Die Bietergemeinschaft Siemens Mobility GmbH und SPL Powerlines Germany GmbH erhält den Zuschlag für den Bau einer Testrecke für elektrische Oberleitungs-Lkw bei Rastatt.
Das Pilotprojekt eWayBW mit elektrischen Oberleitungs-Lkw bei Rastatt hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Nachdem in diesem Jahr vor allem die angespannte Marktsituation zu Verzögerungen im Vergabeverfahren geführt hat, wurde unter Hochdruck daran gearbeitet, dass Vergabeverfahren im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens noch in diesem Jahr zum Abschluss zu bringen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe nun den Zuschlag auf das Angebot der Bietergemeinschaft Siemens Mobility GmbH und SPL Powerlines Germany GmbH erteilen. Bei dem Auftragnehmer handelt es sich um ein leistungsstarkes Unternehmen, welches bereits einschlägige Erfahrungen im Bau von Oberleitungsanlagen im Bereich von Bundesfernstraßen aufweisen kann.
Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte: „Ich freue mich sehr, dass unsere intensive Arbeit nun Früchte trägt und wir den Zuschlag auf das Angebot für den Bau der Oberleitungsinfrastruktur endlich erteilen konnten. Damit sind wir einen wesentlichen Schritt weiter, um innovative und zukunftsfähige Technik für klimaschonenden Güterverkehr in Baden-Württemberg zu erproben. Damit könnte der Weg geebnet werden für einen Einstieg in die Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs.“
Im Unterschied zu den ursprünglich geplanten drei Elektrifizierungsabschnitten bei Kuppenheim, Oberndorf und Ottenau entfällt der Bau der Anlage im Bereich Ottenau aus technischen Gründen und der engen Kurvenradien der Bundesstraße. Mit dem Bau der beiden anderen Elektrifizierungsabschnitte soll es recht zügig losgehen. Zuvor müssen jedoch noch die Ausführungsplanung erstellt und weitere vorbereitende Arbeiten ausgeführt werden. Geplant ist, dass Anfang Juni 2020 mit dem Bau der Oberleitungsinfrastruktur begonnen wird. Die bauliche Realisierung der Abschnitte 1 und 2 sollen dann bis November 2020 beziehungsweise Januar 2021 abgeschlossen sein. Nach der Inbetriebnahme der Gesamtpilotstrecke wird zwischen Frühjahr 2021 und Frühjahr 2024 der Regelbetrieb stattfinden.
Vor Baubeginn wird das Regierungspräsidium Karlsruhe auch den mit der Raumschaft vereinbarten Projektbegleitkreis einberufen. Im Anschluss daran wird die zweite große Informationsveranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit im Murgtal stattfinden.
Ein Ministeriumssprecher wies weiter darauf hin, dass es während der Arbeiten an der Oberleitungsinfrastruktur nach derzeitigem Stand möglich sein wird, immer eine Fahrspur je Fahrtrichtung für den Verkehr aufrechtzuerhalten. Somit werden die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten.
Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass zwischenzeitlich auch die Genehmigung der zweiten Projektstufe des Pilotprojekts durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vorliegt. Die Finanzierung des Betriebs der Pilotstrecke und deren Begleitung durch das bereits in der ersten Projektphase tätigen Forschungskonsortiums ist damit weiter gesichert.