Von 2010 bis 2020 ist in Baden-Württemberg die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe um 47 Prozent gestiegen und die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 77 Prozent gewachsen.
Im Jahr 2020 haben in Baden-Württemberg 4.459 Betriebe 173.656 Hektar (1 Hektar = 10.000 Quadratmeter) landwirtschaftliche Fläche nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung bewirtschaftet. Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg stieg in den vergangenen zehn die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe um 47 Prozent, das sind 1.400 Betriebe mehr als noch 2010. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche stiegt um 75.000 Hektar, ein Plus von 77 Prozent.
Wurden 2010 nur sieben Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Baden-Württemberg ökologisch bewirtschaftet, waren es 2020 zwölf Prozent. Der Anteil soll bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent anwachsen. Um die entsprechenden Maßnahmen, Rahmenbedingungen und Instrumente zum Wachstum des Ökologischen Landbaus zu entwickeln, hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eine Marktstudie durchführen lassen, die das Produktions- und Marktpotenzial für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Agrarerzeugnisse und Lebensmittel aus Baden-Württemberg ermittelt hat („EVA –BIOBW 2030“).
Grünland von besonderer Bedeutung
Im ökologischen Landbau des Landes spielt Grünland eine wichtigere Rolle als in den konventionellen Betrieben. Unter den Öko-Betrieben konnte ein Dauergrünlandanteil von 56 Prozent an der landwirtschaftlichen genutzten Fläche ermittelt werden, bei den konventionellen Betrieben lag er dagegen bei 36 Prozent. Deutschlandweit lag der Dauergrünlandanteil in Öko-Betrieben bei 52 Prozent und damit unter dem Wert für Baden-Württemberg.
Im Ackerbau wurden 71.082 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Seit 2010 fand damit eine Verdoppelung der Fläche statt. Die konventionelle Ackerfläche ist mit 739.198 Hektar jedoch im Vergleich mehr als zehnmal so groß. Mit 19.692 Hektar oder 28 Prozent nehmen die Leguminosen zur Ganzpflanzenernte den größten Anteil an der Öko-Ackerfläche ein. Ihre Bedeutung liegt vor allem in der Nutzung als Viehfutter. Winterweizen, als wichtigste Ackerkultur im konventionellen Anbau, kommt mit einer Öko-Fläche von 15.461 Hektar auf einen Anteil von 22 Prozent.
Statistik Aktuell: „Landwirtschaftszählung 2020 – Ökologische Landwirtschaft“ (PDF)
Quelle:
/red