Das Land stellt rund fünf Millionen Euro für die Ausbildungsoffensive „Restart Ausbildung“ zur Verfügung. Mit deren vielfältigen Bausteinen wird die Attraktivität der Ausbildung gesteigert und ihre Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung hervorgehoben.
„Unser klares Ziel ist es, noch im Sommer möglichst viele Jugendliche und Betriebe kurzfristig für die Ausbildung 2021 zusammenzubringen. Und auch über den Start des bevorstehenden Ausbildungsjahres hinausgedacht ist es Zeit für eine breit angelegte Ausbildungsoffensive. Denn wir müssen längerfristig sowohl noch mehr Jugendliche als auch mehr kleine und mittlere Unternehmen für die Berufsausbildung gewinnen und erfolgreich zusammenbringen“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Attraktivität der Ausbildung steigern
„Ich bin überzeugt davon, dass wir eine echte Aufwertung der Berufsausbildung brauchen“, so die Ministerin weiter. Nur so könnten die Betriebe ihren Fachkräftenachwuchs sichern. „Mit den vielfältigen Bausteinen unserer Ausbildungsoffensive ‚Restart Ausbildung‘ steigern wir die Attraktivität der Ausbildung und heben ihre Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung hervor. Außerdem treiben wir die Digitalisierung in der Ausbildung weiter voran, geben der Berufsorientierung einen wichtigen Schub und schaffen neue Ausbildungsmöglichkeiten“, betonte Hoffmeister-Kraut. Dafür würden in diesem und dem kommenden Jahr rund fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt, fügte sie an.
Die Bausteine der Ausbildungsoffensive im Einzelnen
Eine landesweit einheitliche AzubiCard für Auszubildende verschafft Azubis bereits zum Ausbildungsbeginn im September genau wie bei Studierendenausweisen Vergünstigungen von Einrichtungen und Betrieben. „Dadurch erhöhen wir die Sichtbarkeit der beruflichen Ausbildung, stärken die Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung und schaffen attraktive Vorteile für unsere Azubis“, betonte Hoffmeister-Kraut.
Um mehr Jugendliche für die Maßnahmen der Beruflichen Orientierung zu begeistern, wird in neuen, innovativen Projekten auf die Digitalisierung und neue Elemente wie Virtual Reality oder Gamification zurückgegriffen. „Die Jugendlichen sind ‚Digital Natives‘. Sie erwarten die digitale Ansprache und digitale Inhalte – und das auch ganz unabhängig von Corona“, so die Ministerin weiter. „Und wir wollen das Matching von Azubi-Angebot und -Nachfrage damit verbessern. Zusätzlich werden wir die Digitalisierung der Ausbildung in den überbetrieblichen Bildungsstätten der Wirtschaft unterstützen.“
Mit einem „Restart Berufsorientierung“ sollen – sofern es die pandemische Lage zulässt – Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse in den überbetrieblichen Bildungsstätten wieder zwei Wochen lang mindestens drei Berufe praktisch erproben können. „Damit erreichen wir jährlich rund 10.000 Schülerinnen und Schüler. Die praktische Berufsorientierung konnte coronabedingt in diesem und im vergangenen Jahr leider nicht stattfinden. Insbesondere im Handwerk können digitale Angebote aber die Praxiserfahrung nicht ersetzen. Darum bereiten wir hier einen Neustart nach Corona vor“, kündigte die Ministerin an.
„Mit neuen Ausbildungsscouts wollen wir für neue Ausbildungsplätze sorgen. Die Scouts sollen Betriebe, die bisher noch nicht oder nicht mehr ausbilden, für die Ausbildung gewinnen“, hob Hoffmeister-Kraut hervor. Potenzial sehe sie etwa darin, verstärkt bei Betrieben, die von Migrantinnen und Migranten geführt werden, für ein Ausbildungsengagement zu werben.
„Außerdem werden wir unsere Förderung für die Ausbildung im Verbund schon zum neuen Ausbildungsjahr im Herbst auf 4.000 Euro verdoppeln“, ergänzte die Wirtschafts- und Arbeitsministerin. Betriebe, die nicht in der Lage seien, das gesamte Spektrum der Ausbildungsinhalte abzudecken, könnten sich mit anderen Betrieben oder Bildungsträgern zu einem Verbund zusammenschließen und so trotzdem ausbilden. Denn damit schaffen wir einen echten Anreiz, im Verbund auszubilden, und sorgen für zusätzliche Ausbildungsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen.