Bioabfall

Zehntes Bioabfallforum Baden-Württemberg

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Zwei Biotonnen (Foto: © dpa)

Das zehnte Bioabfallforum Baden-Württemberg findet am 29. und 30. Juni als digitale Konferenz statt. Es gibt kaum einen anderen Rohstoff, der ähnlich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet wie Bioabfälle – für Klimaschutz und Ressourceneffizienz.

Beim zehnten Bioabfallforum hat Umweltstaatssekretär Andre Baumann die Bedeutung biogenen Materials als wichtige Ressource hervorgehoben. So seien Bioabfälle als Energiequelle, Grundstoff für emissionsarme Treibstoffe, natürlicher Dünger und torffreie Erden oder für das relativ neue Feld der Bioökonomie von beinahe unschätzbarem Wert. „Wir können es uns im Interesse des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz nicht leisten Bioabfälle ungenutzt zu lassen. Wir müssen sie noch umfassender sammeln und hochwertig verwerten, wir haben die Technologien, das zu tun“, sagte Baumann bei der traditionellen Veranstaltung, die zum zweiten Mal als Web-Konferenz stattfindet.

Getrenntsammlung zeigt Erfolge

Baumann bekannte sich ausdrücklich zur Getrenntsammlung von Bioabfällen und deren umfassender Verwertung. „Noch immer landen viel zu viele Bioabfälle im Restmüll. Wir müssen bei der Sammlung noch viel besser werden“, sagte Baumann. „Gleichzeitig müssen wir die Qualität der gesammelten Bioabfälle weiter verbessern, also Fremdstoffe herausholen oder vermeiden, dass sie überhaupt erst in die Bioabfallsammlung kommen. Dies betrifft vor allem Plastik, das die hochwertige Nutzung der Abfälle erschwert.“

Baden-Württemberg sei beim Umgang mit biogenen Abfällen aber insgesamt auf einem sehr guten Weg, hob der Staatssekretär hervor: „Die Sammel- und Verwertungsquoten in Baden-Württemberg steigen stetig. Und fast alle Landkreise haben inzwischen ein gut funktionierendes System.“ Dazu sei gemeinsam mit der Entsorgungswirtschaft in den vergangenen Jahren die Infrastruktur zur hochwertigen Verwertung von Bioabfall sukzessive ausgebaut und optimiert worden.

Als dringend erforderlich bezeichnete es Baumann, Haushalten einen geeigneten Bioabfallsammelbeutel zur Verfügung zu stellen, der allen Bürgerinnen und Bürgern eine hygienische und möglichst saubere Sammlung ihrer Nahrungs- und Küchenabfälle ermöglicht. „Welche Art von Beuteln diese Anforderungen erfüllen und in den üblichen Bioabfallbehandlungsanlagen problemlos verwertet werden können, lassen wir in einem aktuellen Forschungsvorhaben detailliert untersuchen“, so Baumann.

Zukunftsfelder Bioökonomie und ökologische Landwirtschaft

Ein weiterer Schwerpunkt für das Umweltministerium sei die Entwicklung und Erprobung innovativer Produkte und neuer Lösungsansätze für den Umgang mit biogenen Abfällen. „Dabei ist besonders der noch relativ neue, aber sehr vielversprechende Bereich der Bioökonomie zu nennen. Rohstoffgewinnung aus Bioabfällen für die Industrie ist ein zentrales Thema“, sagte Baumann.

Auch die Zusammenarbeit mit dem künftig stark wachsenden ökologischen Landbau soll deutlich ausgebaut werden. Staatssekretär Baumann: „Bioabfallkomposte können einen wichtigen Beitrag leisten, um den steigenden Bedarf an Premiumkomposten im ökologischen Landbau zu decken. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium möchten wir deshalb mehr Bioabfallkomposte in die ökologische Landwirtschaft bringen und dazu besonders die Vernetzung zwischen allen Akteuren verbessern.“

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