Das Land hat eine Informationsveranstaltung zum Thema „Bauleitpläne und Geodateninfrastruktur in der kommunalen Praxis“ durchgeführt. Damit soll die Digitalisierung der Bauleitplanung voranschreiten und mehr passender, klimafreundlicher und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat gemeinsam mit den drei kommunalen Landesverbänden in Baden-Württemberg, dem Landkreistag, dem Städtetag und dem Gemeindetag, am 12. November eine Web-Roadshow zum Thema „Bauleitpläne und Geodateninfrastruktur in der kommunalen Praxis“ durchgeführt.
Ministerin Nicole Razavi sagte in ihrem Grußwort: „Das Land unterstützt die Kommunen bei der Bauleitplanung. Ziel ist es, mehr passenden, klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnraum für die Menschen in Baden-Württemberg zu schaffen. Mit der Geodateninfrastruktur wird es für Städte und Gemeinden ab sofort einfacher, ihre Bebauungspläne selbst digital zu nutzen und zugleich Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern den Zugriff über das Internet zu ermöglichen.“
Digitalisierung sorgt für effiziente Abläufe
Bei der Veranstaltung wurden den teilnehmenden Kommunen die Möglichkeiten der Integration der kostenlosen Digitalbausteine aufgezeigt: Die Daten der Bauleitplanung können damit gemeinsam mit den genauen Karten der amtlichen Vermessung in die Internetauftritte der Kommunen integriert werden. Anhand konkreter Umsetzungsbeispiele wurden die Vorteile für die Arbeit in Planungs-, Baurechts-, Liegenschafts- und Umweltämtern deutlich.
„Mit der digitalen Bereitstellung von Bauleitplänen über die Geodateninfrastruktur können Städte und Gemeinden neue Wege der Partizipation für Bürgerinnen und Bürgern bei Planungsprozessen eröffnen, Vorhaben schneller abstimmen und neue, effiziente Abläufe gestalten – so wird eine moderne digitale Verwaltung Wirklichkeit“, sagte die Ministerin.
Teilnehmer können Digitalbausteine verwenden
Mit dem Wissen um die neuen Möglichkeiten können die Teilnehmer der Web-Roadshow die Bausteine im Nachgang der Veranstaltung in ihren Kreisen, Städten und Gemeinden verwenden. „Nutzen Sie die digitalen Bausteine der Geodateninfrastruktur, um die Bauleitplanung voranzubringen. Es lohnt sich!“, ermutigte die Ministerin. Weitere Schritte auf dem Weg zu einem virtuellen Planungs- und Bauamt sind der Aufbau digitaler Aufstellungsprozesse für Bauleitpläne und die Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens.
Das Interesse an den digitalen Bausteinen ist bei Kreisen, Städten und Gemeinden so groß, dass weitere Veranstaltungen am 30. November und am 8. Dezember geplant sind.
Die Geodateninfrastruktur Baden-Württemberg
Die Geodateninfrastruktur Baden-Württemberg (GDI-BW) ist ein Land-Kommune-Vorhaben unter der Leitung des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen, in dem auf partnerschaftlicher Basis Landesbehörden verschiedener Fachbereiche mit den Kreisen und Kommunen zusammenarbeiten.
In der Geodateninfrastruktur können raumbezogene Daten und Karten unterschiedlicher Herkunft über das Internet gesucht, gefunden, visualisiert und bezogen werden. Im Geoportal Baden-Württemberg sind bereits mehrere tausend Datensätze aus Umwelt, Naturschutz, Verkehr, Planung, Vermessung, Geologie, Forst und Kommunen verfügbar. Das Geoportal steht jedermann kostenlos zur Verfügung. Es wird schrittweise um Digitalbausteine erweitert, damit vor allem Behörden und Unternehmen die vielfältigen Daten in ihre digitalen Geschäftsprozesse einfach integrieren können.
Die GDI-BW wird als integraler Bestandteil der nationalen und europäischen Geodateninfrastruktur (Geodateninfrastrukur Deutschland, Infrastructure for spatial Information in Europe) entwickelt. Das Ziel der Datenstrategien von der Europäischen Union, Bund und Land ist eine digitale, ökologische und partizipative Gesellschaft.