Digitalisierungsminister Thomas Strobl hat Förderbescheide für den Breitbandausbau mit einem Volumen von insgesamt 32,4 Millionen Euro übergeben. Damit wird die Umsetzung von 39 Breitband-Projekten im Land unterstützt.
„Beim Ausbau unserer digitalen Infrastruktur haben wir das Tempo gegenüber dem vergangenen Jahr noch einmal fast verdoppelt. Immer mehr Kommunen nutzen unser Förderangebot, um mit hohen Investitionen Glasfaser bis zu den Häusern auszubauen. Die aktuelle Situation in der Corona-Krise zeigt, die flächendeckende Versorgung von Haushalten mit schnellem Internet ist unverzichtbar, zum Beispiel für das Arbeiten im Home-Office. Dank attraktiver Förderbedingungen gelingt es, auch die besonders kostspielige Erschließung von verstreuten Ortschaften im ländlichen Raum voranzubringen“, betonte Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl bei der Übergabe von Breitbandförderbescheiden. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand die Übergabe das erste Mal als Videokonferenz zwischen Minister Thomas Strobl und den Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen statt.
Fast doppelt so viele Mittel wie im gesamten vergangenen Jahr
Bewilligt wurden in dieser Vergaberunde insgesamt 39 Förderanträge mit einem Volumen von 32,4 Millionen Euro. Damit wurden im Jahr 2020 bisher bereits insgesamt 165 Millionen Euro gewährt – das sind fast doppelt so viele Mittel wie im gesamten vergangenen Jahr. Dieses Mal gingen Förderbescheide an 23 Antragsteller aus 16 Landkreisen. Die höchste Fördersumme erhielt der Landkreis Schwäbisch Hall mit rund 17,7 Millionen Euro. Dort werden die Gemeinden Oberrot, Wolpertshausen, Satteldorf, Sulzbach-Laufen und die Stadt Vellberg mit Glasfaser-Ortsnetzen versorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte erst bei der Vergaberunde im Februar 16,2 Millionen Euro Förderung erhalten, um insbesondere in sechs Gemeinden innerorts Glasfasernetze auszubauen.
Die zweithöchste Fördersumme ging an die Stadt Engen im Landkreis Konstanz mit rund 4,9 Millionen Euro für insgesamt sechs Projekte. En-gen erschließt damit Außenbereiche, Gewerbegebiete und Schulstand-orte. Bei fünf der Projekte handelt es sich um eine Kofinanzierung des Landes zur Bundesförderung. „Dabei legen wir auf die 50-prozentige Förderung aus dem Bundesprogramm für die Breitbandförderung noch einmal 40 Prozent obendrauf. Über dieses Fördermodell werden bei dieser Vergaberunde fast 90 Prozent der Mittel vergeben. Das ist ein Spitzenwert und bestätigt den Erfolg unserer Förderkulisse. Wir holen jede Menge Breitbandmittel aus Berlin nach Baden-Württemberg und verleihen dem Glasfaserausbau im Land damit zusätzlich Schwung“, erklärte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Breitbandversorgung verbessert sich fortlaufend
Die Zahl der Haushalte und gewerblichen Nutzer, die mit schnellem Internet versorgt sind, ist in Baden-Württemberg 2019 weiter gestiegen. Rund 90 Prozent aller Haushalte verfügen inzwischen über einen Internetanschluss mit mindestens 50 Megabits pro Sekunde (Mbit/s). Das sind rund sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und rund 20 Prozentpunkte mehr im Vergleich zu Anfang 2016. Bei den Anschlüssen mit mindestens 100 Mbit/s konnte die Versorgung im Land sogar um mehr als 15 Prozentpunkte zu Mitte 2018 gesteigert werden und liegt nun bei rund 83 Prozent der Haushalte.
„Die weißen Flecken auf unserer Landkarte verschwinden immer mehr. Daran arbeiten wir weiter, bis wir unser Ziel eines flächendeckenden Gigabit-Netzes erreicht haben. Dafür werden wir allein in den Jahren 2020 und 2021 fast 650 Millionen Euro investieren“, sagte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Übersicht der Förderbescheidempfänger
Landkreis | Zuwendungsempfänger | Bewilligte Fördersumme je Antrag | Fördersumme pro Zuwendungsempfänger |
Alb-Donau-Kreis | Gemeinde Berghülen | 642.007,47 Euro | 642.007,47 Euro |
Enzkreis | Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis | 62.125 Euro | 62.125 Euro |
Freudenstadt | Landkreis Freudenstadt Stadt Horb am Neckar | 1.197.696 Euro 42.529 Euro | 1.197.696 Euro 42.529 Euro |
Heidenheim | Gemeinde Hermaringen | 316.417,20 Euro | 316.417,20 Euro |
Heilbronn | Stadt Bad Rappenau | 687.187,20 Euro, 1.047.534,80 Euro, 240.000 Euro | 1.974.722,00 Euro |
Konstanz | Stadt Engen | 79.350,00 Euro, 831.720,50 Euro, 2.046.649,20 Euro, 296.358,80 Euro, 1.534.616 Euro, 120.000 Euro | 4.908.694,50 Euro |
Ortenaukreis | Landkreis Ortenaukreis | 219.817,50 Euro, 67.413 Euro, 61.438 Euro, 31.860 Euro, 28.809 Euro | 409.337,50 Euro |
Rastatt | Gemeinde Ottersweier | 47.385 Euro | 47.385 Euro |
Rems-Murr-Kreis | Gemeinde Auenwald Gemeinde Kernen im Remstal | 459.003,96 Euro 81.055,50 Euro, 84.507,60 Euro | 459.003,96 Euro 165.563,10 Euro |
Reutlingen | Gemeinde St. Johann | 685.035 Euro | 685.035 Euro |
Rhein-Neckar | Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar | 70.552,40 Euro | 70.552,40 Euro |
Schwäbisch Hall | Landkreis Schwäbisch Hall | 4.870.746 Euro, 2.536.036,80 Euro, 1.622.409,60 Euro, 3.856.022,40 Euro, 4.813.386,40 Euro | 17.698.601,20 Euro |
Sigmaringen | Gemeinde Ostrach Gemeinde Wald | 85.818 Euro 27.780 Euro | 85.818 Euro 27.780 Euro |
Tuttlingen | Kommunalanstalt BIT | 107.180 Euro | 107.180 Euro |
Waldshut | Gemeinde Rickenbach Gemeinde Herrischried | 1.640.000 Euro 1.500.000 Euro | 1.640.000 Euro 1.500.000 Euro |
Zollernalbkreis | Stadt Hechingen Gemeinde Obernheim Stadt Schömberg Stadt Haigerloch | 54.715 Euro 123.930 Euro 40.000 Euro 120.000 Euro | 54.715 Euro 123.930 Euro 40.000 Euro 120.000 Euro |