenden Winter gewährleistet sei. Der notwendige Bedarf an Reservekraftwerken sei bereits vertraglich gesichert. Angesichts des nur langsam vorankommenden Netzausbaus und des Ungleichgewichts bei der Erzeugung in Nord- und Süddeutschland müssten die Netzbetreiber jedoch auch künftig erheblich in die Fahrweise von Kraftwerken eingreifen, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden.
Die Monitoring-Gruppe war sich einig, dass ein Großteil der hiermit verbundenen Kosten mit einem möglichst raschen Ausbau der Übertragungsnetze vermieden werden könnte. Hierfür bedürfe es der Akzeptanz der Betroffenen vor Ort, daher begrüßte die Monitoring-Gruppe die vom Umweltministerium durchgeführten Bürgerdialog-Veranstaltungen zum Bau der SuedLink-Stromtrasse.
Für den Bereich Gas berichtete Katrin Flinspach, Geschäftsführerin des Ferngasleitungsnetzbetreibers terranets bw, dass der diesen Winter zu erwartende Kapazitätsbedarf gedeckt und die Versorgungssicherheit somit ebenfalls erneut gewährleistet sei. Um die zukünftig steigende Kapazitätsnachfrage nachhaltig decken zu können, habe die terranets bereits die notwendigen Netzausbaumaßnahmen angestoßen