Im August lag die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg bei 3,9 Prozent. Wie schon in den vergangenen Jahren stieg auch dieses Jahr im August die Jugendarbeitslosenquote stark auf 3,8 Prozent an, sie dürfte aber in den kommenden Monaten wieder deutlich sinken. Erfreulich ist, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen um fünf Prozent gesunken ist.
Im August waren in Baden-Württemberg 234.156 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind exakt so viele Menschen wie im Vorjahresmonat August 2015. Damit liegt die Arbeitslosenquote wie auch im Vorjahr bei 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Juli ist die Zahl der Arbeitslosen um rund 11.400 Personen angestiegen.
„Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg bleibt auch im August solide und stabil,“ sagte erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Der geringe Anstieg der Arbeitslosigkeit im Land sei im Wesentlichen auf saisonale Gründe zurückzuführen, erklärte Kraut.
Ende von Berufsausbildungen und der Sommerferien
„Bei der Auswertung der aktuellen Arbeitsmarktdaten fällt besonders auf, dass die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen leider auch dieses Jahr in den Sommermonaten unverhältnismäßig stark anzieht“, so die Ministerin. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen unter 25 Jahren lag bei etwa 5.700 im Vergleich zum Juli. Die Jugendarbeitslosigkeit erreicht damit eine Quote von 3,8 Prozent. Diese Entwicklung sei jedoch im Wesentlichen auf das Ende der schulischen und beruflichen Ausbildungsgänge und die Sommerferien zurückzuführen. „Deshalb ist zu erwarten, dass diese Zahlen in den Folgemonaten wieder sinken werden. Erfreulicherweise sind die Aussichten für junge Leute auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg grundsätzlich besser als vielerorts.“
Zahl der offenen Stellen steigt weiter
Während die Zahl der Arbeitslosen leicht angestiegen ist, ist gleichzeitig auch die Zahl der offenen Stellen im Südwesten weiter gestiegen. Knapp 98.000 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Stellen blieben im August unbesetzt. Das sind über 10.600 offene Stellen mehr als noch vor einem Jahr. „Diese gegenläufige Entwicklung zeigt, dass der Bedarf an qualifizierten Fachkräften nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die baden-württembergischen Unternehmen und Betriebe darstellt. Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung und das Ausschöpfen des Erwerbspersonenpotentials müssen deshalb ein vordringliches Ziel aller beteiligten Akteure sein“, erklärte Dr. Hoffmeister-Kraut.
Mehr Langzeitarbeitslose finden neuen Job
Die brummende Konjunktur in Baden-Württemberg hilft zunehmend auch Langzeitarbeitslosen bei ihrer Suche nach Jobs. Ihre Zahl sank im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 3.400 auf 68.000 – das war ein Rückgang um knapp fünf Prozent, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Es geht um Menschen, die seit länger als einem Jahr arbeitslos gemeldet sind. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt derzeit den Angaben zufolge noch bei mehr als einem Viertel.
„Für Langzeitarbeitslose ist es motivierend, wieder eine Perspektive zu haben“, erklärte der Chef der Regionaldirektion Christian Rauch. „Es gilt dran zu bleiben und Arbeitgeber zu unterstützen, die für Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung anbieten.“ Für Unternehmen sei es eine gute Möglichkeit, Langzeitarbeitslose beispielsweise mit einem Coaching während der Einarbeitungszeit zur benötigten Fachkraft auszubilden, sagte Behördenchef Rauch.